Webklassiker wird in Le Corbusier-Farben produziert
Perlon Rips im weltberühmten Farbgewand
Anker produziert seinen Objekt-Klassiker Perlon Rips seit Anfang des Jahres in den berühmten Farben von Le Corbusier. Die Dürener dürfen sich geadelt fühlen: Nur ausgewählte Unternehmen erhalten die Lizenz zur Verwendung der Farben und Anker ist darunter weltweit der erste Teppichboden-Hersteller. Architekten und Büroausstatter wird die Produkteinführung freuen: Die besonderen Farben versprechen nicht nur Farbharmonien im Interieurdesign, in Kombination mit dem seit Jahrzehnten erfolgreichen Perlon Rips öffnet sich auch eine ergiebige Quelle für Kreativität in der Bodengestaltung.Als "Wiedergeburt von Perlon Rips" feiert Teppichbodenhersteller Anker die neue Kollektion des Web-Klassikers. Und tatsächlich sind die Qualitäten etwas Besonderes: Mit Perlon Rips LCS wird das Farbystem des Schweizer Malers, Designers und prägenden Architekten des 20. Jahrhunderts Le Corbusier (siehe Kasten Seite 42) das erste Mal zur Gestaltung textiler Bodenbeläge verwendet. LCS steht dabei als Abkürzung für Le Corbusier.
Die 63 Farben von Le Corbusiers "Farbklaviatur" haben entweder einen gedämpften, tiefen oder einen hellen, leichten Charakter. Jeder einzelne Ton besitzt aufgrund seiner Ausgangsstoffe und der speziellen Zusammensetzung eine besondere Farbtiefe. Alle Nuancen sind inspiriert von Farben und Farbkombinationen in der Natur und folgen den Grundsätzen der Farbpsychologie. Sie wirken klar, wohltuend und ruhig, aber auch anregend und heiter. In ihrer besonderen Reihenfolge - der Klaviatur - sollen sie den Betrachter intuitiv ansprechen, Stimmungen schaffen und stimmige Farbkonzepte ermöglichen. Die Polychromie der Farbklaviatur gilt als einmalig und ist eine Inspirationsquelle für die Raumgestaltung.
"Das hat uns begeistert", erklärt Gerd Hoffe, bei Anker Geschäftsführer für Technik, Entwicklung und Marketing. Diese Farben in einem ganzheitlichen Farbsystem konnte der Hersteller für Objektteppichboden in der Vergangenheit nicht bieten.
63 Farbenx3 Dessins = 189 Artikel
Die Entwickler und Designer des Unternehmens haben sich aber nicht damit zufrieden gegeben, ihrer Flaggschiff-Kollektion Perlon Rips "nur" ein neues Farbgewand überzustreifen. Man sei noch einen Schritt weiter gegangen, berichtet Hoffe, und habe die 63 Farben Le Corbusiers jeweils in den 3 klassischen Designs von Perlon Rips - Plain, Point und Line - umgesetzt. Das sind drei Dessinierungen, die neben einer ebenen Oberfläche, entweder eine Punkt- oder eine Linien-Struktur besitzen. Alle Varianten lassen sich zusammen in einem Objekt verlegen. "Damit können wir unseren Kunden in der Innennarchitektur und Büroausstattung 189 Artikel bieten", fasst Hoffe zusammen.
Anker nennt die neue Perlon Rips eine "Farbenenzyklopädie für textile Bodengestaltung". Das spiegelt sich auch in der neuen Kollektionskarte wider. 10 Seiten, vollständig aufgeklappt 3 m lang, zeigen nicht nur alle 189 Artikel in der klassischen Anordnung der Farbklaviatur. Die Farbreihe besteht aus vier übereinander angeordneten Bereichen. Oben zeigen per Hand gemalte Farbtafeln den Original-Farbton von Le Corbusier. Darunter folgen jeweils drei Perlon Rips-Muster, in den entsprechenden Farben sowie in den drei zur Verfügung stehenden Dessinierungen Plain, Point und Line.
Die Karte setzt die Philosophie von Le Corbusier auch in Bezug auf die Farbauswahl um. Der Schweizer empfahl dem Betrachter, mehrere Farben gleichzeitig auf sich wirken zu lassen, um seiner Intuition Raum zu geben. Die Seiten gewöhnlich gestalteter Musterbücher einfach nacheinander durchzublättern, um Farben gezielt auszuwählen, hielt er für unzweckmäßig.
Anderthalb Jahre Entwicklungsarbeit
Dass die Farben der einzelnen Web-Produkte exakt mit denen Le Corbusiers übereinstimmen, ist das Ergebnis von rund anderthalb Jahren Entwicklungsarbeit, sagt Gerd Hoffe. Die Entwicklung der Farben in den 3 Designs war besonders aufwändig. Im Produktionsprozess werden sie mit einem exakt austarierten Grau-Anteil verbunden.
