Sopro Bauchemie in der Villa Bugatti

Neues Leben für eine Automobil-Legende

Bugatti - dieser Name lässt das Herz jedes Automobilsportbegeisterten höher schlagen. Aber nur wenige wissen, dass die Wiege dieses Mythos im elsässischen Molsheim steht, einer ehemaligen Bistums- und Universitätsstadt am Fuße der Vogesen circa 20 km von Straßburg entfernt. Bei der Sanierung der legendären Villa Bugatti kamen zur sicheren Verlegung der empfindlichen Natursteinbeläge Produkte aus dem Sortiment der Sopro Bauchemie zum Einsatz.

Bereits im 19. Jahrhundert, also vor Beginn des Automobilzeitalters, war der Name "Bugatti" ein Garant für erstklassiges Handwerk einer alten Mailänder Künstlerfamilie. Giovanni Bugatti war Bildhauer und bekannt für seine außergewöhnlichen Kaminbauten; Carlo - sein Sohn und Vater des genialen Automobilbauers - hatte einen weltweiten Ruf als avantgardistischer Möbeldesigner. Seine eigenwilligen Kreationen wurden vielfach ausgezeichnet, selbst im New Yorker Waldorf Astoria gab es eine Suite ausgestattet mit Mobiliar made by Carlo Bugatti.

Der Mythos einer Marke

Wirklich bekannt wurde der Name Bugatti jedoch nicht durch Designermöbel, sondern durch die automobilen Konstruktionen Ettore Bugattis (1881-1947). Mit 17 tauschte er den Platz an der Kunstakademie gegen eine Lehrstelle in einer Fahrradfabrik. Seine berufliche Laufbahn führte ihn vom Dreirad-Hersteller Prinetti & Stucchi über de Dietrich und Matthis - beides angesehene Fahrzeughersteller in jener Zeit - bis zu den Gasmotorenwerken Deutz nach Köln. Überall tat sich Ettore Bugatti durch seine außergewöhnliche Begabung als Konstrukteur und visionärer Techniker hervor.

Am 1. Januar 1910 startete Ettore im elsässischen Molsheim seine eigene Fahrzeugproduktion und begründete damit den Mythos der Marke Bugatti. "Pur sang" - Vollblüter - nannte Bugatti seine Autos, denn sie liefen tatsächlich wie Rennpferde. Zwar verließen insgesamt nur knapp 8.000 Automobile die Montagehallen in Molsheim, darunter aber, neben schnittigen Sportwagen und eleganten Tourenwagen, auch die schnellsten und in den späten 20er Jahren meist unschlagbaren Grand-Prix-Wagen.

Stilvoll restaurierte Villa

An der Straße von Dorlisheim nach Molsheim, etwas versteckt in einem weitläufigen Park, liegt die so genannte Bugatti-Villa, das Schloss St. Jean (Sankt Johann), das hier bereits 1857 an der Stelle eines ehemaligen Templerklosters errichtet wurde. Ettore Bugatti diente dieses Schloss für die Öffentlichkeitsarbeit und für repräsentative Empfänge. Ende der 90er Jahre kaufte VW für mehr als drei Millionen Mark das alt gewordene Gemäuer. Nach den Plänen des international renommierten Architekturbüros Henn, Berlin und München, das auch die gläserne Autofabrik in Dresden entworfen hatte, wurde das Gebäude einer grundlegenden Restaurierung und Instandsetzung unterzogen, um es ähnlich wie zu Bugattis Zeiten für Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentationsaufgaben zu nutzen.

Gedacht war an Räumlichkeiten für Aufsichtsratssitzungen und an eine stilvolle Kulisse zur Präsentation von exklusiven Sportwagen aus der Volkswagen-Gruppe. Denn nach dem Erwerb der Markenrechte betreibt VW zielstrebig die Wiederbelebung der Automarke Bugatti, um in Molsheim wieder Bugatti herzustellen. So soll der neue Luxussportwagen Bugatti EB 16.4 Veyron mit 1001 PS und einer noch nie zuvor in einem Serienfahrzeug erreichten Geschwindigkeit vom 400 Stundenkilometern hier gebaut werden. Allerdings wird das Juwel nur für wenige Käufer erschwinglich sein. Mit einem Preis von gut einer Million Euro ist der Veyron deutlich teurer als etwa der Mercedes-Benz SLR McLaren, der 375.000 Euro kostet. Im kommenden Herbst soll der erste Veyron das Werk in Molsheim verlassen. Geplant ist eine Stückzahl von 50 pro Jahr.

