BTH Heimtex/B+L-Kundenbarometer 2013 Laminatböden

Wo kauft der Fachhandel am liebsten ein?

Laminatböden von Windmöller sind mit einem Verbreitungsgrad von 52 % nach wie vor die am häufigsten anzutreffenden im deutschen Fachhandel. Dahinter folgen mit immer noch großem, aber weniger Abstand als vor einem Jahr, die Firmen Tarkett und Parador auf den Plätzen. Bezieht man den Großhandel mit ein, versorgt dieser mehr als jeden dritten Fachhändler mit Laminat. Zusehends tut sich der Fachhandel aber schwerer, das Produkt zu verkaufen. Die Nachfrage nach dem Konkurrenzprodukt Designbelag ist einfach zu groß.

Laminatböden machen den deutschen Fachhändlern und Raumausstattern immer weniger Spaß. Die Gründe sind vielfältig. Zum einen hat das Produkt seinen Zenit im D/A/CH-Markt überschritten. Die Absatzmengen sinken - mit vereinzelten Verschnaufpausen - kontinuierlich. Die neue Studie aus dem SN-Verlag "Der Bodenbelagsmarkt Deutschland, Österreich, Schweiz und Benelux bis 2014" taxiert die abgesetzte Menge für 2012 auf 92 Mio. m2 und prognostiziert für 2014 nur noch 85 Mio. verkaufte Quadratmeter.

Zum anderen besteht schon lange die Konkurrenz zu den Baumärkten, in denen der Bodenbelag zum Klicken zu Niedrigstpreisen an den Heimwerker verschleudert wird. Bei diesem Preisdruck kann ein Fachhändler kaum mithalten und so ist es nicht verwunderlich, dass mehr als 60 % der Laminatböden über die DIY-Schiene in den Markt gebracht werden.

Jetzt drängen auch noch die Designbeläge in den Wohnbereich. Und so ist es keine allzu große Überraschung, dass im diesjährigen Kundenbarometer 77 % der Befragten angaben, momentan mehr LVT zu verkaufen als Laminatböden.

Der Markt wird kleiner, der Wettbewerb härter - da müssen sich die Laminatproduzenten etwas einfallen lassen, um im Fachhandel gelistet zu bleiben.

Am besten gelingt das derzeit immer noch Windmöller mit den Marken Wineo/Witex. Jeder zweite (52 %) der befragten Händler und Raumausstatter führt die Produkte der Augustdorfer. Allerdings sind das 11 Prozentpunkte weniger als 2012. Die Verteilung im Osten und Westen, bei kleinen Betrieben mit weniger als 10 und größeren mit mehr Beschäftigten ist aber nach wie vor gleichmäßig.

Die zweitwichtigste "Laminat-Quelle" für den Fachhandel sind die Großhändler. Mehr als jeder dritte - häufiger kleinere und mehr im Osten - bezieht das Produkt über diesen Kanal.

Deutlich mehr Händler als 2012 führen in diesem Jahr Laminatböden von Tarkett: Statt mageren 4 % sind es jetzt gute 23 %. Nun werden nicht jedes Mal die gleichen Betriebe befragt, aber man kann die Verbesserung auch als eine Folge der veränderten Prioritätensetzung bei Vertriebsleiter Albert Waibel und seiner Mannschaft betrachten.

Die Früchte der eigenen Arbeit im Fachhandel kann auch Massenproduzent Kronotex ernten: Der verdoppelt seine Präsenz im Fachhandel und hat sich dabei auf Betriebe mit zehn und mehr Angestellten konzentriert. Auch Hamberger wird von einem Drittel mehr Händler gelistet als 2012 und klettert auf Rang5.

Großer Verlierer in Sachen Verbreitung ist Unilin mit seiner Laminat-Marke Quickstep. Entweder wollen die Belgier strategisch nicht oder sie können den deutschen Fachhandel nicht überzeugen. Waren sie 2012 noch mit 12 % ordentlich vertreten und die fünftwichtigste industrielle Bezugsquelle von Laminat im Fachhandel, fallen sie aktuell mit 5 % Verbreitung auf Rang 10 ab.

Welches Unternehmen in den Einzelkategorien die Gunst des Fachhandels gewonnen oder die Sympathien verspielt hat, lesen Sie im zweiten Teil des BTH Heimtex/B+L-Kundenbarometers 2013.


BTH Heimtex/B+L-Kundenbarometer - Panel und Methodik


Das BTH Heimtex/B+L-Kundenbarometer Lamiantböden wird in zwei Schritten durchgeführt: Im ersten Schritt wird erfragt, bei welchen Anbietern der Fachhandel überhaupt einkauft, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt gestützt, aber offen: Die Interviewten können weitere Bezugsquellen zu den von BTH Heimtex vorgegebenen Unternehmen nennen. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben. Dieser wird zusätzlich aufgeschlüsselt in Ost- und Westdeutschland sowie in Händler mit bis zu zehn Mitarbeitern und solchen mit mehr als zehn.

Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler detailliert die zehn führenden Anbieter. Für jedes Unternehmen werden 16 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferzuverlässigkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Kulanz oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten wird eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet.

Insgesamt wurden in der zweiten Julihälfte 2013 in ganz Deutschland 153 klassische Fachhändler und Raumausstatter befragt, regional verteilt im Norden und Süden, Osten und Westen. Nicht in die Befragung mit eingeschlossen sind Filialisten, der Großhandel und Kooperationszentralen sowie Großflächenanbieter wie Discounter oder C+C-Betriebe.
aus BTH Heimtex 09/13 (Wirtschaft)