Plauener Spitzen und Stickereien

Trendige Dessins und neue Sticktechnologien


Auerbach/Falkenstein/Plauen. Es dürfte auch dem kontinuierlichen Messeengagement Plauener bzw. vogtländischer Spitze- und Stickereihersteller zur Messe Heimtextil geschuldet sein, dass die Erzeugnisse der Marke Plauener Spitze auf den Exportmärkten wieder stärker Fuß fassen. Diese Entwicklung auch durch den Wertewandel der Produkte voranzubringen ist das gemeinsame Ziel der Unternehmen, die den Banchenverband Plauener Spitze und Stickereien repräsentieren: Stickperle (Falkenstein), Dietrich Wetzel/Florentina (Plauen), Gerber Spitzen & Stickereien (Auerbach) und W.Reuter & Sohn Spitzen und Stickereien (Auerbach).

"Markenqualität punktet" lautet eine Erfahrung der Messe. Gerade Neuentwicklungen sei großes Interesse entgegengebracht worden. Von Exportkunden wurden klassische wie moderne Muster gekauft, der deutsche Fachhandel habe moderne Dessins bevorzugt. Die Kontakte mit potenziellen Neukunden hätten sich in der Anzahl, aber auch nach Qualität der Gespräche vielversprechend gestaltet. "Mit der Messe zufrieden", hieß es unisono.

Das Fazit, das Gerber Spitzen & Stickereien zum Abschluss der Heimtextil zog, steht stellvertretend für die Bemühungen der Branche um höhere Marktchancen. Ulrich Gerber, geschäftsführender Gesellschafter: "Unsere über die vergangenen drei Jahre getätigten Investitionen in moderne, trend weisende Wohntextilien beginnen Früchte zu tragen, wie zum Beispiel das gestickte 3-D-Programm Futura, das für den Designpreis Deutschland nominiert ist. Entsprechende innovative Erzeugnisse finden bei deutschen und internationalen Kunden zunehmend Interesse."

Die Marke Plauener Spitze wird auch von Gerber neu definiert und interpretiert. So wurde erstmals das breit gefächerte, in sich kompatible Wohnprogramm "Graphic-Line" vorgestellt. Dessen Design ist geprägt von graphisch klaren Fadenlinien in geometrischer Grundstruktur. Hier werden alle möglichen Sticktechnologien wie Ätzstickerei, Stoffstickerei, Tüllstickerei sowie die patentierte, selbst entwickelte 3-D-Sticktechnologie in einem vernetzten Programm angewendet. Neben klassischen textilen Wohnelementen wie Tischdecken, Tischbänder und Kissen oder Schiebe- und Kurzgardinen in vielseitiger Materialstruktur wurden erstmals in dem System auch klare geometrische Formen - Quader und Zylinder - als Designelemente an Wohnraum-Standleuchten und Vasen angeboten. Die Komplexität von Graphic Line zog die Stammkundschaft und vor allem auch viele Neukunden in ihren Bann. Lässt doch das auf einem neu entwickelten Baukastensystem basierende Programm keinerlei individuelle Kundenwünsche offen. "Als technologische Neuheit konnten wir zur Messe unser geschütztes Fleckschutz-Verfahren Safe Tex jetzt auch angewendet für Tischwäsche und Wohntextilien aus Luft-Ätz-Stickerei präsentieren", so Gerber.

Der Unternehmer hatte weitere gute Nachrichten zu vermelden: "Zum einen scheint sich der Kundenkreis unseres bisher wichtigsten asiatischen Marktes Japan sukzessive wieder von Wirtschaftskrise und Umweltkatastrophe zu erholen. Besonders rege war das Neukundeninteresse aus dem früheren sowjetrussischen und baltischen Raum sowie seitens chinesischer Markenware-Importeure. Ihr besonderes Interesse galt modernen Interpretationen von Plauener Spitze", so Gerber. Die andere gute Nachricht: "Das so wichtige Wertegefühl für edle Textilien wächst. Preise/Preisentwicklung haben nicht mehr oberste Priorität bei der Kaufentscheidung."

Wertschöpfung durch Wertschätzung, etwa "Made in Germany", schafften wieder Identifikation mit Hersteller und Produkt. "Die Nachfrage nach gut gelabelter Tischwäsche und Gardinen nimmt im Inland und Export deutlich zu. Hohes Servicepotenzial, die Anpassung an flexible Produktionsmengen und kurzfristige Liefertermine finden gute Resonanz. Zusätzliche Gebrauchwertsteigerungen wie umfassender Fleckschutz auch auf alle gestickten Tischwäsche-Sortimente werden gerne honoriert", so Gerber. "Kurzum: Perspektiven für Plauener Spitze und Stickerei zu erschließen heißt, sich vom althergebrachten Image klar abzugrenzen und auf trendweisende Designs sowie neue Sticktechnologien zu setzen."
aus Haustex 02/13 (Wirtschaft)