Empfindliche Natursteinbeläge sicher verlegt

Im Rahmen der Sanierungsarbeiten an der Villa Bugatti entschied man sich bei der Wahl des Bodenbelags für einen französischen Naturstein mit der Bezeichnung "Croix Labe" (Fliesen 50 x 50 cm). Damit wollte man sowohl einen Bezug zur Region herstellen und so eine nationalen Authentizität und Identität finden als auch eine höchstmögliche Harmonisierung des Gesamtensembles erreichen. Die Verlegung des hochwertigen, aber auch sensiblen französischen Kalksteins im Hauptgebäude des Gesamtanwesens, dem Schloss St. Jean, erfolgte mit Sopro Trass schnell flexibel. Es handelt sich dabei um einen hochwertigen trasshaltigen, flexiblen schnellerhärtenden Mittelbettmörtel zur verfärbungs- und verfleckungsfreien Verlegung auch, wie im vorliegenden Fall, anspruchsvollster Naturstein-Materialien.

Eine besondere Herausforderung stellte auch die Verlegung des Antikbelages "Fontenau" (Bahnenware in unterschiedlichen Formaten) in den Nebengebäuden dar, die künftig als hochkarätiges Service-VIP-Center genutzt werden sollen. Aufgrund der Tatsache, dass der Untergrund - die Lastverteilungsschicht - als Anhydritestrich erstellt wurde, bestand die Schwierigkeit und die Herausforderung darin, auf diesen Untergrund eine klassische Dickbettverlegung zu realisieren, die normenrelevant eigentlich nicht zulässig ist. Die Notwendigkeit der Dickbettverlegung ergab sich aber aus dem erforderlichen Höhenniveau und den Maßtoleranzen der Platten selbst. Unter diesen genannten Voraussetzungen stellte der Einbau des Anhydrit-estrichs zwar einen Planungsfehler dar; ein Ausbau war jedoch aus verschiedenen Gründen nicht mehr möglich, so dass eine Sonderkonstruktion erforderlich wurde.

Der vorhandene Anhydritestrich wurde dabei zunächst mechanisch bearbeitet und anschließend zweimal satt mit Sopro Epoxi-Grundierung, einem lösemittelfreien, nicht pigmentierten 2-komponentigen Epoxi-Flüssigharz vorbehandelt, um eine kapillarbrechende und feuchtigkeitssperrende Schicht zu erzielen. Um das Risiko relativ hoher Feuchtigkeitseinträge zu vermeiden, wurde zur Dickbettverlegung in diesem Fall Sopro Drainage Mörtel verwendet. Dieser trasszementgebundene Verlegemörtel erreicht das Festigkeitsniveau eines ZE 20 und ist somit für die Verlegung auch in solchen Bereichen sehr gut geeignet. Hinzu kommt aber ein relativ niedriger Anmachwasserbedarf, der die Risiken in einen verantwortbaren Bereich bringt. Als Haft- und Kontaktbrücke wurde Sopro Haftschlämme Flex verwendet. Die einkomponentige, hochkunststoffvergütete, trasshaltige Haft- und Kontaktschlämme dient zur Herstellung eines sicheren Haftverbundes zwischen Plattenrückseite und Drainagemörtel-Oberfläche. Die abschließenden Verfugungsarbeiten erfolgten mit Sopro Saphir Marmor Perl Fuge, einem schnellerhärtenden, flexiblen, trasshaltigen Fugenmörtel mit Perleffekt zum verfärbungsfreien Verfugen von Naturwerksteinplatten. Die Dehnungs- und Randanschlussfugen wurden mit Sopro Marmor Silicon geschlossen, einem elastischen, oximfreien Silicondichtstoff zum Füllen von Anschluss- und Bewegungsfugen bei Naturwerksteinbelägen.

Durchgeführt wurden die Natursteinarbeiten von Häcker Fliesen & Naturstein aus dem württembergischen Weissach-Flacht. Der 1961 gegründete Fachbetrieb beschäftigt neben 25 qualifizierten Fliesen- und Naturstein-Verleger auch 5 Fliesen- und Naturstein-Berater. In der 1.500 m2 umfassenden Ausstellung bzw. im Lager (10.000 m2 Lagerfläche) von Häcker finden sich mehr als 890 Sorten Naturstein aus aller Welt. Die Liste der Referenzen des renommierten Unternehmens ist lang und reicht von der Stiftskirche in Stuttgart, das Thermalbad in Böblingen oder das Breuningerland in Sindelfingen und Ludwigsburg bis zu den Boss-/Baldessarini-Flagship-Stores in Hamburg.

Objekt-Telegramm

Objekt: Villa Bugatti, Molsheim
Aufgabenstellung: Verlegung von Natursteinbelägen in einem sanierten Anwesen
Umfang: 250 qm
Estrich: Anhydritestrich
Bodenbeläge: Naturstein Croix Labe und Antikbelag Fontenau
Verlegewerkstoffe:
- Mittelbettmörtel Sopro Trass
- Sopro Epoxi-Grundierung
- Sopro Drainage Mörtel
- Fugenmörtel Sopro
Saphir Marmor Perl Fuge
- Silicondichtstoff Sopro Marmor Silicon
Bauherr: Volkswagen
Verarbeiter: Häcker Fliesen & Naturstein, Weissach-Flacht
Verlegewerkstoff-Info: Sopro Bauchemie
Tel.:0611/676-1800
Fax:0611/676-1830
aus FussbodenTechnik 03/05 (Referenz)