Alligator

Fruchtbare Kooperation zwischen Wirtschaft und Schule


Ein Beispiel fruchtbarer Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Schule liefern Alligator und die Rolf-Dircksen-Hauptschule in Enger. In der Mitgliederversammlung der Wirtschaftsinitiative Herford, die das Projekt KURS (Kooperation von Unternehmen der Region mit Schulen) unterstützt, berichteten Schüler, Lehrer und Werksmitarbeiter über gemeinsame Projekte und Aktionen, die den Wechsel von der Schule in den Beruf erleichtern sollen.

Im Mai 2003 hatten das Institut und der Farbenhersteller einen offiziellen Kooperationsvertrag abgeschlossen, um so den "beruflichen Alltag in den Schulunterricht zu transferieren", wie es Schulleiterin Dagmar Kirchhoff formuliert. Nach gut einem Jahr sind sich beide Seiten einig: Von den bereits gestarteten Projekten haben alle Beteiligten profitiert. So konnten mit Besu Cakar, Nelli Brodt, Matthias Morgret und Tim Schwekendiek vier der diesjährigen Absolventen der Rolf-Dircksen-Schule ihr Berufspraktikum bei Alligator absolvieren. Vor nahezu 100 Gästen berichteten sie im Schulungszentrum der Farbwerke von ihren Erfahrungen im kaufmännischen oder technischen Bereich des Unternehmens, das ihnen konkrete Einblicke in das Arbeitsleben ermöglichte. Während sich die beiden Schülerinnen nach den Sommerferien auf einem Berufskolleg weiter qualifizieren wollen, haben sich Matthias und Tim erfolgreich um einen Ausbildungsplatz beworben: Sie werden ab dem 1. September bei Alligator zu Chemiebetriebsjungwerkern ausgebildet. "Diese Ausbildung bieten wir in diesem Jahr zum ersten Mal an", erklärte Maike Wefing aus der Personalabteilung. "Das Praktikum der beiden Schüler war für uns wie ein kleiner Probelauf dafür."

Auch in anderen Bereichen zieht der Betrieb Nutzen aus der Zusammenarbeit: So ist zum Beispiel angedacht, dass Lehrer der Hauptschule Mitarbeiter des Unternehmens in Englisch unterrichten. Karsten Rollmann, Koordinator des Projektes bei Alligator, berichtete von anderen gelungenen Aktivitäten wie den Berufsinformationstagen oder ganz praktischer Unterstützung bei der Projektwoche "Unsere Schule soll schöner werden".

Für die Zukunft sind gemeinsames Bewerbungstraining, gezielte Betriebsbesichtigungen in kleinen Gruppen und die Einbindung unternehmerischer Fachkräfte in den Schulunterricht geplant. Landrätin Lieselore Curländer als Vorstandsvorsitzende der Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford zeigte sich begeistert von der so "selbstverständlichen Partnerschaft", die die kooperierenden Akteure präsentierten und rief zur Nachahmung auf.

In der Mitgliederversammlung beschloss die Wirtschaftsinitiative, die 250 Mitglieder zählt, neue Beitragssätze. Mit diesen Geldern soll vor allem die Schaffung neuer Ausbildungsplätze auch in kleineren Unternehmen gefördert werden. Betriebe, die alleine nicht ausbilden könnten, haben über die Wirtschaftsinitiative die Möglichkeit, Partner für eine Verbundausbildung zu finden.
aus BTH Heimtex 08/04 (Marketing)