Im Entstehungsprozess der Kollektion haben alle Beteiligten großen Wert auf Originalität gelegt, denn nicht jedem Unternehmen wird die Lizenz erteilt. Man müsse ein hohes Niveau bei Fertigung, Produktqualität und Marktauftritt haben und im "exklusiven Umfeld von Architektur und Design tätig sein", heißt es beim Lizenzgeber Les Couleurs. Das schweizerische Unternehmen vermarktet das Farbsystem von Le Corbusier im Auftrag der gleichnamigen Stiftung, die das kulturelle Erbe des Architekten schützt und erhält. Weltweit dürfen insgesamt lediglich neun Unternehmen die Farben für ihre Erzeugnisse nutzen, beispielsweise Büromöbelhersteller Denz, Lackproduzent Kabe Farben und Leuchtenhersteller Luxo.
Positives Feedback aus der Zielgruppe
Zu diesem exklusiven Kreis gehört jetzt auch Anker. "Bei den ersten Vorstellungen in Deutschland aber auch auf unseren Exportmärkten war die Resonanz super", berichtet Geschäftsführer Hoffe. Das überrascht nicht wirklich, denn die Farbreihen von Le Corbusier gehören zum Standard-Lehrstoff jeder Architekten-Ausbildung. Und Architekten, Innenarchitekten und Objekt-Entscheider sind in der erster Linie die Zielgruppe der neuen Kollektion.
In der Mehrheit ist die auch mit dem Anker-Produkt Perlon Rips vertraut. Schließlich gilt der aus dem Polyamid 6-Garn Perlon gewebte Belag als Meilenstein der Teppichboden-Historie und hat sich zum Flaggschiff der Dürener entwickelt. Seit 1959 schreibt er eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Zahlreiche hochkarätige Referenz-Objekte wie die Zentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach mit mehr als 18.000 m oder die Münchner Rückversicherung in München mit 24.000m beweisen das eindrucksvoll.
Mittlerweile wurden mehr als 20Mio.m verkauft, allesamt auf eigenen Anlagen produziert. Aus exklusiv für Anker hergestellten Fasern entsteht in der eigenen Spinnerei das spezielle Streichgarn, welches der Webware ihre typische Optik und die charakteristischen Eigenschaften verleiht.
Wie die Farbreihen von Le Corbusier ist auch Perlon Rips mit ruhigem, zurückhaltendem und zeitlosem Design erfolgreich. "Beide Produkte unterliegen keinen schnelllebigen Moden oder Trends", unterstreicht Gerd Hoffe. Außerdem verfügt der Web-Klassiker für den Objektmarkt über eine hohe, vielfach bewährte Qualität. Er wird sehr dicht gewebt und hat eine kompakte Struktur mit besonders gerade und präzise stehenden Noppen. Das Resultat ist ein homogen wirkender Boden, der gerade durch seine zurückgenommene Optik weltweit von Architekten und Designern geschätzt werde, heißt es beim Hersteller. "Mit seiner Weiterentwicklung wollen wir uns noch stärker als bisher mit den Attributen individuelle Bodengestaltung, Farbe und Qualität im Objekt-Markt positionieren", so Hoffe.
Neben der herkömmlichen technischen Ausstattung und der Fliesenvariante bietet Anker die neue Kollektion auch mit dem Akustikrücken Sonic Wave an. Dieses System verbessert die Schallabsorption in dem für die Bürokommunikation relevanten Frequenzbereich zwischen 500 und 1.000Hz deutlich.
Anker Daten und Fakten
Anker-Teppichboden Gebr. Schoeller GmbH & Co. KGZollhausstraße 112
52353 Düren
Tel.: 02421/8 04-0
Fax: 02421/8 04-200
anker@anker-dueren.de
anker-teppichboden.de
Geschäftsführender Gesellschafter: Markus Schoeller
Geschäftsführung: Erwin Landherr (Vertrieb, Finanzen), Gerd Hoffe (Technik, Entwicklung, Marketing)
Vertriebsleiter Deutschland: Martin Wallmann
Export: Katja Schurig
Leiter Nachhaltige Unternehmensentwicklung: Karlheinz Werker
Anwendungstechnik: Aribert Arbeiter
Gründungsjahr: 1854
Mitarbeiter: 290
Außendienst (D/A/CH): 30
Produkte: Gewebte und getuftete Teppichböden, Fliesen, abgepasste Teppiche sowie Nadelvlies für das Objekt
aus
BTH Heimtex 03/13
(Wirtschaft)