Lifestyle-Center in einem traditionsreichen Hamburger Stadtpalais
Parkett und viele Wohlfühlprodukte
Hamburg ist die Stadt mit den meisten Millionären Deutschlands. Das ist seit Jahren so und hat die Elbmetropole zunehmend attraktiv gemacht. Der wirtschaftliche Erfolg schlägt sich auch in der Nachfrage nach Beauty, Wellness und Lifestyle-Angeboten nieder. Seit wenigen Monaten macht eine neue Adresse von sich reden: Das Haus Mittelweg 162 im Nobel-Stadtteil Pöseldorf ist zum Mekka für Verwöhnte und Anspruchsvolle geworden - für "Parkett-Gewohnte" eben.
Das Stadtpalais aus der Gründerzeit im prunkvoll klassizistischen Stil ist in Hamburg als das Wichers-Haus bekannt. Nachdem seine Zukunft lange Zeit ungewiss war, wurde es im letzten Jahr von Grund auf saniert. Gewahrt blieb die ausdrucksvolle Fassade des Eckhauses und Bauteile, die - wie das mächtige Treppenhaus - ein Stück hanseatischer Baukultur darstellen und vom Wohlstand der einstigen Erbauer zeugen. Der Wucht der Architektur und der Baumaterialien aus damaliger Zeit wurden bei der Sanierung moderne Auffasungen gegenüber gestellt. Das Innere wirkt heute weiträumig, hell, teilweise fast beschwingt - darum aber nicht weniger nobel als zur Gründerzeit. Einzig bei den Parkettböden hat sich nicht viel geändert: Damals wie heute liegt fast überall Eiche Parkett.
Auf insgesamt 1.500 qm richteten sich im Lifestyle-Center nach einem Franchisekonzept des Investors Michael C. Kröncke der Prominenten-Friseur Gerhard Meir ("Le Coup"), ein Beauty-Salon ("Clarin"s"), die Inneneinrichterin Christine Kröncke ("Kröncke Interior") und ein Optiker ("Freudenhaus Eyewear") ein. Alle vier Betreiber kommen aus München. "Das wird eine der Top-Adressen für die Hamburger Society" stellte das Hamburger Abendblatt fest, nachdem rund 700 geladene Gäste mit den vier Münchnern in Hamburg die Einweihung gefeiert hatten.
In einem solchen Projekt mitzuwirken, stellt für einen jungen, engagierten Handwerksmeister eine Bestätigung, wenn nicht sogar eine Art Durchbruch dar. Es ergeben sich Kontakte, der Horizont weitet sich. So jedenfalls erlebte Rainer Suhr, Parkettlegermeister aus Norderstedt, die nicht nur mit Arbeit erfüllten Wochen im Wichers-Haus. Als gelernter Raumausstatter entdeckte er für sich schon früh das Parkettlegerhandwerk; seit 18 Jahren ist er Parkettlegermeister. Den Brückenschlag zwischen Bodebelägen und Parkett erleichterten auch Klebstoffhersteller wie Uzin, mit dem die Firma Suhr inzwischen eine über 30jährige Geschäftsbeziehung verbindet. Andere kamen hinzu. Rainer Suhr nennt u.a. Pallmann und vor allem den Parketthersteller Gunreben, mit dem er seit 15 Jahren "niemals Qualitätsprobleme" hatte und immer seine konsequente Linie verfolgte: "Nur Parkett nach alter Väter Sitte - und sonst nichts" lautet seine Devise, die er ausdrücklich als "zukunftsorientiert" verstanden wissen will.
Im Lifestyle-Bereich verlegte die Firma Suhr insgesamt 1.000 qm klassisches Stabparkett, 22 mm dick, in Natur-Sortierung, im unregelmäßigen Verband auf Gussasphaltestrich. Der Estrich wurde mit Uzin NC 174 gespachtelt, darauf das Parkett mit Uzin MK 92 S vollflächig geklebt. Die Oberfläche wurde versiegelt mit Pallmann Diamant-Lack, die Unterhaltspflege erfolgt mit Pallmann Vollpflege. Dass man Pflege im Beauty- oder Friseursalon nicht nur den dortigen Kunden angedeihen lässt, sondern auch den Parkettböden, versteht sich von selbst. Überall "tragen" die Böden den Lifestyle-Gedanken. In der "makellosen, für Gunreben typischen Sortierung" sieht Rainer Suhr das Streben nach Ästhetik und Harmonie verwirklicht.
Die Verlegearbeiten erforderten - obgleich großflächig gearbeitet werden konnte und keine nennenswerten Probleme zu bewältigen waren - viel Sorgfalt im Detail. Den Umfang des Auftrags kennzeichneten außer den 1.000 qm Stabparkett auch 500 m Massiv-Sockelleisten 60 x 20 mm, gedübelt und geschraubt, 200 m Messing-Fassonschienen, 100 m Schlüter-Edelstahlschienen, 500 m Korkanbindungen sowie 500 qm Linoleum, geliefert von Forbo. Das 2,5 mm starke Material wurde auf gespachteltem Untergrund (Uzin NC 170) mit dem Spezialkleber Uzin KE 2428 geklebt.
Das Lifestyle-Center lohnt einen "Schnupperkurs". Verwöhnaroma - übrigens ein zu Werbezwecken in Hamburg kreierter Begriff - durchzieht das Haus. Für Parkett- und Bodenleger nachdenkenswert: Auch andernorts häufen sich Angebote wie dieses.
aus
Parkett Magazin 04/02
(Referenz)