EDFA-Jahrestagung

Von Nomite bis zur Social-Media-Revolution


Mainz/Dublin - Ein überzeugendes Resumée zog der Verband der Europäischen Bettfedern- und Bettwarenindustrie e.V (EDFA) auf seiner Jahrestagung 2012 in Dublin. Von 83 Mitgliedsunternehmen aus 25 Ländern waren 67 in Irland vertreten, die sich einer umfangreichen Tagesordnung und einem konzentrierten Entscheidungsmarathon stellten. Dublin als eine der freundlichsten Städte der Welt begrüßt seine 3 Mill. Besucher im Jahr mit irischer Gastfreundschaft: mehr als 2.500 Dubliner stehen als Botschafter bereit, um Gäste willkommen zu heißen. Bei den EDFA-Mitgliedern war es sogar der Lord Mayor of Dublin, Naoise Muir, der im Oak Room von Mansion House zum Fototermin lud.

"Arbeitsintensive zwölf Monate liegen hinter uns, die besonders von der Implementierung unseres Traceability-System geprägt waren, mit dem erstmals Nebenprodukte wie Daunen und Federn rückverfolgbar werden", so der niederländische Verbandspräsident Jan Kuilema. "Wir sind unserem Ziel der größtmöglichen Transparenz für den Verbraucher einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Durch sorgfältige Dokumentation kann nun belegt werden, dass Daunen und Federn sachgemäß gewonnen werden."

Das dreistufige EDFA-Traceability-System besteht aus einer Selbstverpflichtungserklärung - dem EDFA Codex - einem Traceability- und einem Audit-Standard. Über Dokumente werden Daunen und Federn bis zum Ort ihrer Gewinnung rückverfolgbar; alle Unternehmen, die ihre Warenbeschaffung so offenlegen, unterziehen sich zusätzlich einem speziellen Audit, um die Datengewinnung und -aufbereitung prüfen zu lassen. Die internationale Anerkennung des weltweit einzigartigen Systems über Ländergrenzen hinweg spiegelt sich auch in der Nominierung zum Mérite Européen wider: Die luxemburgische Stiftung zeichnet seit mehr als 30 Jahren Persönlichkeiten aus, die an der Entwicklung eines europäischen Bewusstseins arbeiten und sich für die "Vereinigung der europäischen Völker in Freiheit, Frieden und Brüderlichkeit" einsetzen. Anerkennungsurkunden wurden im Rahmen der Tagung an elf Labore verliehen, die zusammen mit anderen Unternehmen an mindestens zwei routinemäßigen jährlichen Rundversuchen erfolgreich teilgenommen hatten, in dem es u.a. um die Durchführung quantitativer Analysen und Füllkraft ging.

Der Kooperationsgedanke und das "gemeinsam mehr Bewegen" standen sowohl beim Thema "Hausstauballergie und Bettwaren" als auch bei den Überlegungen, sich verstärkt an der Normungsarbeit der Europäischen Union für den Verbraucherschutz zu beteiligen, im Mittelpunkt. Die Sammlung wissenschaftlicher Studien, die Zusammenhänge zwischen Hausstauballergie und daunen- und federngefüllten Bettwaren untersuchen, wurde komplettiert und der Dialog mit Allergologen fortgeführt. Einmal mehr konnte belegt werden, dass Daunen- und Federbettwaren in keinerlei Wechselbeziehung zum Auftreten mehr oder weniger großer Hausstaubmilben-Vorkommen stehen. Vielmehr wurde nachgewiesen, dass praktisch keine Tiere in den Bettwaren vorhanden waren. Hausstaubmilben sind zu groß, um durch die Inletts von Daunen- und Federbetten zu gelangen. Diese Inletts gewährleisten einen optimalen Klima- und Luftaustausch, sind aber so dicht gewebt, dass sich die feinen Daunen nicht herausarbeiten können. Diese Barriere aus Textil können Verbraucher sehr einfach an dem NOMITE-Zeichen erkennen, das für Hausstauballergiker geeignete Produkte kennzeichnet und in 39 Ländern eingetragen ist. Der EDFA präsentierte dazu auf seiner Mitgliederversammlung das entsprechende Media-Kit: von der neuen Nomite-Website über einen kurzen Film und das erfolgreiche Wiki für Daunen und Federn, Daunapedia, bis zu Facebook-Aktivitäten konnte der Verband seine Kommunikationskompetenz eindrucksvoll unter Beweis stellen.
aus Haustex 12/12 (Wirtschaft)