Interview mit Thomas Prechtl, Verkaufsleiter Fußbodentechnik PCI Augsburg
Parkett im Bad sicher verlegen
Die PCI Augsburg, Tochterunternehmen des Chemiekonzerns BASF, bietet eine geprüfte Systemlösung an, die eine sichere Verlegung von Parkett im Badezimmer ermöglicht. Zentraler Bestandteil ist eine Abdichtung, die den Untergrund vor eindringendem Wasser schützt. Zu den technischen Details des Systemaufbaus Parkett im Badezimmer fragte Parkett im Holzhandel Thomas Prechtl, den Verkaufsleiter Fußbodentechnik bei der PCI Augsburg.
Parkett im Holzhandel: Welche Eigenschaften muss ein Klebstoff haben, um für Parkett im Bad eingesetzt werden zu können?Thomas Prechtl: Der Klebstoff muss relativ hart, aber dennoch elastisch sein. Im BEB-Merkblatt ,Abdichtungsstoffe im Verbund mit Bodenbelägen heißt es unter Punkt 3.3, dass der Belagsklebstoff einen dauerhaften Verbund zur Abdichtung sicherstellen muss und deren Funktionsfähigkeit nicht beeinträchtigen darf. Wenn mit dem Parkettklebstoff auch Abdichtungsbahnen bzw. -bänder verklebt werden, muss er auch selbst "dicht" sein, und zwar an allen aufgehenden Bauteilen. Klebstoffe auf Basis von Silan modifizierten Polymeren - SMP oder MS - erfüllen diese Anforderungen und sind daher geeignet für die Verklebung von Parkett im Badezimmer.
PiH: Können alle Parkettarten und Formate im Bad eingesetzt werden, also Zweischicht-, Dreischicht- und Massivparkett, wenn sie verklebt werden?Prechtl: Es können alle Parkettarten eingesetzt werden, sofern sie vom Hersteller für das Badezimmer freigegeben werden. Laut BEB-Merkblatt "Abdichtungsstoffe im Verbund mit Bodenbelägen" muss das Parkett dabei den jeweiligen Produktnormen entsprechen. Am besten eignen sich harte, "ruhige" Holzarten wie Eiche oder Nussbaum, die bei Nässe nur wenig schwinden oder quellen. Auch Tropenhölzer wie Doussie, Merbau oder Teak können eingesetzt werden, sofern sie aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen.
Das Format sollte weder zu klein noch zu groß sein. Kleine Formate haben einen hohen Fugenanteil und nehmen deswegen eher Feuchtigkeit auf. Dielen, die länger sind als 120 cm, reagieren sensibel auf kleinste Änderungen der Holzfeuchte. Die Dimensionen können sich dann erheblich ändern. Eine naturgeölte Oberfläche lässt das Holz atmen. So kann es Feuchtigkeit aufnehmen und auch schnell wieder abgeben.
PiH: Welche Arten von Abdichtungen eignen sich für Parkett im Bad? Was muss dabei beachtet werden?Prechtl: Vom Hersteller für Feuchträume freigegebenes Parkett kann laut BEB-Merkblatt "Abdichtungsstoffe im Verbund mit Bodenbelägen" in Bereichen der Beanspruchungsklasse A01 eingesetzt werden. Dies sind zum Beispiel häusliche Bäder, Badezimmer von Hotels und ähnliche Bereiche, in denen Wasser nur zeitweise und kurzzeitig als Spritzwasser auftritt. Für diese Bereiche sagt das Merkblatt aus, dass als Abdichtung sowohl Kunststoff-Zement-Mörtelkombinationen und Reaktionsharze als auch Abdichtungsbahnen und wasserdichte Platten eingesetzt werden können.
PCI hat mit der Abdichtungsbahn ,PCI Pecilastic W ein Produkt entwickelt, das in Verbindung mit dem MS-Kleber ,PAR 365 sowohl zur Verklebung der Abdichtungsbahn als auch zum Kleben des Parketts eingesetzt werden kann. Die Eignung ist durch ein Prüfzeugnis der Technischen Universität München nachgewiesen.
PiH: Wie breit sollte die Randfuge sein und welche Dichtmittel können dort eingesetzt werden?Prechtl: Die Randfuge sollte ausreichend breit dimensioniert sein, damit das Parkett genügend Spielraum hat, um sich bei den hohen und stark wechselnden Luftfeuchten ausdehnen zu können. Bei Zweischichtparkett sollten die Fugen mindestens 8 mm, bei Massivparkett mindestens 15mm breit sein. Zur Abdichtung der Fugen empfehlen wir Dichtstoffe auf SMP-Basis, da diese Dichtstoffe die höchste Flexibilität aufweisen.
PiH: Wie hoch sollte eine wannenartige Ausbildung der Abdichtung ausgeführt werden? Was ist zu beachten, wenn auf eine Schwelle an der Tür verzichtet wird?Prechtl: Das Dichtband ,PCI Pecitape 120 ist 12cm breit. Diese Breite gibt beim PCI-Systemaufbau ,Parkett im Badezimmer die Höhe der wannenartigen Abdichtung vor: Das Dichtband wird ca. 6cm an der Wand hoch geführt.
Im Bereich der Tür lässt sich nur schwer eine Barriere erstellen, wenn keine Schwelle eingeplant wird. Man kann lediglich eine Barriere ausbilden, indem man ein Profil einbaut und dieses rampenartig anspachtelt.
PiH: Können bodengleiche Duschbereiche mit Parkett realisiert werden, wenn der Kunde es wünscht?Prechtl: Nein. Das Parkett wäre in der Dusche deutlich stärker mit Wasser in Kontakt als in den Bereichen, in denen nur Spritzwasser auftreten kann. Somit würde es zu erheblichem Quellen und Schwinden kommen. Hinzu kommen die hohen Wassertemperaturen. Hohe Feuchte und Wärme würden das Parkettvermutlich in kurzer Zeit erheblich schädigen.
aus
Parkett im Holzhandel 04/13
(Wirtschaft)