Parador: Bei Neuentwicklungen Netz-Community nutzen
"Wir übersetzen Trends und entwickeln Zukunft"
Volkmar Halbe, Vorsitzender der Geschäftsführung von Parkett- und Laminatbodenhersteller Parador, blickt auf ein gutes Jahr 2012 zurück. Für die Zukunft sieht er Parador gut gerüstet: Das Unternehmen setzt nämlich nicht nur auf eigene Kräfte, sondern lässt bereits konkrete Konzepte von der Netz-Community ausarbeiten. Und 75 % der Umsätze werden schon mit Produkten erzielt, die nicht älter als drei Jahre sind. Entsprechend erfindet sich Parador immer wieder neu.Bei der jüngsten Fachpressekonferenz in Coesfeld zeigte sich Volkmar Halbe sehr zuversichtlich, dass Parador trotz schwierigem Umfeld seine Sonderstellung im Markt behaupten werde. "Wir nehmen für uns in Anspruch, in der Branche kreativ zu sein", stellte der Vorsitzende der Geschäftsführung heraus.
2012 sei ein ein gutes Jahr gewesen, nach dem Motto "5 x neu". Damit meint Halbe die fünf neuen Produktlinien, die Parador 2012 erfolgreich im Markt platziert hat:
- Erstmals produziert das Unternehmen Vinylböden, die seit April im Markt sind.
- Mit ,Basic steht eine neue Produktlinie für Laminatboden im Einstiegsbereich zur Verfügung.
- Parador setzt Digitaldruck im Objektbereich ein und vermarktet die Produkte über eine eigenständige Vertriebsschiene.
- Mit ,Trendtime 8 wird eine rustikale Parkettkollektion angeboten.
- ,Eco Balance ist die Antwort Paradors auf ökologische Anforderungen an Parkett- und Laminatböden.
Der Erfolg Paradors bestätige sich durch entsprechende Auszeichnungen. So erhielt Parador den German Design Award für Dekor aus der Objekt-Kollektion und den Holzland-Award für Nachhaltigkeit.
Die Bilanz 2012 sieht so aus: "Wir haben Wachstum, das im oberen einstelligen Bereich liegen wird, getrieben durch Parkettprodukte, aber auch durch Laminatprodukte". Das gelte sowohl für Umsatz als auch für Menge, betonte Halbe.
Die ständige Erneuerung des Unternehmens stützt sich auf drei Grundsätze:
- Design kann sehr mannigfaltig sein und ist sehr individuell.
- Die Funktion des Bodens geht weit über das Begehen hinaus.
- Produktentwicklung wird sozialisiert.
Davon ist Volkmar Halbe fest überzeugt. Die wachsende Bedeutung des Internets stellt er so dar: In 60 Sekunden werden fast 700.000 E-Mails um die Welt geschickt, über 600.000 neue Videos über YouTube geschickt und 13.000 neue I-Phone-Apps in der Welt zur Verfügung gestellt.
Auf der Internet-Plattform seien dadurch Absatzmodelle entstanden, die heute schon eine gigantische Größe haben. Halbe: "Da entstehen Wettbewerber, die auch unserer Branche heute noch gar nicht bekannt sind. Der Handel war früher ganz klar segmentiert. Dann kam das Internet und das Kaufverhalten ganzer Generationen wird sich ändern. Das wird auch unsere Branche in den nächsten zwei bis drei Jahren noch einmal durchschütteln."
Halbe zieht daraus die Konsequenz: "Die Meinung bildet nicht mehr der Markenhersteller, sondern immer mehr die Netz-Community." Bei der Markenkommunikation werde Web-Präsenz zunehmend wichtig. Das Thema Faszination stehe dabei für Parador an vorderster Stelle. Dies sei Faszination, getrieben von Innovation, von anspruchsvoll und von echt. "Alles, was wir tun, muss immer diesen drei Netzgrößen standhalten", sagte Halbe.
Annäherung an die Netz-CommunityDer Einfluss der Internet-Plattformen werde nach Einschätzung Paradors in den nächsten Jahren zunehmen, nicht nur im Bereich der Beschaffung, auch im Bereich der Kommunikation. Halbe: "Wir werden immer da sein, wo unsere Kunden uns suchen. Wir haben nicht vor, in die Webwelt einzusteigen, aber wir sehen uns gut aufgestellt, um alles, was in den Webwelten und neuen Vermarktungswelten passiert, genau beobachten und bedienen zu können."
Ein erster Schritt: Parador hat auf der Internetplattform Jovoto Konzepte entwickeln lassen zum Thema "Boden der Zukunft, wie sieht der aus?" Herausgekommen sind 184 ausgearbeitete Konzepte. Etwa zehn dieser Ideen werden nun auf Machbarkeit, Umsetzbarkeit und Nutzen untersucht. Externe Anregungen nimmt Parador übrigens gern auf: So arbeitet das Unternehmen auch zusammen mit der Hochschule Hildesheim. Volkmar Halbe ist überzeugt: "Wir werden auch 2013 Trends setzen, die wir in den Markt bringen."
aus
Parkett Magazin 01/13
(Wirtschaft)