Hans Peter Lehmann, Cabana Loppacher
"Wenn es die Copa noch nicht gäbe, müsste man sie gründen..."
"Der Starke ist am mächtigsten allein" (Friedrich Schiller, Wilhelm Tell, 1. Aufzug 3. Szene).... Dieser Ausspruch, welchen Friedrich Schiller vor genau 200 Jahren seinem Wilhelm Tell in den Mund gelegt hat, war schon damals nicht unbedingt richtig, sicher aber trifft er für unsere Branche heute nicht mehr zu; meint Hans-Peter Lehmann, Geschäftsführender Gesellschafter von Cabana Loppacher.
Diese Erkenntnis war für Cabana Loppacher ein wichtiger Grund, um im Laufe des Jahres 2001 Beitrittsverhandlungen mit der Copa, damals noch Copa-Interline, aufzunehmen und nach dem erfolgreichen Abschluss Anfang 2002 beizutreten.
Unsere Branche ist heute durch einen außerordentlich preisaggressiven Konkurrenzkampf, europaweit operierende Logistikorganisationen und eine nicht zuletzt durch das Internet bedingte Transparenz für alle Marktteilnehmer geprägt. Ein Schulterschluss mit ähnlich- oder gleichgelagerten Unternehmen wirkt sich in einem solchen Umfeld nicht nur bezüglich Nachfragemacht positiv aus.
Die Möglichkeit, sich an ausgewählten Kollektionen und Marketingaktivitäten zu beteiligen, die wir als Einzelunternehmen nur schlecht oder mit großem finanziellem Risiko hätten realisieren können, macht unser Angebot für unsere Kunden attraktiver.
Der grenzüberschreitende Erfahrungsaustausch unter Firmen mit ähnlichen Interessen ist ein Element, das wir heute nicht mehr missen möchten. - Obwohl die Schweiz nicht Mitglied der EU ist, stellen sich für Cabana Loppacher praktisch die gleichen Probleme wie für die in der EU tätigen Copa- Mitglieder.
Man kann diesen Aussagen natürlich entgegenhalten, dass jede andere Einkaufsgruppe ähnliche Leistungen erbringt. Was macht aber Copa im Vergleich mit anderen Gruppierungen so besonders und warum ist sie auch heute für unsere Firma der absolute Wunschpartner?
Einerseits möchte ich als Grund die Menschen nennen, die mit hoher Motivation, großem Engagement und fundierter Fachkompetenz die Copa ausmachen, andererseits die liberale Grundhaltung, die jedem Mitglied die Möglichkeit bietet, bei Konzepten mitzuziehen oder es, wenn diese nicht der eigenen Firmenpolitik entsprechen, auch zu lassen..
Für uns war diese Freiheit einer der absolut zentralen Punkte, weil wir in einem Land mit vier Kulturen die geschmacklich weit auseinanderliegen mit zentral gemusterten, uns zwangsweise "aufs Auge gedrückten" Kollektionen, wenig Aussicht auf Erfolg haben.
Unsere Schlussfolgerung nach etwas mehr als 2 Jahren Mitgliedschaft: Wenn es die Copa noch nicht gäbe, müsste man sie gründen ...
aus
BTH Heimtex 09/04
(Wirtschaft)