Sopro-Schnellbauprodukte bei Karstadt in Wiesbaden
Sanierung und Erweiterung bei laufendem Geschäftsbetrieb
Nach einer langen Planungsphase wurde das alt gediente Karstadt-Kaufhaus in der Wiesbadener Fußgängerzone vergrößert und umgestaltet, um ihm ein neues, kundenfreundliches Ambiente zu schaffen. Dabei galt es, die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen in einem zeitlich sehr eng begrenzten Rahmen durchzuführen, um den laufenden Geschäftsbetrieb so wenig wie möglich zu behindern. Der gesamte Aufbau des Fußbodens wurde daher mit Schnellbauprodukten erstellt.
Die geforderte Sanierung im laufendem Geschäftsbetrieb und die damit verbundenen engen Zeitvorgaben zwangen dazu, alle möglichen Unwägbarkeiten, welche beim Bauen im Bestand auftreten können, bereits in der Planungsphase abzuschätzen.
Hohe Anforderungen an den Bodenbelag
Ein besonderes Augenmerk legte der Bauherr auf die Gestaltung des Fußbodens. Die neuen Verkaufsräume im Erdgeschoss haben mehrere Zugänge aus der Fußgängerzone. Der Kunde soll hier durch eine entsprechende farbliche Gestaltung des Bodenbelags leicht zu den einzelnen Verkaufsbereichen geführt werden. Neben den gestalterischen Vorgaben galt es aber auch, die hohen technischen Anforderungen zu berücksichtigen, die ein Fußboden in einem stark frequentierten Kaufhaus erfüllen muss.
Im Einzelnen sind dies:
- Hohe mechanische Abriebfestigkeit durch täglich viele tausend Kundenbesuche.
- Beständigkeit gegen das durch die Kunden hereingetragene Wasser und mögliche Tausalze speziell im Eingangsbereich.
- Hohe Druckstabilität, verursacht durch statische und dynamische Lasten wie Hubwagen, Regale und Verkaufstische.
- Schmutzunempfindlichkeit und leichte Reinigung der Flächen.
Als Bodenbelag wurden Feinsteinzeug- und kunstharzgebundene Platten mit unterschiedlicher Einfärbung gewählt. Eine besondere Herausforderung für die Planer stellte der vorhandene Untergrund dar. Durch den Rückbau des alten Belags zeigten sich über die Gesamtfläche von 3.500 qm Höhenunterschiede von + 2 bis - 5 cm, welche auf ein Niveau und in Einklang mit dem Erweiterungsneubau gebracht werden mussten. In den Flächen selbst waren zudem eine Vielzahl von Rissen erkennbar, welche auf keinen Fall im späteren Oberbelag zu Schäden führen durften. Bedingt durch den gestalterischen Verlegeplan, bestand außerdem der Wunsch des Bauherrn, mit möglichst wenigen Fugenprofilen zu arbeiten.
Entkopplung der gesamten Fläche
Wegen der großen vorhandenen Ansammlung von Rissen im Deckenaufbau, der Forderung nach möglichst wenigen Dehnfugen und den stark schwankenden Dicken des Untergrundausgleichs und daraus resultierenden Spannungsrissen, entkoppelte man die gesamte Fläche nach der Egalisierung.
Auch an die Entkopplungsebene wurden entsprechende Forderungen gestellt: Sie musste zum einen so elastisch sein, dass Bewegungen und Rissbildungen im Untergrund nicht auf den Oberbelag übertragen werden. Zum anderen musste sie sehr druckstabil sein, damit es bei den statischen und dynamischen Punktlasten nicht zu Durchstanzeffekten kommt. Getoppt wurde all dies mit der Forderung nach einer möglichst geringen Aufbauhöhe.
Durch die Entscheidung des Bauherrn, in Teilbereichen der Gesamtfläche großformatige, kunstharzgebundene Materialien einzusetzen, mussten diese im Labor der Sopro Bauchemie auf den Prüfstand. Der Grund: Kunstharzgebundene Belagsmaterialien besitzen die Eigenschaft, sich bei Mörtelwasseraufnahme in kürzester Zeit zu verformen. Aus diesem Grund wurde das Verformungsverhalten der Platte bei Wasseraufnahme getestet, um später bei der Verlegung keine Überraschung zu erleben.
Abgestimmter Systemaufbau
Nach Durchführung dieser Vorprüfungen entschied man sich für folgenden Systemaufbau:
- Der Ausgleich erfolgte partiell mit selbstverlaufenden, schnell erhärtenden Spachtelmasse Sopro Fließspachtel 15. Die Flächen mit den größeren Schichtdicken (70 %) wurden mit einem Verbundestrich, hergestellt mit dem Schnellestrichbinder Sopro Rapidur B5 aufgebaut.
- Auf der nun vorbereiteten Fläche wurde die Entkopplungsschicht in Form der Polyesterfaserplatte Sopro Fliesen-Dämm-Platte mit der Dicke 4 mm vollsatt und stoßversetzt mit dem schnell erhärtenden Dünnbettmörtel Sopro Vario-Flex verlegt.
- Die Verlegung des Feinsteinzeugs und der kunstharzgebundenen Platten erfolgte mit einem hochfesten, schnell erhärtenden, flexiblen Dünnbettmörtel Sopro Titan-Flex-Kleber, um die Verformungen des Belagsmaterials zu verhindern und die Flächen innerhalb weniger Stunden für Folgearbeiten frei geben zu können.
- Die gleiche Forderung musste auch der Fugenmörtel Sopro Saphir 15 Perl-Fuge erfüllen. Auch hier waren eine schnelle Erhärtung und zusätzlich flexible Eigenschaften gefordert, um Spannungen im Belag selbst aufnehmen zu können.
Rückblickend kann man sagen, dass der Bauablauf ohne zeitliche Verzögerungen von statten ging. Nicht zuletzt, weil Planung, Verarbeiter und Bauchemiehersteller vor Beginn der Arbeiten sehr eng zusammengearbeitet hatten.
Objekt-Telegramm
Objekt: Karstadt, Wiesbaden
Aufgabenstellung: Sanierung eines Kaufhauses bei laufendem Betrieb
Umfang: 3.500 qm
Bodenbeläge: Feinsteinzeug- und kunstharzgebundene Platten
Aufbau:
- Spachtelmasse Sopro Fließspachtel 15
- Schnellestrichbinder Sopro Rapidur B5
- Polyesterfaserplatte Sopro Fliesen-Dämm-Platte
- Dünnbettmörtel Sopro Vario-Flex schnell
- Dünnbettmörtel Sopro Titan-Flex-Kleber
- Fugenmörtel Sopro Saphir 15 Perl Fuge
Verlegwerkstoff-Info: Sopro Bauchemie
Tel.: 0611/676-1800
Fax: 0611/676-1830
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FussbodenTechnik 01/05
(Referenz)