Neopur

"Tränen auf dem Parkett"


Einen Anruf der nicht ganz alltäglichen Art erhielt Parkettlegermeister Ralf Krifft im Frühjahr von dem Direktor des Frankfurter Museums für moderne Kunst. Der Inhaber des Unternehmens Parkett + Design wurde beauftragt, ein massives Parkett aus Eiche im Museum für moderne Kunst in Frankfurt/Main derart zu versiegeln, dass es über die Dauer von vier Monaten nahezu resistent gegen permanente Beregnung mit Wasser ist.

Hintergrund dieses ungewöhnlichen Auftrags ist die aktuelle Ausstellung im MMK von Teresa Margolles, einer Künstlerin aus Mexiko City.

Von der Decke eines Raumes im MMK tropft aus vielen kleinen Ventilen normales Leitungswasser auf den Boden und die Besucher herab. "Der Gedanke eines Kreislaufes, die Abfolge von Verdunstung und Niederschlag, ist der Abschluss einer Ausstellung, die den Tod als Spiegel der sozialen und ökonomischen Verhältnisse einer Gesellschaft interpretiert", so die Erklärung aus Künstlermund.

Besondere Anforderungen an die Oberfläche

Ralf Krifft musste bei der Umsetzung des Auftrages verschiedene Anforderungen berücksichtigen, die letztlich auch seine Wahl des Siegels beeinflussten: Der bestehende Parkettboden war geölt, die Versiegelung musste sich mit dem geölten Untergrund vertragen und auf ihm haften. Der Lackfilm sollte ein Eindringen oder Durchsickern von Feuchtigkeit ins Holz weitestgehend vermeiden, so dass der Parkettboden nicht nachhaltig geschädigt wird. Schließlich muss der Boden nach der Ausstellung wieder in seinen ursprünglichen (geölten) Zustand versetzt werden. Zudem galt es zu berücksichtigen, dass eine hohe Anzahl Besucher den Boden zusätzlich zu der Wasserbelastung beansprucht und natürlich sollte auch der ästhetische Gesamteindruck dieses Kunstwerkes nicht negativ, sondern positiv unterstrichen werden.

Bei derart komplexen Ansprüchen vertraute Parkettlegermeister Ralf Krifft auf Neopur. Dessen Neopur "Extra 2K-PU-Siegel NP 50" ist ein Zweikomponenten-Siegel, der laut Hersteller vorteilhafte Eigenschaften von Kunstharz- und PU-Lacken vereint: problemlose Verarbeitung, Unanfälligkeit gegen "Stippen", keine Seitenverleimung einerseits und gute Widerstandsfähigkeit sowie Beständigkeit andererseits.

Neopur NP 50 kann im Rollenauftrag verarbeitet werden, im Normalfall zwei bis drei Lackaufträge à 100-130 g/qm. Wegen der hier gestellten, außergewöhnlichen Anforderungen, insbesondere der bevorstehenden Dauer-Beregnung, versiegelten die Parkettleger allerdings insgesamt fünf Mal.

Der Boden ist Teil des Kunstwerkes

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nicht nur die Architektur des Museums und die atypische, gewollte Befeuchtung des Raumes wirken auf den Betrachter. Es ist vor allem der Boden, auf dem sich Pfützen bilden, der aber dennoch durch die Lackoberfläche den Charakter eines normalen Innenraumbodens hat, der die Besucher fasziniert.

Käme es hier zu Quellungen im Holz, würde sich die künstlerische Aussage nicht mehr erzielen lassen.
aus Parkett Magazin 04/04 (Referenz)