EPLF zeichnet differenziertes Bild der Absatzmärkte
Weniger Laminatböden aus europäischer Produktion
Das zweite Jahr in Folge sind die Absatzzahlen von Laminatböden aus europäischer Herstellung gesunken. Die Gründe dafür sind vielfältig und in einzelnen Märkten ist die Entwicklung sogar positiv, erklärt der Branchenverband EPLF. Während manche Regionen noch mitten in der Wirtschaftskrise stecken, verliert Laminat in anderen Marktanteile an konkurrierende Produktgattungen. Dagegen machen die Mitgliedsfirmen etwa in China mit hochwertigen Produkten verlorenen Boden gut.Es war kein leichtes Jahr für die 22 Mitglieder im Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller (EPLF), das dessen Präsident Ludger Schindler auf der Domotex zu bilanzieren hatte. Zum zweiten Mal in Folge sind die Absatzmengen in Europa gefertigter Produkte zurückgegangen; sie liegen jetzt bei 460Mio.m (2011: 468Mio.m). "Aber Laminat ist und bleibt eine Erfolgsstory und weltweit kommt jeder zweite verkaufte Quadratmeter aus Europa", sagte Schindler, um dann in eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Märkte einzusteigen. Denn die Entwicklungen sind durchaus unterschiedlich - positiv wie negativ -, sind teilweise konjunkturell, aber auch strukturell bedingt. Wobei es in Hannover nur um Absatzmengen und nicht um Umsätze ging. Wichtigster Absatzmarkt bleibt Westeuropa inklusive der Türkei. Hier wurde mit 298Mio.m das Volumen aus 2011 nur um 1Mio.m verfehlt. In Deutschland, mit 76Mio.m weiterhin der größte Einzelmarkt, gingen allerdings 4Mio.m verloren. Dafür verantwortlich sei der Erfolg neuer Bodenbeläge, etwa der Designböden. Sie nehmen den Laminatbelägen Marktanteile ab. Einziger Trost angesichts dieser mit Sicherheit noch nicht abgeschlossenen Entwicklung: Nicht selten stammen auch diese Konkurrenzprodukte aus den Sortimenten der EPLF-Mitglieder, so dass es hier lediglich zu einer Verschiebung kommt.
Türkei holt weiter auf
Deutlich aufgeholt (+22%) hat 2012 die Türkei, die sich auf Platz zwei in Westeuropa eher am Spitzenreiter Deutschland als am Drittplatzierten Frankreich (40Mio.m, -2,5%) orientiert und dafür sorgt, dass die Region insgesamt kaum verliert. Während es in den Niederlanden ebenfalls eher die Verlagerung hin zu neuen Produktgattungen ist, die ein Minus von 2Mio.auf 19Mio.m ausgelöst hat, machte Schindler im krisengeplagten Spanien die wirtschaftliche Lage für den 17%-igen Rückgang auf 15Mio.m verantwortlich.
Unterschiedlich auch die Situation in den Teilmärkten Osteuropas, wo das Absatzvolumen insgesamt auf 99Mio.m zurückgegangen ist (-5%). Gegen den Trend entwickelten sich die EPLF-Mitglieder in Russland, war in Hannover zu hören. Während lokale Hersteller, die nicht zum Verband gehören, auf dem wachsenden Markt Erfolge erzielten, konnten die EPLF-Firmen nur noch knapp 24Mio.m verkaufen (-5%). Im größten Einzelmarkt - Polen mit 24Mio.m - gingen sogar 8% verloren. Aufwärtstrend hingegen in Rumänien (9,8Mio.m, +7%) und Bulgarien (4,8Mio.m, +9%), wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau.
Mit Hochwert-Produkten in China erfolgreich
Ein Sorgenkind bleibt Nordamerika. Die USA und Kanada bewegen sich mit jeweils 12Mio.m im Gleichschritt, aber eben leider abwärts (-8%). Das ist nicht mehr ganz so dramatisch wie in der jüngeren Vergangenheit und beim EPLF heißt es nicht ohne Ironie, der Schmerz lasse nach. Aber man darf auch nicht vergessen, dass beispielsweise Pergo ein eigenes Werk in den USA betreibt, die dortige Produktion aber in der Verbandsstatistik nicht erfasst wird. Hier spielen nur Absatzvolumina europäischer Produktions-Standorte eine Rolle.
Aufwärts geht es einzig im asiatisch-pazifischen Raum. So sei in China und Hongkong hochwertige und spezialisierte Markenware aus Europa zunehmend gefragt, erklärte Schindler. Dabei handelt es sich zwar um andere Größenordnungen als zu den Zeiten, als noch der Massenmarkt bedient wurde. Aber nach den teils dramatischen Verlusten an aufstrebende chinesische Hersteller geht es für den EPLF im Reich der Mitte jetzt wieder aufwärts (+30% auf 3Mio.m).
EPLF Daten und Fakten
EPLF - Verband der europäischen Laminatfußbodenhersteller e. V.
Mittelstraße 50
33602 Bielefeld
Tel.: 0521 / 1 36 97 60
Fax: 0521 / 12 25 59
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Vorstand: Ludger Schindler (Präsident), Volkmar Halbe, Dr. Theo Smet, Max von Tippelskirch
Geschäftsführer: Peter H. Meyer
Gründungsjahr: 1994
Mitglieder: Akzenta, Balterio, Berry Alloc, Egger, EPI, Faus, Hamberger, HDM, Kaindl, Kronogruppe Schweiz (Kronospan Schweiz, Kronotex, Kronopol), Kronotec Consulting, Laminatepark, Meisterwerke Schulte, Parador, Parkelam/Camsan, Pergo, Poliface/Sonae, Skema, Unilin, Windmöller, Yildiz Entegre, Yildiz Sunta MDF
aus
BTH Heimtex 02/13
(Wirtschaft)