ViS-Jahrestagung 2012: Branche zeigt sich optimistisch

Kooperation mit Heimtextilien-Verband unterzeichnet

Auch wenn das Jahr 2012 bislang eher durchwachsen verläuft, zeigten sich die Mitglieder auf der Jahrestagung des Verbandes innenliegender Sicht- und Sonnenschutz für die Zukunft positiv gestimmt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde der Wechsel der ViS-Geschäftsstelle zum Heimtextilien-Verband nach Wuppertal vertraglich besiegelt.

Abschied und Neuanfang auf der Jahrestagung des Verbandes innenliegender Sicht- und Sonnenschutz (ViS) Mitte Oktober in Berlin. Verabschiedet wurde Geschäftsführer Friedrich Peschen, der nach 17-jähriger Tätigkeit für den Verband in den Ruhestand geht. Der Verbandsvorsitzende Wilhelm Hachtel (MHZ) würdigte ihn in einer pointierten und sehr herzlichen Rede für sein "erfolgreiches Schaffen" und seinen "Einsatz mit Humor und Leidenschaft für verschiedenste Themen". Peschen skizzierte seinerseits das "ViS-Erfolgsmodell": Kernaufgaben definieren und diese konsequent bearbeiten. Auch die Inanspruchnahme von Sachkompetenz aus den Reihen der Mitgliedsfirmen habe positiv zum Erfolg beigetragen.

Mit Peschens Ausscheiden ist besagter Neuanfang verbunden, denn die Geschäftsstelle wird administrativ in die des Verbandes der Deutschen Heimtextilien-Industrie (VDHI) mit Sitz in Wuppertal und unter der Leitung von Martin Auerbach integriert. Mit dem VDHI-Geschäftsführer war auch Verbandsvize Justus Schmitz (Schmitz-Werke) nach Berlin gekommen, um der Unterzeichnung der Vereinbarung beizuwohnen. Die künftige Zusammenarbeit sehen der Hersteller und Partnerfirmen der innenliegenden Sonnenschutzindustrie als wichtigen Schritt zur Sicherung der langfristigen Interessensvertretung.

Bald auch EPDs für Sonnenschutz

Aktuell arbeitet der Marketing-Ausschuss des ViS mit der Fachgruppe innenliegender Sonnenschutz im Industrieverband Technische Textilien-Rollladen-Sonnenschutz (ITRS) an einer Leistungsklassen-Definition für die Qualität und Funktion von Stoffen. Um das Qualitätsniveau zu untermauern, will man Produktstandards schaffen, die branchenweit verstanden werden.

Weiterhin geplant ist die Entwicklung einer einheitlichen Branchen-EPD (Environmental Product Declaration). Diese Umwelt-Produktdeklaration soll künftig für alle Produkte im Gebäudebereich den Energiebedarf für Herstellung, Betrieb und Entsorgung erheben. Dabei wird ausschließlich der Lebenszyklus eines Produktes ökologisch bewertet, nicht dessen energieeffiziente Wirkung.

Hinsichtlich der Marktenwicklung gibt sich die Branche laut einer verbandsinternen Blitzumfrage aus dem Oktober "vorsichtig optimistisch". Die Konfektionäre sowie die Komponentenlieferanten (Partnerfirmen) meldeten für 2011 "überwiegend gute bis befriedigende" Gesamtumsätze. Die Hersteller konnten Steigerungswerte zwischen 4 und 12% erzielen. Bei den Lieferanten seien die positiven Meldungen gegenüber dem Vorjahr "leicht zurückgegangen".

Das Gesamtjahr 2012 wird "sehr skeptisch" betrachtet. Nur noch die Hälfte der Befragten geht von moderaten Umsatzsteigerungen aus. Dennoch spricht die Mehrheit der Konfektionäre von einem "sehr guten bis guten Gesamtergebnis", das mit der Gewichtung der Produktgruppen begründet wird. So wächst Plissee als einzige Sparte im ersten Halbjahr mit einem Plus von 10,8%. Die System- und Textillieferanten hingegen prognostizieren eine durchschnittliche Umsatzminderung von 5%. Die Entwicklung für das kommende Geschäftsjahr sehen die Konfektionäre wie auch die Partnerfirmen "verhalten positiv".
aus BTH Heimtex 12/12 (Wirtschaft)