Matratzen-Industrie
Signifikante Veränderungen
Essen - In der Branche der Matratzenhersteller ist - so ergab eine Auswertung des Fachverbands Matratzen-Industrie - das dritte Quartal 2012 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum durch signifikante Veränderungen in den einzelnen Technologien gekennzeichnet.
Der Umsatz für den Gesamtmarkt ist im dritten Quartal 2012 gegenüber dem Vergleichszeitraum um etwa 1 Prozent gesunken. Beim Absatz in Stückzahlen beläuft sich der Rückgang sogar auf fast 10 Prozent. Diese Entwicklung lässt einen Rückschluss auf die Preisentwicklung zu: Da der Absatz wesentlich stärker rückläufig war als der Umsatz, müssen die Preise dementsprechend gestiegen sein.
Betrachtet man die verschiedenen Technologien des Gesamtmarkts eingehender, ergibt sich folgendes Bild: Trotz Einbußen beim Absatz bleibt die Technologie Schaum weiterhin die beliebteste am Markt. Im Vergleich zum Vorjahr steht nahezu konstanten Werten beim Umsatz ein leichter Rückgang beim Absatz gegenüber. Dennoch beansprucht die Technologie nach wie vor rund drei Viertel des Marktvolumens. Analog zu den Gesamtzahlen lässt sich für Schaum somit schlussfolgern, dass die Preise im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen sind.
Auffällig sind bei der Analyse des dritten Quartals Einbußen beim Federkern: Taschenfederkern (TFK) verzeichnet im Quartalsvergleich deutliche Verluste von gut einem Zehntel beim Umsatz und sogar fast doppelt so viel beim Absatz. Entsprechend sanken auch die Marktanteile dieser Technologie, die aber dennoch wie im Vorjahreszeitraum hinter Schaum die zweitbeliebteste Matratzenart bleibt. Auch bei den Bonnell-Federkernen zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Auch hier fallen die Rückgänge beim Absatz stärker aus als beim Umsatz. Die Marktanteile veränderten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch nur leicht und halten sich nach wie vor mit deutlichem Abstand zum Schlusslicht "Latex" auf dem vorletzten Rang.
Der Sturzflug beim Latex ist offenbar nicht zu bremsen. So brach der Umsatz gegenüber dem dritten Quartal 2011 um mehr als ein Drittel und der Absatz sogar noch stärker ein. Bei den Marktanteilen spielt Latex sowohl beim Umsatz als auch beim Absatz mittlerweile leider kaum noch eine Rolle. Die größten Zuwächse konnten in diesem Quartal Matratzen generieren, die unter die Rubrik "Sonstige" fallen. Besonders erfreulich ist dabei, dass die Gewinne beim Umsatz sogar mehr als doppelt so hoch sind wie beim Absatz, dass also auch hier Preissteigerungen erzielt werden konnten.
Zu bedenken ist aber, dass ausgehend von geringen Gesamtzahlen auch schon vergleichsweise kleine Veränderungen eine relativ hohe prozentuale Veränderung nach sich ziehen. So ist es auch in diesem Fall, weshalb die Entwicklung nicht überbewertet werden sollte. Bedingt durch den gegensätzlichen Verlauf bei allen anderen Technologien treten die Zuwächse in der Rubrik "Sonstige" jedoch umso deutlicher zutage. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Vergleiche der dritten Quartale dieses und des vergangenen Jahres eine insgesamt zufrieden stellende Situation ergeben, wobei gerade beim Absatz Einbußen festzustellen sind, die allerdings durch leichte Ertragszuwächse beim Umsatz nicht allzu dramatisch erscheinen.
aus
Haustex 12/12
(Wirtschaft)