Glunz AG
Glunz 2003 mit hohem Verlust, Kapitalspritze von der Mutter
Holzwerkstoffhersteller Glunz (Meppen) hat 2003 einen Verlust in Höhe der Hälfte des bisherigen Grundkapitals hinnehmen müssen. Die Summe resultiert aus einem Fehlbetrag von rund 43 Mio. EUR im vergangenen Jahr und dem Verlustvortrag aus früheren Geschäftsjahren. Einer außerordentlichen Hauptversammlung am 26.Mai werde eine entsprechende Verlustanzeige unterbreitet, ließ das Unternehmen in einer Ad hoc-Mitteilung verlauten. Zugleich kündigte Glunz an, dass die zum portugiesischen Sonae-Konzern gehörende Mutter Tafisa 65 Mio. EUR frisches Kapital einbringen wolle, die zu einer Erhöhung der Eigenkapitalquote auf über 30% führen soll.
Bereits im Verlauf des letzten Jahres hatte die Sonae/Tafisa-Gruppe die bislang vorwiegend gruppeninterne Finanzierung der einzelnen Landesgesellschaften umgestellt. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden die gegenüber verbundenen Unternehmen bestehenden Verbindlichkeiten von Glunz und der französischen Isoroy größtenteils in Bankverbindlichkeiten umgewandelt.
Sonae begründete die durchgeführten Änderungen in der Verbindlichkeitenstruktur der einzelnen Landesgesellschaften mit der dort inzwischen abgeschlossenen Investitionsphase.
Die sowohl in Deutschland als auch in Frankreich durchgeführten Zuwendungen hätten nur mit größeren Schwierigkeiten über Bankkredite finanziert werden können. Damit ermöglichte die Finanzierung über Sonae-Gesellschaften eine schnellere Umsetzung der geplanten Investitionsmaßnahmen. Diese finanzielle Beteiligung der Sonae/Tafisa-Gruppe am Ausbau der Aktivitäten in Deutschland und Frankreich konnte nach dem Abschluss der Investitionsprojekte nicht weiter fortgeführt werden, zumal im Verlauf des letzten Jahres auch bei den spanischen und portugiesischen Konzerngesellschaften ein zusätzlicher Kapitalbedarf entstanden ist. Auch insgesamt wird die Sonae/Tafisa-Gruppe die Bereitstellung zusätzlicher Kapitalmittel für die einzelnen Landesgesellschaften zurückfahren.
aus
BTH Heimtex 03/04
(Wirtschaft)