Neubau Psychiatrische Kliniken, Leipzig
Gussasphalt mit Unebenheiten von 20 Millimetern
Am 18. Februar 2002 zog das hundertjährige Park-Krankenhaus vom alten Standort in der Chemnitzer Straße in zwei neue Gebäude in Leipzig-
Probstheida. Einer der beiden Komplexe, die Psychiatrischen Kliniken, wurde von der ortsansässigen Fußbodenbau Baalsdorf mit Parkett und
Linoleum ausgestattet. Aufgrund erheblicher Unebenheiten im Gussasphalt-Untergrund entstanden dabei Zeitverzögerungen von nahezu zwei Monaten.
Den deutschlandweit ausgeschriebenen Auftrag hatten die Parkettleger der Fußbodenbau Baalsdorf durch gute Referenzen, die Schlagkräftigkeit eines großen Betriebes und ihre Ortsansässigkeit erhalten. Als sie im Herbst vergangenen Jahres in Leipzig auf die Baustelle der Psychiatrischen Kliniken kamen und den Untergrund (10.000 qm) prüften, trat ein katastrophales Ergebnis zutage: Der Gussasphalt wies Unebenheiten zwischen 10 und 20 Millimetern auf. Und das zum Teil auf kürzester Entfernung.
6.000 qm abgefräst
Kein Hersteller von Spachtelmasse fand sich bereit, sein Produkt für Unebenheitstoleranzen dieser Größenordnung freizugeben. Also musste der Gussasphalt auf ein erträgliches Niveau gebracht werden. Zu diesem Zweck wurden aus einem Umkreis von 100 km alle verfügbaren Es-trichfräser verpflichtet. 20 bis 30 Fräsen waren im Einsatz, um den Gussasphalt zu bearbeiten. Die Zeit drängte.
Die Fräsen schafften es, fast 6.000 qm Fläche auf Toleranzen bis 10 mm "glatt zu bügeln". Etwa 1.000 qm Untergrund mussten komplett herausgerissen und erneuert werden.
Ardex übernahm Verantwortung
Auf der Grundlage von Höhenlagen um 10 mm (+/- 2 mm) war der Hersteller Ardex bereit, seinen K-15-Spachtel freizugeben und die Haftung zu übernehmen. Zur Absicherung schaltete das Industrieunternehmen den Sachverständigen Siegfried Heuer als Bauleiter ein.
Nachdem die Baalsdorfer Parkettleger eine vertragliche Gewährleistung von Ardex in der Tasche hatten, begannen sie mit der Arbeit. Die Standardvorbereitung des Untergrundes startete auf der überwiegenden Fläche mit der Haftgrundierung Ardipox 2000. Dann folgte Ardion 25, dem zur Vergütung teilweise Ardex 15 beigemischt wurde, um die Geschmeidigkeit zu erhöhen. Die Nivellierung der Höhenunterschiede geschah nun mit Ardex K-15. Später wurde auch im Klebstoffbereich ein Produkt des "mutigen" Herstellers verwandt.
Mischspachtelung auf Sonderfläche
Übrig blieb eine kritische Gussasphalt-Fläche in der Größenordnung von 300 qm Sie konnte nicht herausgerissen werden. Hier griffen die Leipziger Parkettleger zu einer Mischspachtelung. Nachdem der Untergrund gefräst und abgesaugt worden war, kam das Produkt 2K-PU-410 von Uzin zum Einsatz. Überschüsse wurden abgequarzt. Dann wurde wiederum der Ardex-Spachtel K 15 aufgebracht.
Parkett und Linoleum
In Eingang, Fluren und Räumen der drei Bettenhäuser der Psychiatrischen Kliniken verlegte die Firma Baalsdorf auf 3.600 qm zweischichtige Ahorn-Parkettstäbe mit 6 mm Nutzschicht von Jaso. Parkettmeister Andreas Rümmler betont noch nachträglich die gute Vor-Ort-Betreuung durch Jaso-Vertreter Martin Schmidt.
Für eine Fläche von rund 1.600 qm lieferte Eckert Parquet aus Eschbach ein Ahorn-Mosaikparkett, das im Verband verlegt wurde.
Beide Parkettarten wurden mit Ardex P 410 Pulverkleber geklebt, mit Lägler-Maschinen geschliffen und die Oberflächen nach einer Grundierung mit dem Aqua-Wassersiegel von Berger-Seidle geschützt.
Auf rund 4.500 qm wurde als pflegeleichter Bodenbelag Linoleum von Armstrong DLW verarbeitet.
Risse im Gussasphalt
Die Mängel im Gussasphalt hatten den Zeitplan um nahezu zwei Monaten verschoben. Um den Terminverzug aufzuholen, musste die Fußbodenbau Baalsdorf bis zu 30 Bodenleger gleichzeitig auf die Baustelle schicken.
Auch nach der Parkettverlegung kam es zu einzelnen Rückschlägen. Risse im Gussasphalt sprengten den darüber liegenden neuen Boden. Trotzdem, nach Reparatur der schadhaften Stellen, konnte der Parkettboden rechtzeitig im Januar 2002 mängelfrei übergeben werden.
aus
Parkett Magazin 03/02
(Referenz)