Interview mit Susanne Klaproth, Projektleiterin Domotex bei der Deutschen Messe AG

Der Umzug in die Hallen 14 bis 17 istnicht als Übergangslösung gedacht"


Zur Domotex 2013 gibt es einige Umstellungen, an die sich Besucher und Aussteller gewöhnen müssen. Grund ist die Schließung der Messehallen 19 und 20 wegen baulicher Mängel. Welche Folgen das mit sich bringt, erläutert Susanne Klaproth, Projektleiterin Domotex bei der Deutschen Messe AG, im Gespräch mit Carpet XL. Zudem gibt Klaproth einen Einblick in die Zukunft der Domotex, zu Sonderschauen und erläutert das Bestreben der Messe, mehr Besucher zu erreichen.

Carpet XL: Die Hallen 19 und 20 wurden aus baupolizeilichen Gründen geschlossen - welche Folgen hat das für den Bereich abgepasste Teppiche auf der Domotex 2013?

Susanne Klaproth: Zur Domotex 2013 präsentieren die Anbieter von handgefertigten Teppichen ihre Produkte in den Hallen 14 bis 17. Dort wird die gesamte Vielfalt der Branche gezeigt: In Halle 17 sind Design- und moderne Teppiche zu finden. Ab Halle 16 werden vorrangig klassische Teppiche ausgestellt. In dem östlichen Teil der Hallen 14 und 15 sind die internationalen Gemeinschaftsstände platziert.

Carpet XL: Wie ist die Resonanz seitens der Aussteller aus dem Bereich handgefertigte Teppiche zur Rückkehr zur "alten" Hallenstruktur?

Susanne Klaproth: Der Bereich der handgefertigten Teppiche ist zur Domotex 2010 in die Hallen 19, 20, 21 und 23 gezogen. In vielen persönlichen Gesprächen mit unseren Ausstellern konnten wir die anfängliche Skepsis über den erneuten Umzug schnell beseitigen. Wir haben die Gelegenheit genutzt, diesen Ausstellungsbereich komplett neu zu strukturieren. Insofern ist dies keine Rückkehr zur alten Hallenstruktur. Dank der optimierten Aufplanung und verbesserten Wegeführung sind wir überzeugt, dass unsere Austeller und Besucher von der neuen Hallenstruktur erheblich profitieren werden.

Carpet XL: Wann und in welcher Form wird es Ersatz für diese Hallen geben? Wie werden die neuen Hallen für die künftigen Domotex-Ausgaben genutzt?

Susanne Klaproth: Die Halle 19 ist bereits abgerissen und in Kürze entsteht dort eine Multifunktionshalle mit Kongress- Faszilitäten. Die Frage jedoch, ob die Hallen 19 und 20 für eine künftige Domotex in Frage kommen, stellt sich uns derzeit nicht. Eines möchte ich an dieser Stelle deutlich sagen: Der Umzug in die Hallen 14 bis 17 ist nicht als Übergangslösung gedacht. Vielmehr konnten wir dank dieser Maßnahme die Struktur des Bereichs noch mal deutlich weiterentwickeln.

Carpet XL: Wie sehen Sie die Entwicklung im Bereich handgefertigte Teppiche und wie entwickelt sich die Ausstellerzahl im Vergleich dazu bei Anbietern maschinengefertigter Ware?

Susanne Klaproth: Der Bereich der handgefertigten Teppiche entwickelt sich erfreulicherweise stabil auf sehr hohem Niveau. Immerhin kommen rund 30 Prozent der rund 1.400 Domotex-Aussteller aus diesem Segment. Zu erkennen ist, dass die hochwertige Kollektionsware weiterhin zunimmt, wobei der Großhandel marktkonform leicht abnimmt.Bei den Anbietern von maschinengefertigter Ware verzeichnen wir weiterhin einen leichten Anstieg der Ausstellerzahlen.

Carpet XL: Welche Gründe gibt es für den Wegfall des Floor-Forums? Gibt es (neue) alternative Ausstellungsflächen, die den abgepassten Teppich präsentieren?

Susanne Klaproth: Das Floor-Forum war seit vielen Jahren ein Aushängeschild der Domotex. Eine Messe, die sich in einer innovativen Branche bewegt, muss sich jedoch regelmäßig hinterfragen und erneuern. Unter dem Namen Meet/Design schaffen wir in der Halle 4 eine neue Trend-Präsentation, die frisches Interieurdesign, ausgesuchte Vintage-Möbel und hochwertige Teppiche und Bodenbeläge in Kombination zeigt. Ziel ist es unter anderem auch, mit dieser innovativen und auch etwas unkonventionellen Sonderschau eine junge, design-interessierte Zielgruppe zu erreichen. Hierzu nutzen wir auch moderne Internet- und Multimediakanäle wie beispielsweise Facebook oder Online-Videos.

Der abgepasste Teppich wird zudem im Souk Deluxe, der Sonderschau für moderne handgefertigte Teppiche (Halle 17), und im Rahmen der Carpet Design Awards (Halle 16) in Szene gesetzt.

Carpet XL: Wir hören häufig, dass potentielle Besucher wie Innenarchitekten und Raumausstatter eher nicht zur Domotex fahren, obgleich das Objektgeschäft immer wichtiger für die Branche wird. Welche Ideen haben Sie, die Domotex für diese potentiellen Kunden Ihrer Aussteller attraktiver zu gestalten?

Susanne Klaproth: In unserer Kommunikation richten wir uns verstärkt auf diese Zielgruppen aus. Angefangen beim neuen und frischen Markendesign der Domotex, zahlreichen Einladungsaktionen, die speziell auf Innenarchitekten und Raumausstatter abzielen, bis hin zur Zusammenarbeit mit Architektur- und Einrichtungsmedien. So wird es beispielsweise im Dezember wieder ein großes Boden-Special in Deutschlands führender Einrichtungszeitschrift geben. Ziel ist dabei stets, die Bedeutung von Teppichen und Böden für die Inneneinrichtung zu verdeutlichen und somit auch die Attraktivität der Domotex für die genannten Zielgruppen zu steigern. Darüber hinaus setzen wir zur nächsten Veranstaltung eine ganze Reihe neuer Akzente mit teilweise ganz neuen Aktivitäten, wie unserem Schwerpunktthema "Flooring Deluxe", das Premium- Produkte verschiedener Angebotsbereiche in den Fokus rücken wird.
aus Carpet Magazin 01/13 (Wirtschaft)