Renovierung des Klosters Irsee

Oben historisch, unten modern


In einem Waldtal im Ostallgäu liegt die parkumsäumte Barockanlage des ehemaligen Benediktinerklosters Irsee. Wo noch im 18. Jahrhundert 25 Mönche lebten, ist 1974 das Schwäbische Tagungs- und Bildungszentrum Kloster Irsee entstanden. Jährlich beherbergt es rund 24.000 Übernachtungsgäste.

Vor zwei Jahren wurden unter anderem der Festsaal und der große Vortragssaal des Hauses von Grund auf renoviert. Unter Leitung des Architekten Michael Dzaebel aus Bad Wörishofen wurden die Räume historisch detailgetreu restauriert, gleichzeitig sollten die Säle aber mit moderner Tagungstechnik ausgestattet werden. Die unsichtbare Verlegung der Elektrik unter dem Mosaikparkett gestaltete sich für den Parkettleger Dillis aus Wörishofen und den Lieferanten des Parketts, Innenausbau Geyer aus Pfronten, zu einer Herausforderung.

Außerdem legten die Bauherren Wert auf einen guten und modernen Schallschutz trotz historischem Parkettboden. Entsprechend wurden nach dem Ausgleichen der Betondecke mit Spachtelmasse Weichfaserplatten aufgeklebt, die für eine Reduzierung des Trittschalls sorgen sollten. Im Anschluss erfolgte die Verklebung der üblichen Verlegeplatten.

Das Mosaikparkett mit großen Feldern war bereits im Vorfeld bei Geyer auf der CNC-Fräse präzise auf Größe gearbeitet worden, da bei den vielen Feldern die kleinste Maßdifferenz eine Verschiebung des Schnittpunktes zur Folge gehabt hätte. Im Anschluss wurde das Mosaikparkett mit "Sika Bond T 52" von der Mitte nach außen auf die Verlegeplatten geklebt. Der Spezialkleber hat nach Ansicht von Geyer eine sehr gute Haftung auch auf unterschiedlichen Materialien und bleibt dabei dennoch elastisch.

Eine Besonderheit der Verlegung war auch der Wandanschluss ohne Wandleiste. Im Kloster Irsee hatte man sich dazu entschlossen, den Boden ca. 1 cm in den Mauerputz einzulassen. Zur Unterbrechung des Trittschalls wurde vor dem Verputzen ein Spezialvlies auf dem Boden verlegt. Über dieses Vlies wurde die Wand fertig verputzt. Nach Entfernen des Vlieses entstand so ein Schlitz.

Nach dem letzten Feinschliff des Parketts ist die Fläche mit Trip-Trap-Meisteröl zwei Mal eingelassen und maschinell eingearbeitet worden. Durch den hohen Festkörperanteil eigne sich das Öl vor allem für Räume mit großer Beanspruchung, da man vor allem eine pflegeleichte Oberfläche erreichen könne, meint Marcel Geyer von Innenausbau Geyer.

Details

Objekt: Schwäbische Tagungs- und Bildungszentrum Kloster Irsee
Verleger: Firma Dillis, Bad Wörishofen
Böden: Mosaikparkett
Lieferant: Innenausbau Geyer, Pfronten
Oberfläche: Trip-Trap-Meisteröl
Kleber: "Sika Bond T 52"
aus Parkett Magazin 02/05 (Referenz)