Forbo International SA

Forbo weist Vorwürfe um unsichere US-Anleihen zurück


Forbo (Eglisau) hat Analysten-Aussagen in der Schweizer Sonntags-Zeitung zurückgewiesen, nach denen der Konzern Kreditbedingungen nicht einhalten würden, die ihm aus einem US Private Placement entstanden sind. "Die Sicherheit für die Geldgeber ist auch zukünftig gewährleistet", betonte Forbo in einer Pressemitteilung. Man habe die IFRS-Berichterstattung per Ende 2003 voll eingehalten und werde auch künftig im Rahmen von IFRS über die Verpflichtungen berichten. Forbo hatte 2002 ein "US Private Placement" in Höhe von 275 Mio. $ aufgenommen. Ursprünglich waren es 150 Mio. EUR gewesen, dann wurde aufgestockt. Die Investoren sind US-Versicherungsgesellschaften. Die Laufzeit dieser Mittelaufnahme beträgt 5, 7 und 10 Jahre.

Zur Zeit ist der Vorstand um den neuen Vorstandschef Thies Schneider dabei, Strategieszenarien und Restrukturierungsmaßnahmen zu prüfen. Noch sei keine abschließende Entscheidung gefällt. Eine erste Orientierung über die beabsichtigten Maßnahmen soll Ende August bekannt gegeben werden. Nach dem schwierigen Jahr 2003 und den Turbulenzen an der Führungsspitze ist das jahrelang untadelige Image der börsennotierten Forbo-Gruppe am Schweizer Kapitalmarkt zur Zeit etwas angekratzt; so hatte die Credit Suisse Anfang Juni ihr Kredithandbuch 2004 vorgelegt, in dem 39 renommierte heimische Unternehmen geratet werden. Dabei wird die Entwicklung bei Forbo negativ beurteilt: es reicht nur zu einem mittleren BBB.

Kurz darauf veröffentlichte die Bank Vontobel ihr Kredithandbuch, das sich an die Skala der Ratingagenturen Standard and Poor"s sowie Moody"s anlehnt. Darin wurden 4 Unternehmen aufgrund "hausgemachter Probleme" zurückgestuft - und eins davon ist Forbo. Die Rücksetzung von Forbo wird vor allem mit einem reduzierten freien Cashflow begründet, auch beunruhigte die Bank die Aussage des neuen Konzernchefs Schneider, wonach 80% der im vergangenen Jahr angestellten Kader Ende 2004 nicht mehr im Unternehmen beschäftigt würden. Aber: "Selbst bei einer einschneidenden Restrukturierung sind derzeit keine Finanzengpässe absehbar", heißt es weiter.
aus BTH Heimtex 07/04 (Wirtschaft)