Haustex/B+L-Kundenbarometer 2013 Teil 2
Starke Vorstellung der Bettwaren-Anbieter
In ihrem Kundenbarometer hat die Haustex acht ausgewählte Bettwaren-Lieferanten nach 16 Kriterien untersuchen lassen. Dazu vergaben die befragten Einzelhändler Schulnoten von 1 bis 6. And the winner is: Traumina. Aber auch die anderen sieben Unternehmen müssen sich nicht grämen. Mit Ausnahme einer Kategorie, bekamen die Unternehmen nur sehr selten eine Durchschnittsnote schlechter als 2,5. Im Großen und Ganzen können alle untersuchten Firmen mit den Ergebnissen somit zufrieden sein.Traumina lieferte sich mit Brinkhaus ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Bei acht Kategorien ging Traumina als Sieger vom Platz, Brinkhaus konnte sieben Kategorien für sich entscheiden. Centa Star konnte einmal Platz eins erringen. Der Notendurchschnitt über alle 16 Kategorien lag bei Traumina bei einem Traumwert von 1,75. Auf die Schule übertragen wäre das eine 2+. Auch Brinkhaus und der Drittplatzierte Sanders haben noch eine glatte 2 als Gesamtnote. Selbst Irisette/Badenia, das in der Regel die hinteren Plätze belegte, braucht sich mit einer Durchschnittsnote von 2,39 wahrlich nicht zu verstecken, entspricht es doch immer noch einer 2-.
Zusätzlich haben wir ein Punkte-Ranking aufgestellt. Für den ersten Platz gab es acht Punkte, für den zweiten sieben und für den achten Platz noch einen Punkt. Im Maximum kann ein Unternehmen in den 16 Kategorien somit 128 Punkte einheimsen. Traumina kam dieser Traumwertung verdammt nahe mit 114 Punkten. Damit setzt das Unternehmen gleich in unserem ersten Kundenbarometer einen echten Markstein, an dem sich alle weiteren Unternehmen in den kommenden Kundenbarometern messen lassen müssen. Brinkhaus erreichte 103 Punkte, auch das ein sehr guter Wert, der unter anderen Umständen gut zum Gesamtsieg hätte reichen können.
Schaut man sich die Gesamt-Performance aller acht Unternehmen in den einzelnen Kategorien an, sind deren Stärken eindeutig bei der Freundlichkeit der Anbieter, der Qualität der Produkte, der Zuverlässigkeit, der Kulanz, damit zusammenhängend der Bearbeitung von Reklamationen und der Güte des Innendienstes zu finden. Bei ohnehin guten Durchschnittsnoten steht für die acht Firmen in diesen Kategorien insgesamt eine 1 vor dem Komma. Optimierungsbedarf besteht demgegenüber ganz klar bei den Verkaufsförderungsmaßnahmen der Unternehmen. Eine Gesamtnote von 2,77, also eine 3+, durch den Fachhandel für die acht Firmen ist ein deutliches Signal. Vielleicht liegt deshalb auch die Bewertung der Markenstärke über alle acht Anbieter auch nur bei einer Durchschnittsnote von 2,44.
Doch nun zu den einzelnen Unternehmen.
Traumina scheint in seiner Vermarktungspolitik fast alles richtig zu machen. In 13 der 16 Kategorien steht eine 1 vor dem Komma. Lediglich bei den Verkaufskonditionen, der Verkaufsförderung und der Markenstärke scheint noch ein wenig Optimierungspotenzial vorzuliegen. Es wird nicht leicht sein, diese Stellung gegenüber den Mitbewerbern in der Zukunft zu verteidigen.
Brinkhaus hat in der Vergangenheit durch die Insolvenz 2011 einige Turbulenzen erlebt, daher haben wir uns dazu entschieden, dieses Unternehmen näher unter die Lupe zu nehmen, auch wenn es bei der Frage nach den Bezugsquellen des Fachhandels nicht zu den Top 8 gehört. Das Unternehmen scheint sich im Schoße der EuroComfort-Gruppe gut eingelebt zu haben. Eine Durchschnittsnote von 1,94 spricht für sich. Gegenüber dem Handel punktet man unter anderem durch Kundenorientierung (Kulanz und Reklamationsverhalten), aber auch Freundlichkeit und ein Top-Preis-Leistung-Verhältnis bei den Produkten. Wenn Konzernchef Thomas Bußkamp etwas nicht gefallen dürfte, ist es die vergleichsweise unterdurchschnittliche Bewertung des Außendienstes: Note 2,36 liegt unter vdem Durchschnitt aller acht Unternehmen (2,22) und bedeutet lediglich Rang 6.
