Abdi Roubeni
50 Jahre aktiv im Teppichhandel
Auf ein 50 Jahre dauerndes erfolgreiches Berufsleben im Teppichhandel können sicher nicht viele zurückblicken: Im Frühjahr 1958 kam der gebürtige Iraner Abdi Roubeni nach Hamburg und startete mit dem Teppichhandel.
Abdi Roubeni, 1932 in Meshed geboren, stammt aus einer Familie, die schon seit vielen Generationen im Teppichhandel tätig ist. Nach Lehr- und Wanderjahren in Indien und einigen europäischen Ländern entschied er sich schließlich für Hamburg. Wichtigster beruflicher Pfeiler war die Gründung von Roubeni + Co. 1962 in der Hamburger Speicherstadt.
Aus kleinen Anfängen mit einer Lagerfläche von nur 50 Quadratmetern entwickelte Abdi Roubeni, unterstützt von seinen Brüdern Albert, Parviz und Hekmat, das Unternehmen in den folgenden Jahrzehnten zu einem Teppich-Vollsortimenter, dem schon bald auch 14 Böden im Brooktorkai der Speicherstadt nicht ausreichten: Der Umzug ins Teppichzentrum an der Borsteler Chaussee folgte; hier standen immerhin 10.000 Quadratmeter zur Verfügung. Der Schwerpunkt von Roubeni + Co. lag immer auf persischen Teppichen, ergänzt wurde das Sortiment mit indischer, pakistanischer, afghanischer und später auch chinesischer und nepalesischer Ware. In dieser Zeit gehörte Roubeni + Co. zu den führenden Importeuren dieser Provenienzen.
Mitte der siebziger Jahre überzeugte Abdi Roubeni den Warenhaus-Konzern Karstadt davon, als erster einen Handzettel nur mit persischen Teppichen in der Werbung einzusetzen. Bedeutendster Teppich-Handelspartner von Karstadt war Roubeni zu diesem Zeitpunkt schon; Hertie kam später hinzu und auch die Begros-, Concord- und Union-Häuser sowie die schweizerische Migros. Roubeni + Co. konnte damit die bedeutendsten Firmen des Einzelhandels zu seinen Kunden zählen und erreichte Mitte der neunziger Jahre einen rekordverdächtigen Jahresumsatz von 135 Mio. DM.
Anfang dieses Jahrtausends schloss sich Abdi Roubeni, zusammen mit den Gebrüdern Djavad und Djavid Mohammadi, zum Tepp Team zusammen. Seitdem läßt er es beruflich etwas ruhiger angehen: Obwohl er an vielen Tagen noch immer mehrere Stunden beruflich aktiv ist und langjährig bestehende Kontakte pflegt, bleibt nun mehr Zeit für seine Ehefrau aber auch für Urlaube und Reisen.
Auch privat kann und konnte Abdi Roubeni von der Teppich-Leidenschaft nicht lassen: Er hat sich, begleitend zum Tagesgeschäft, während der vergangen Jahrzehnte eine umfangreiche Sammlung antiker Teppiche aufgebaut. Die meisten Teppiche dieser Sammlung sind mindestens 100 Jahre alt; einige Stücke aber auch 140 oder 150 Jahre. Besonders stolz ist er darauf, dass er die Teppichsammlung von Maharaja Sir Bhupinder Singh de Patiala erwerben konnte.
aus
Carpet Magazin 04/08
(Personalien)