Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie (VDFI)

Stabile Umsätze erwartet


Nach einem vielversprechenden Start in das Jahr 2012, der Zuwächse und positive Ergebnisse des Fach- und Einzelhandels aus 2011 fortführte, sanken die Umsatzzahlen saisonbedingt zum Sommer hin ab. Der im Vergleich zum Vorjahr weniger warme Herbst und winterliche Kälteeinbrüche bereits im November belebten das Geschäft und führten zu einem Nachfrageplus der inländischen Verbraucher nach federn- und daunengefllten Bettwaren. Zur Zeit sind die Unternehmen der Bettfedern- und Bettwarenindustrie gut ausgelastet. Wir erwarten für 2013 stabile Umsätze mit leichter Wachstumstendenz.

Beschaffungsseitig war 2012 von anhaltenden Preiserhöhungen bei Daunen und Federn geprägt. Dabei sind insbesondere Gänsedaunen und -federn, auf etwas niedrigerem Niveau auch Entendaunen betroffen. Der Baumwollpreis hat sich nach den Hochzeiten von 2010 und 2011 auf einem stabilerem Niveau eingependelt. Daunen und Federn sind Nebenprodukte der Produktion von Wassergeflügel: Enten und Gänsen. Nur infolge steigender Nachfrage nach Geflügelfleisch würden sich die auf den Märkten verfügbaren Kontingente an Daunen und Federn vergrößern. Angesichts der steigenden Futtermittelpreise und der schwierigen Situation der Geflügelbauern haben jedoch vor allem kleine Betriebe die Aufzucht von Gänsen und Enten reduziert oder eingestellt.

Insbesondere in den asiatischen Ländern besteht ein unvermindert hoher Nachholbedarf an qualitativ hochwertigen, mit Daunen und Federn gefüllten Bettwaren. Das Wachstumspotenzial dieser Märkte ist groß; die deutsche Bettwarenbranche konnte exportseitig allerdings nur begrenzt daran partizipieren. Der VDFI sieht seine Prognosen bestätigt, dass die klassischen Lieferländer für Daunen und Federn (u.a. VR China, Taiwan, Osteuropa) ihr Angebot an Fertigprodukten ausweiten, um diese Produkte nach Deutschland zu exportieren. Der Anteil importierter Fertigprodukte auf dem deutschen Markt hat sich bei etwa 25 Prozent eingependelt. Trotz Abflachen der chinesischen Konjunktur verzeichnen die asiatischen Binnenmärkte ebenfalls weiteres Wachstum in diesem Produktsegment. Steigendes Outdoor-Interesse und modische Trends bedingen, dass die Bekleidungsindustrie zunehmend das modische Segment Daunen und Federn forciert. Im Inland muss festgestellt werden, dass nur ein Teil der rohstoffbedingten Kostensteigerungen - nicht zuletzt aufgrund des Anwachsens der Importe - an den Handel weitergegeben werden konnten.

Nach Aussagen des statistischen Bundesamtes bewegen sich die Konsumausgaben für Heimtextilien, zu denen in der Statistik auch die Bettwaren gezählt werden, seit mehr als zehn Jahren auf demselben Niveau: rund zehn Euro gibt ein Haushalt monatlich für diese Produkte aus. Rund 20 Prozent mehr sind es in der Altersgruppe 55+; insofern sieht die Branche in der Kombination von wachsender Qualitätsorientierung und demografischem Faktor positive Impulse für Industrie und Handel.

Das Verbraucherinteresse an den im Markt fest etablierten Qualitätssicherungssystemen für daunen- und federngefüllte Bettwaren (z.B. Traumpass, Nomite oder Daunasan/Downafresh) ist konstant hoch. Die Standardisierungsarbeit des Verbandes zeitigt überzeugende Ergebnisse hinsichtlich der Rückverfolgbarkeit der aus der Geflügelfleischerzeugung stammenden Daunen und Federn. Dies gilt für alle Lieferungen aus EU-Staaten, Ländern des Europarates und Drittländern. Damit wird das Ziel erreicht werden, dem Verbraucher und der weiterverarbeitenden Industrie die Gewissheit zu geben, dass das für Fertigwaren eingesetzte Füllmaterial ordnungsgemäß gewonnen wurde.

Insgesamt blickt die deutsche Bettfedernindustrie abwartend auf das Jahr 2013. Die Situation der Rohstoffmärkte wird die anstehenden Orderrunden und die Preisverhandlungen weiterhin schwierig gestalten. Wir erwarten trotz der europäischen Finanz- und Wirtschaftskrise keine signifikanten Einschnitte in der Branche.
aus Haustex 02/13 (Wirtschaft)