Sanders aus Bramsche kommt eigentlich aus der Zulieferer-Branche und gilt heute noch als gute Adresse als Produzent von Einschütten beziehungsweise Inletts. Doch die Entwicklung hin zum Anbieter fertig konfektionierter Ware hat sich bewährt, nicht zuletzt durch die Einführung der Climabalance-Decken. Platz zwei bei der Einschätzung des Handels zu Premiummarken ist ein deutlicher Beleg dafür, ebenso der zweite Platz bei der Frage, bei wem der Fachhandel seine Bettwaren bezieht. Eine Durchschnittsnote von 2,04 bei den 16 abgefragten Kategorien kann sich ebenfalls sehen lassen. Dass das Unternehmen bei den Aspekten Preis-Leistungs-Verhältnis, Vertriebspolitik und Verkäuflichkeit der Ware dennoch keine vorderen Plätze einnimmt, dürfte weder Firmenchef Hans-Christian Sanders noch Vertriebsleiter Björn Schall zufrieden stellen.
Über den Klang der 2008 eingeführten Marke Schlafstil kann man vielleicht geteilter Meinung sein, über den damit einher gegangenen Produktrelaunch der Firma
Spessarttraum nicht. Immerhin kauft heute jeder vierte Bettenfachhändler bei dem Unternehmen aus Gemünden ein. Besonders überzeugt ist der Fachhandel von der Vertriebspolitik und der Verkäuflichkeit der Ware. Und auch bei der Verkaufsförderung kann das Unternehmen im Handel punkten.
Für
Cena Star kam der Zeitpunkt der Umfrage wahrscheinlich ungünstig, denn der Insolvenzantrag im März dieses Jahres hat im Handel für erhebliche Irritationen gesorgt. Die erfreuliche Mitteilung über die Rettung des Unternehmens durch Frankenstolz-Inhaber Herbert Neumeyer Anfang Juni konnte da nur noch bedingt helfen. Die Ergebnisse der Befragung geben jedenfalls ein sehr inkonsistentes Bild ab: von Platz eins bis acht ist fast alles dabei. Ein Notendurchschnitt von 2,25 ist allerdings alles andere als ein Beinbruch. Bemerkenswert ist der Sieg in der Kategorie Markenstärke. Gute Noten gibt es auch bei der Zuverlässigkeit und Schnelligkeit der Lieferungen. Bei den Konditionen und der Kulanz bekommt das Stuttgarter Unternehmen mit 2,68 beziehungsweise 2,50 vergleichsweise unterdurchschnittliche Bewertungen. Dass Centa Star bei der Bewertung der Zukunftschancen nur den letzten Platz erreicht, sollte sich unter der neuen Eigentümerschaft schnell ändern.
Frankenstolz, jetzt die große Schwester von Centa Star, zählt nicht unbedingt zu den klassischen Fachhandelslieferanten, rangiert mit neun Prozent aber immerhin unter den Top Ten des Fachhandels. Offenbar versteht es der Branchenriese ganz gut, sich auch auf die Bedürfnisse des Fachhandels einzustellen. Eine Durchschnittsnote von 2,27 ist aller Achtung wert. Die Stärken des Unternehmens im Bettwaren-Sektor sind ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, ebenfalls gute Konditionen sowie ein im wahrsten Sinne des Wortes guter Außendienst. Im Vergleich zu den sieben anderen Unternehmen kann das Unternehmen aber noch an der Zuverlässigkeit und der Schnelligkeit arbeiten.
Kauffmann nimmt für sich in Anspruch, zu den hochwertigsten Anbietern von Bettwaren zu gehören, verfügt über eine moderne Produktion im österreichischen Hörbranz. Dennoch gelingt es dem Unternehmen in dieser Umfrage nicht, ganz nach vorne zu kommen. "Nur" 16,5 Prozent der befragten Fachhändler bezeichnen das Unternehmen als Premiummarke, mit deutlichem Abstand zu den führenden Traumina und Sanders. Das überrascht doch einigermaßen. Allerdings sind die Platzierungen in den einzelnen Kategorien, trotz einer guten Gesamtnote von 2,30 auch nicht dazu angetan, das Unternehmen noch weiter vorne einzuordnen. Die Note 2,20 in der Kategorie Produktqualität ist für sich genommen gut, rangiert aber zum Teil klar hinter den anderen Unternehmen. Traumina ist um fast eine ganze Note besser.
Und dann ist da noch
Irisette/Badenia, eine weitere Tochter der EuroComfort-Gruppe. Deren Marke Irisette ist allerdings im Vergleich zu den sieben Mitbewerbern auch das einzige Asset, mit dem sich das Unternehmen schmücken kann. Die Markenstärke wird mit 2,14 benotet, dem einzigen Wert in einer Kategorie, der über dem Durchschnitt für alle acht Unternehmen liegt. Das bedeutet Platz zwei hinter Centa Star. Schmerzen dürfte auf der anderen Seite die Tatsache, dass man in den Kategorien Vertriebspolitik und Verkaufsförderung die einzigen Noten mit einer drei vor dem Komma erhalten hat. Die Durchschnittsnote von 2,39 für Irisette/Badenia ist gewiss nicht schlecht, aber im Konzert der acht untersuchten Unternehmen reicht es dennoch nur zum letzten Platz.
aus
Haustex 09/13
(Wirtschaft)