Ernst Beck GmbH & Co. KG
Beck schließt Tochter Pausa
Textilveredler Beck (Reutlingen) stellt zum 30. September den Betrieb bei seiner Tochter Pausa in Mössingen ein. Pausa-Geschäftsführer Werner Luz begründete diese Entscheidung in einem Schreiben an die Kunden damit, dass die konjunkturelle Entwicklung der letzten Jahre die wirtschaftliche Situation des Unternehmens so stark beeinträchtigt habe, dass Maßnahmen dringend notwendig gewesen seien. "Unvorhersehbare Umsatz-und Ertragseinbrüche", bedingt durch den Wandel im Konsumentenverhalten und negative Marktdaten hätten die Pausa erschüttert, darüber hinaus habe die Produktivität nicht mehr gestimmt, auch wegen eines Investitionsstaus.
In einer gemeinsamen Sitzung zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung sei dann der Beschluss gefasst worden, die Pausa Schritt für Schritt stillzulegen. Von dieser Maßnahme sind 73 Mitarbeiter am Standort Mössingen betroffen. "Die Entscheidung bietet jetzt die Chance, über neue Konzepte nachzudenken, was im Insolvenzfall unmöglich gewesen wäre".
Derzeit würden die Möglichkeiten geprüft, den Pausa-Kunden weiterhin als leistungsfähiger Lieferant zur Verfügung zu stehen. Bis zum 30. September soll die Produktion so aufrecht erhalten bleiben, dass keine Belieferungsprobleme entstehen, versicherte Lutz.
Die Pausa war im September 2001 nach ihrer Insolvenz von Textilveredler Beck aus Reutlingen übernommen und als GmbH neu gegründet worden. Der Umsatz lag 2003 bei 8,5 Mio. EUR, das waren 10% weniger als im Jahr zuvor.
Auch Mutter Beck musste 2003 zurückstecken: Im dritten Jahr in Folge musste das Familienunternehmen klaren Umsatzrückgang hinnehmen: Die Erlöse reduzierten sich um 10% auf 11,5 Mio. EUR. Trotz der massiven Umsatzeinbußen sei es gelungen, die Auswirkungen auf den Ertrag im Zaum zu halten, teilte die Geschäftsleitung mit, so dass unter dem Strich eine "schwarze Null" stand. Auch hier wird die anhaltende Konsumverweigerung der Endverbraucher als Hauptgrund genannt. "Unsere hochpreisigen Produkte haben es bei den Deutschen mit ihrer Schnäppchen-Mentalität sehr schwer."
Besser stellt sich das Auslandsgeschäft dar, dass 33% der Erlöse ausmacht. Vor allem die Länder der EU, aber auch die GUS-Staaten hätten sehr gut geordert. Die Kontakte zu China hätten sich sehr gut entwickelt. Erstmals präsentierte Beck seine Kollektion auch auf der Messe in Shanghai.
Für das Jahr 2004 gibt man sich in Reutlingen verhalten optimistisch, was durch das Messegeschäft bestätigt worden sei und hofft auf eine Konsolidierung für Beck. Den Handel unterstützen wollen die Schwaben künftig verstärkt durch Musterfenster und Musterdekorationen sowie Wanderdekorationen.
aus
BTH Heimtex 03/04
(Wirtschaft)