EPLF berichtet über die aktuelle Marktsituation im Reich der Mitte

Gute Chancen für europäische Laminatböden in China

Die Exportmengen von Laminatböden aus Europa nach China wachsen. Das Niveau ist zwar niedrig, aber für hochwertige Produkte sieht der europäische Herstellerverband EPLF gut Chancen. Wichtig für den Erfolg sei aber, dass man die Besonderheiten des chinesischen Marktes kenne.

Vor einigen Jahren schien der chinesische Markt für Laminatböden aus europäischer Produktion aufgrund der Dominanz einheimischer Hersteller praktisch verloren. Doch inzwischen steigen die Exporte in das Reich der Mitte wieder an. Der Verband der Europäischen Laminatbodenhersteller notierte eine Verbesserung von 2,3Mio.m im Jahr 2011 - insgesamt wurden damals 156Mio.m Laminatböden in China abgesetzt - auf 3,0Mio.m im Jahr 2012. Obwohl China mit einem Anteil von 28% inzwischen zur Nr. 1 unter den Laminatproduzenten aufgestiegen ist, seien die EPLF-Mitglieder dort vor allem mit hochwertiger und spezialisierter Markenware erfolgreich.

Die chinesische Kundschaft orientiere sich am westlichen Lebensstil, zu dem auch die entsprechenden Bodenbeläge gehören. Daher treffe der EPLF mit seinem neuen Slogan "Quality and Innovation made in Europe" den Nerv der dortigen Verbraucher. "Er beschreibt die Alleinstellungsmerkmale, mit denen unsere Mitglieder in China selbstbewusst für ihre zertifizierten Produkte werben können", gibt sich Volkmar Halbe, Obmann des Ausschusses Märkte und Image, optimistisch. Mit der Einhaltung der strengen EU-Normen erfüllten die Laminatböden höchste Anforderungen hinsichtlich Qualität und Nachhaltigkeit. Chinesischer Ware seien diese Böden meist deutlich überlegen, so der EPLF.

Wer auf dem riesigen chinesischen Markt erfolgreich sein will, muss die dortigen Gegebenheit kennen, die sich teilweise stark von den europäischen unterscheiden. So vertreiben einheimische Hersteller ihre Produkte in der Regel über eigene Outlets im Einzelhandel und bieten die Verlegung gleich mit an. Denn China sei kein Do-it-yourself-, sondern ein Do-it-for-me-Markt, erklärt der EPLF. Einkaufsverbände unabhängiger Händler gibt es dort nicht. Daher sind ausländische Anbieter dazu gezwungen, mit Handelsagenturen zusammenzuarbeiten, die Herstellershowrooms in den großen Einkaufszentren betreiben.

Von wachsender Bedeutung seien außerdem Raumausstattungs-Center, in denen Verbraucher zu festen Quadratmeterpreisen Unterstützung bei der Gestaltung ihrer Wohnung bekommen. Und natürlich boomt auch hier der E-Commerce. Vor allem junge Menschen nutzen die Möglichkeiten des Internets. Die 21- bis 40-Jährigen sind es auch, die als solventeste Käuferschicht gelten.

Hinsichtlich der aktuellen Trends bei Oberflächen gibt Raffaele Ferrara Auskunft, Marketingleiter beim italienischen EPLF-Mitglied Skema: "Insgesamt sind helle und mittlere Farbtöne bei der Kundschaft sehr beliebt, bei den dunklen Dekoren liegen Walnuss oder Räuchereiche hoch in der Käufergunst. Steigend ist in letzter Zeit die Nachfrage nach den hochwertigen Synchronporen-Oberflächen. Und auch die Formate ändern sich: Neben der Standarddiele öffnet sich der chinesische Markt langsam, sicher auch für Langdielen oder Fliesenformate."

"Jeder der europäischen Laminatbodenhersteller muss letztlich seinen eigenen Weg in den chinesischen Markt finden", so Volkmar Halbe. Er verspricht aber: "Wir vom EPLF werden unseren Mitgliedern mit einer kontinuierlichen Normungsarbeit und einer offensiven Qualitätspolitik für europäische Produkte den Rücken stärken."
aus BTH Heimtex 09/13 (Wirtschaft)