Audi baut immer mit Parkett
Techno-graues Bergland-Parkett im Autohaus
Rund 11.500 qm umfasst das neue Gebäude des Audi-Hauses von Raffay in Hamburg. Es ist bundesweit das größte des Ingolstädter Autobauers. Baukosten von 11,2 Mio. EUR schlugen hier zu Buche. 50 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen. Die Ausstellungsfläche im Erdgeschoss besitzt 1.200 qm. Über die Hälfte davon wurde mit Parkett ausgestattet.
Audi-Autohäuser werden nach vorgegebenen Richtlinien erbaut - auch in der Optik. Diese Standards entwickelt die Marketingleitung des Autobauers - und variiert sie trendgemäß. Obendrein leistet sich das Unternehmen nur hierfür einen eigenen Architekten, Georg Plasczymonka. Er hat unter anderem 30 Audi-Vertretungen in China und Autohäuser in Südafrika errichtet. "Immer mit Parkett', wie Plasczymonka betont. "Wir arbeiten nur mit echtem Holz, denn der Audi-Handel soll im Erscheinungsbild einheitlich sein und den Markenwert repräsentieren.' Lediglich im südlichen China musste das verlegte Parkett aufgrund der tropischen Bedingungen später durch Fliesen ersetzt werden.
Parkett gehört zum Stil der Marke Audi. Das natürliche, edle Material entspricht der Firmenphilosophie von der hochwertigen Karosse. In der Vergangenheit wurde mit den Hölzern Buche und Ahorn gearbeitet. Ahorn wird immer noch genutzt, aber nur für Türen, Möbel und Wandverkleidungen. Im Bodenbereich hat Audi ein anderes Design gewählt: Graue Esche. Zusammen mit gedämpfter Buche prägt dieses Holz nun die aktuelle Bodengestaltung in neuen Audi-Autohäusern. Bei Raffay in Hamburg kam statt der gedämpften Buche allerdings Räuchereiche zum Einsatz. "Eine Übergangslösung', wie Architekt Plasczymonka bekennt.
Lieferant für das Parkett war die Holzindustrie Karl Amashaufer. Landhausdielen "Esche Design" gebürstet, techno-grau, sechsfach lackiert - lautet die exakte Bezeichnung des Bergland-Materials. Genau diese Oberfläche wollte Audi auf 488 qm haben. "Eigentlich sind wir nicht an einen bestimmten Hersteller gebunden", sagt Plasczymonka. Aber Bergland-Parkett war, laut Aussage des Planers, "der einzige Anbieter von gegrauter Esche".
Da machte es Sinn, dass auch die Räuchereiche von Bergland angefordert wurde. Ebenfalls sechsfach lackiert, ist diese Landhausdiele vom Typ "Design" 15 mm dick und besitzt eine Nutzschicht von rund 5 mm. Mit dieser Ware wurden zwei Präsentationskreise für Fahrzeuge und das runde Podest des Empfanges belegt. Insgesamt 150 qm Räuchereiche kamen ins Raffay-Autohaus. Höhengleich gegenüber grauem Feinsteinzeug und benachbartem Esche-Parkett abgegrenzt, werden die Präsentationskreise mit einer lasergeschnittenen Stahlschiene eingefasst, deren Elemente per Schwalbenschwanz-Verbindung ein Rund bilden. Die Fugen wurden mit Kork ausgefüllt.
Berglands techno-graue Esche-Landhausdielen fanden ihre Verwendung im Verkaufs- und Servicebereich. Geklebt wurden die Dielen mit Sika Bond T 54. Der elastische, lösemittelfreie Klebstoff war von Bergland vorgegeben worden. Nicht ohne Grund: Die gesamte Ausstellungsfläche und der Servicebereich im Audi-Haus sind mit Fußbodenheizung versehen. Für Architekt Plasczymonka spielte zudem der ökologische Aspekt eine entscheidende Rolle.
Ausführende Verlegefirma war Günter Krüger & Söhne aus Ellerbek.
aus
Parkett Magazin 04/04
(Referenz)