Deko+Gardine

Wo kauft der Fachhandel am liebsten ein?

Was die Verbreitung als Lieferant von Dekostoffen und Gardinen angeht, ist im Fachhandel auch 2013 Ado nicht zu schlagen. In gebührendem Abstand folgt Jab Anstoetz und auf Platz 3 das Duo Gardisette und Heco. Das aktuelle B+L-Kunden-baro-meter zeigt auch: Die Fachhändler setzen bei ihren Lieferanten auf Konzentration statt breiter Vielfalt.

Wo kauft der Fachhandel Dekosstoffe und Gardinen ein? Diese Frage beantwortet BTH Heimtex zum mittlerweile dritten Mal in Kooperation mit B+L Marktdaten, so dass sich inzwischen auch Vergleiche mit den Vorjahren anstellen lassen. Die aktuelle Befragung wurde im April 2013 durchgeführt. 152 Firmen gaben Auskunft, von denen 84 % ihren Firmensitz in den alten Bundesländern haben und 16 % aus den neuen kommen. Das Gros der Betriebe (73 %) beschäftigt bis zu zehn Mitarbeiter, die übrigen 27 % haben mehr Angestellte.

Ein wichtiger Hinweis zur Einordnung der Ergebnisse: Es handelt sich dabei um die Verbreitung der Lieferanten im Markt. Es geht nicht um die Höhe der Umsätze oder verkaufte Quadratmeter.

Ado ist erneut der am meisten vertretene Anbieter im deutschen Fachhandel. Und das mit einem beachtlichen Vorsprung zum Zweiten und einer deutlichen Verbesserung zum Vorjahr: Die Aschendorfer bringen es auf fast doppelt so viele Listungen wie der erste Verfolger Jab Anstoetz, der seinerseits deutliche Einbußen hinnehmen musste.
Über die magische 10 %-Marke schaffen es in diesem Jahr lediglich sieben Unternehmen. Das heißt, der Fachhandel setzt bei seinen Lieferanten für Dekos und Gardinen offensichtlich mehr auf Konzentration denn auf Vielfalt.

Davon profitiert Ado und setzt sich auch 2013 an die Spitze des Feldes. 74 % der Befragten arbeiten mit den Aschendorfern zusammen (Vorjahr: 57 %). Oder sollte man besser sagen: Mit den Hessen? Schließlich gehört der Name Ado seit dem 1. Januar 2013 zu Zimmer + Rohde mit Sitz in Oberursel. Egal wie: Das Unternehmen mit der Goldkante ist in den alten Bundesländern mit 77 % deutlich stärker vertreten als in den neuen (58 %).

Jab Anstoetz landete mit einer Marktpräsenz von 38 % erneut auf dem zweiten Platz. Das sind 15 Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr. Im Westen nannten die Bielefelder 41 %, im Osten nur noch 21 % als Lieferant.

Gardisette und Heco teilen sich mit einer Marktdurchdringung von 26 % Platz 3. Für Gardisette ist das gegenüber 2012 eine Verbesserung um einen Rang. Im Westen arbeiten 27 % der Befragten mit der Jab-Tochter zusammen und damit deutlich mehr als im Osten, wo nur 17 % Dekos und Gardinen von Gardisette beziehen.

Für die Heco bedeutet Rang 3 sogar eine Verbesserung um vier Plätze. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Textilverlag aus Memmingen seinen Verbreitungsgrad mit 26 % nahezu konstant gehalten. Das Verhältnis Ost zu West hat sich allerdings umgekehrt: 2012 kauften 25 % der Westhändler bei der Heco ein und 39 % der Händler im Osten. 2013 lauten die Zahlen 27 % West und 17 % Ost.

Auch Platz 5 ist mit Indes Fuggerhaus und Unland und jeweils 24 % doppelt besetzt. Die A.S. Création-Tochter Indes Fuggerhaus hat sich innerhalb eines Jahres um zwei Plätze verschlechtert. Im Westen nannten die Marienheider 25 %, im Osten 21 % als Lieferant.

Einen Rang nach unten ging es auch für Unland. Mit 23 % in den alten Bundesländern und 25 % in den neuen ergibt sich bei der regionalen Verteilung ein ausgewogenes Bild.

Aufsteiger in die Top 7 ist in diesem Jahr Saum & Viebahn mit einer Marktdurchdringung von 21 %. Im Westen sind die Kulmbacher mit 22 % vertreten, im Osten mit 17 %.


BTH Heimtex/B+L-Handelsumfrage -
Panel und Methodik


Das BTH Heimtex/B+L-Kundenbarometer Deko und Gardine wird in zwei Schritten durchgeführt: Zunächst wird erfragt, bei welchen Anbietern der Fachhandel überhaupt einkauft - oder anders ausgedrückt: Wie hoch ist der Verbreitungsgrad der einzelnen Lieferanten beim Fachhandel. Diese Befragung erfolgt gestützt, aber offen. Die Interviewten können also weitere Bezugsquellen zu den von BTH Heimtex vorgegebenen Unternehmen nennen. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben. Dieser wird zusätzlich aufgeschlüsselt in Ost- und Westdeutschland sowie in Händler mit bis zu zehn Mitarbeitern und solchen mit mehr als zehn.

Im zweiten Schritt bewerten die Händler detailliert sieben einzelne Lieferanten. Für jedes Unternehmen werden 16 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferschnelligkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Kulanz oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten hat B+L eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet.

Das Gesamtranking nach Durchschnittsnoten basiert auf der Addition aller Ergebnisse eines Anbieters in den 16 Kategorien. Beim Ranking nach Punkten werden ähnlich wie in der Formel 1 Punkte für die Platzierung verteilt und dann addiert.

Im April 2013 wurden insgesamt 152 klassische Fachhändler und Raumausstatter befragt, im Norden und Süden, Osten und Westen der Republik. Nicht in die Befragung mit eingeschlossen sind Filialisten, der Großhandel und Kooperationszentralen sowie Großflächenanbieter wie Discounter oder C+C-Betriebe.
aus BTH Heimtex 06/13 (Wirtschaft)