Project Floors: Dünkelmann verkauft seine Anteile an Vinyl Tech
"Lagerbestände werden um 20Prozent erhöht"
Project Floors hat einen neuen Alleineigentümer. Firmengründer Markus Dünkelmann bleibt nach dem Verkauf seiner Anteile an den taiwanesischen Produktionspartner Vinyl Tech aber Geschäftsführer. Ob sich für die deutschen Kunden des Designbelags-Spezialisten durch die neue Konstellation etwas ändert, wollte BTH Heimtex genauer wissen. Ja, sagt Dünkelmann im Interview: Die Lieferfähigkeit soll nochmals verbessert und das Marketing fokussierter werden.Markus Dünkelmann, bislang geschäftsführender Gesellschafter des Designbelags-Spezialisten Project Floors, hat seine gesamten Anteile (70%) an den langjährigen Produktionspartner und Mitgesellschafter Vinyl Tech Enterprise aus Taiwan veräußert. Der neue Alleineigentümer ist ein familiengeführtes Unternehmen mit 300 Mitarbeitern, das ausschließlich LVT produziert und seit fast 30 Jahren besteht. Dünkelmann wird Project Floors auch zukünftig als alleiniger Geschäftsführer leiten.
Unter anderem aufgrund des stärker werdenden Wettbewerbs auf dem europäischen Markt für Designbeläge hat sich Markus Dünkelmann zum Verkauf entschieden. So sei man in der Lage, die Marktposition zu stärken und in Logistik, Marketing, IT und Personal umfangreich zu investieren. Vinyl Tech baut derzeit ein zweites Werk, das Mitte 2013 fertig gestellt wird. Im Jahr 2011 wurden in der bestehenden Fertigungsstätte rund 6,5Mio.m Designbeläge produziert und weltweit. Mehr als ein Drittel wurde über Project Floors vertrieben.
Dünkelmann, der Project Floors vor 13 Jahren gemeinsam mit seinen taiwanesischen Partnern gegründet hatte, konnte mit seiner Mannschaft 2011 einen Jahresumsatz von mehr als 20Mio.EUR erzielen. Für das Geschäftsjahr 2012 rechnet man in der Firmenzentrale in Hürth mit einer Absatzsteigerung von 15 bis 17%. Das Unternehmen sei kerngesund und profitabel.
BTH Heimtex wollte es genauer wissen und befragte Markus Dünkelmann zu den Hintergründen der Transaktion:
BTH Heimtex: Herr Dünkelmann, Sie haben Project Floors vor 13 Jahren gegründet und zum Erfolg geführt. Ist es Ihnen jetzt schwer gefallen, das Unternehmen zu verkaufen?Markus Dünkelmann: Ich bin absolut davon überzeugt, dass dies ein richtiger und wichtiger Schritt war und insofern ist es mir nicht schwer gefallen - zumal ich ja für den Verkauf meiner Anteile eine Gegenleistung erhalten habe. Ich bleibe weiter als alleiniger Geschäftsführer tätig und kann somit auch maßgeblich an der Gestaltung einer weiterhin erfolgreichen Zukunft teilhaben.
BTH Heimtex: Das klingt nach Kontinuität. Trotzdem: Ändert sich durch den Verkauf an Vinyl Tech etwas für Project Floors-Kunden in Deutschland?Dünkelmann: Nein, meine Anteile sind in den Besitz unserer Produktionspartner in Taiwan übergegangen, ansonsten ändert sich nichts.
BTH Heimtex: Sie sind stark in Deutschland aktiv, agieren aber auch mit Tochtergesellschaften in Großbritannien und Neuseeland. Wird Ihre Ausrichtung jetzt noch internationaler?Dünkelmann: Auch hier bleibt alles, wie es war. Wir werden uns aber in einigen Ländern Europas etwas stärker fokussieren, etwa in Norwegen, Finnland, Spanien und der Schweiz.
BTH Heimtex: Wie positionieren Sie sich in einem wachsenden Markt für Designbeläge, auf dem aber auch immer mehr Anbieter konkurrieren?Dünkelmann: Wir haben uns in der Vergangenheit einen Namen gemacht und als verlässlicher Partner und Spezialist für Designbeläge eine gute Kundenstruktur aufbauen können. Im Gegensatz zu fast allen Mitbewerbern sind wir ausschließlich auf Designbeläge spezialisiert. Unsere Erfahrung und Kompetenz spiegelt sich in unseren Kollektionen und Produkten wieder.
Project Floors bietet keine Designbeläge für den DIY-Bereich/Baumarkt an, sondern setzt auf eine professionelle Verarbeitung durch das Handwerk. Wir sind deshalb aber auch auf die Unterstützung der Handwerker angewiesen.
Im Marketing wollen wir unsere Kernzielgruppen aber noch konsequenter bearbeiten.
BTH Heimtex: Wie werden die angekündigten Investitionen konkret aussehen?Dünkelmann: Wir werden ab Januar 2013 unsere Lagerbestände um etwa 20% erhöhen, um unsere jetzt schon sehr gute Lieferfähigkeit noch weiter zu optimieren. Zum Jahreswechsel erhalten wir eine neue Betriebssoftware, einen neuen Server und komplett neue Hardware. An neuen Dessins und einem neuen Produkt wird gearbeitet und auch personell sind wir auf Zuwachs ausgerichtet.
aus
BTH Heimtex 12/12
(Wirtschaft)