Messebericht: Brinkmann fasziniert von Building & Architekture in Kiew

Estrich ohne Dämmung, ohne Fugen und ohne Randstreifen

Für das Messe-Team von Estrichmaschinenhersteller Brinkmann war die Teilnahme an der Messe Building & Architekture in Kiew ein beeindruckendes Erlebnis. Mit geringem Vorwissen über den osteuropäischen Nachbarn nahmen Brinkmanns Vertriebsleiter Ludger Glaap, der zuständige Gebietsverkaufsleiter Helmut Lembke und der russischsprachige Mitarbeiter Heinrich Euteneier die Reise ins unbekannte Land auf. Gemeinsam mit ihrem ukrainischen Partner Optima stellte Brinkmann erstmalig auf der größten Baufachmesse des Landes aus.

Der erste Messetag in Kiew begann viel versprechend mit strahlendem Sonnenschein. Nachdem sich die Messepforten aber um 12Uhr öffneten, gingen stürmische Regenfälle über das Freigelände nieder. Nur hart gesottene Kunden besuchten durch Regen und Wind die Messestände in Außengelände. Aufgrund der intensiven Vorarbeit und Werbung von Igor Pashchenko, dem Geschäftsführer von Optima aus Cherson, kamen trotz des Wetters die ersten Kunden auf den Stand. Schon in den ersten Gesprächen kristallisiert sich heraus, dass die Ukraine - obwohl sie sehr westlich orientiert ist - vom Bau-Standard her noch am Anfang steht. Der jetzt im Bau befindliche Wohnraum ist für die breite Bevölkerung noch zu teuer, so dass die Konjunktur zwar stark steigend ist, aber das wirkliche Potenzial noch bei Weitem nicht ausgeschöpft wird.

Kiew zählt momentan offiziell 3,5 Mio. Einwohner, es leben dort aber derzeit rund 5 Mio. Menschen. In der boomenden Metropole findet das wirtschaftliche Leben statt. Nachdem die Bauwirtschaft bereits 2006 ein Wachstum von 15 % vorweisen konnte, hat sich das Wachstum in 2007 auf über 25 % gesteigert. In ähnlicher Form stiegen aber auch die Immobilienpreise und Mieten, so dass es immer mehr Spekulanten aus verschiedenen Ländern nach Kiew zieht. Im Moment werden viele neue Bauprojekte begonnen.

So wird beispielsweise in der Innenstadt eine unterirdische Einkaufsstraße gebaut, in denen Markengeschäfte der Textilindustrie angesiedelt werden sollen. Die meisten Geschäfte waren bereits vor Baubeginn verkauft oder langfristig vermietet. Außerdem wird in den nächsten Monaten ein Doppel-Tower in Kiew entstehen, der mit einer Höhe von 210 m das höchste Gebäude der Ukraine sein wird. In diesem Gebäude entstehen Lokale, Hotelzimmer sowie Büro- und Praxisräume für Anwälte, Ärzte und Steuerberater. Mit 1.700 US-Dollar pro qm umbauten Raum und einem durchschnittlichen Einkommen von 300 EUR im Monat zeigen sich die Unterschiede zwischen Arm und Reich deutlich.

Estrichmaschinen aus Schloss Holte nachgeordert

Am zweiten Messetag in Kiew zeigte sich das Wetter wieder von der besseren Seite. Bei strahlendem Sonnenschein und 15C fanden sich viele Kunden auf dem Messestand ein. Bereits am Vormittag wurden so viele Verkaufsgespräche geführt, dass man im Werk Schloss Holte Maschinen nachordern musste. Die unsicheren Methoden der Zollabwicklung machen aber noch vielen Kunden Angst, eine Maschine aus dem Ausland zu kaufen. Mit dem Brinkmann-Partner Optima, der den ukrainischen Kunden die Maschinen inkl. Transport und Verzollung anbietet, konnte jedoch den interessierten Kunden diese Angst und Scheu genommen werden. Mit Einfuhr der Maschinen entstehen Abgaben, die den Maschinenpreis um ca. 30 % erhöhen - auch das ist ein Umstand, den man in einem armen Land nur schwer verstehen kann. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese Gesetze und Verordnungen die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig hemmen. Dennoch zeigte sich Ludger Glaap zufrieden: 'Wir sind überrascht vom Interesse und dem Zulauf auf dem Messestand, unsere Erwartungen an diese Messe wurden bei weitem übertroffen."

Bei Estrichverlegung fehlt Fachwissen

Auch der folgende Messe-Tag begann sonnig mit guter Frequenz. Über 50 Kontakte am zweiten Messetag machten zuversichtlich für den dritten Tag, der mit vielen Fragen zur genauen Anwendung der Maschinen stürmisch begann. Die Verlegung von Estrich ist zwar sehr verbreitet, jedoch kann man in der Ukraine nicht deutsche Maßstäbe ansetzen. Überwiegend fehlt den ausführenden Unternehmen noch das Fachwissen: Estrich wird in der Ukraine noch ohne Dämmung, ohne Fugen und Randstreifen verlegt. Die meisten Gebäude haben deshalb Schallbrücken und die Wärmedämmung wird bei den Fußböden auch vergessen. Spezialisierte Unternehmen allerdings bauen den Estrich bereits in einer Stärke von 4 bis 6 cm auf entsprechender Dämmung ein.

Optima wird in den nächsten Monaten mit dem Estrichboy DC 260/45 viele Vorführungen in den größeren Städten der Ukraine organisieren. Dabei werden dann Baufachleute den Unternehmern Empfehlungen zum Einbau von Estrich geben. Als Spezialist für Estrichförderer wird Brinkmann dank seiner jahrzehntelangen Erfahrung im Estrichgeschäft sein umfangreiches Fachwissen zur Verfügung stellen und im Bereich Schulung/Service seinen Partner Optima beim Aufbau eines Informationszentrums unterstützen.
aus FussbodenTechnik 05/07 (Marketing)