Putzmeister Mörtelmaschinen
Rolf Bröder geht nach 43 Jahren in den Ruhestand
Nach 43 ereignisreichen Jahren beim Baumaschinenhersteller Putzmeister Mörtelmaschinen aus Aichtal hat sich ein wahrer Pionier der Mörtelmaschinen-Branche und Putzmeister-Mitarbeiter der ersten Stunde aus dem Unternehmen verabschiedet. Rolf Bröder (65), der zuletzt als Kundendienstleiter und Verantwortlicher für Schulungen beschäftigt war, ging zum Jahresende in den wohlverdienten Ruhestand.
Bröder stammt aus einer Stuckateursfamilie mit eigenem Betrieb in Boppard. 1966 suchte der junge Stuckateur-Meister per Zeitungsinserat nach einem neuen Wirkungskreis. Diesen fand er im Unternehmen des jungen Firmenchefs Karl Schlecht im schwäbischen Aichtal bei Stuttgart. Zu dieser Zeit wurden noch sämtliche Mörtel und Putze von Hand in der Mischtrommel zusammengestellt. Für die junge Firma Putzmeister, die gerade ihre Mischpumpe "Gipsomat" auf den Markt gebracht hatte, lag in der Neuentwicklung eine besondere Herausforderung. Für die maschinelle Verarbeitung war es unbedingt erforderlich, dass diese Baustellenmischungen pumpbar waren. Karl Schlecht suchte deshalb dringend einen kompetenten Mitarbeiter, der sich sowohl auf das Verputzen, wie auch auf Mörtelrezepturen verstand.
Hier begann die gemeinsame Geschichte von Rolf Bröder und Putzmeister. Über viele Jahre war der Wahlschwabe verantwortlicher Produktmanager für den Bereich Mischpumpen. In dieser Zeit hat er deren Entwicklung und Funktion maßgeblich geprägt.
Anfang der 70er Jahre gingen namhafte Materialhersteller dazu über, Mörtel-Fertigmischungen, die so genannten Werktrockenmörtel, auf den Markt zu bringen. Zahlreiche Firmen wandten sich bei der Konzipierung der neuen Mischungen an Putzmeister und Rolf Bröder. Der Mischpumpen-Experte galt inzwischen in der Branche als besonders kompetenter Ansprechpartner, wenn es um die Pumpbarkeit der Materialien ging. Auch im europäischen Ausland war Bröder als Fachmann gefragt. Besonders dort, wo es darum ging, Lösungen für nicht alltägliche Misch-, Pump- und Spritzeinsätze zu finden, wurde er gern hinzugezogen.
Im April 1973 wechselte Bröder in den Vertriebsbereich von Putzmeister. Fast 18 Jahre lang war er als Gebietsverkaufsleiter verantwortlich für den österreichischen Markt, betreute zwischenzeitlich Dänemark und organisierte das Gebrauchtmaschinengeschäft der Mörtelmaschinen und Druckluftförderer.
Nach dem Mauerfall half er schließlich dabei, den Vertrieb in den neuen Bundesländern aufzubauen und unterstützte den dortigen Außendienst und den Handel für Putzmeister Mörtelmaschinen. Bis zu dieser Zeit wurde in der ehemaligen DDR noch viel konventionell verputzt und Rolf Bröder leistete hier auf zahlreichen Vortragsreisen Pionierarbeit in Sachen moderner Mörtelmaschinentechnik. Es ist nicht verwunderlich, dass er beteiligt war, als die erste Putzmeister-Niederlassung in Queis bei Halle gegründet wurde und die Produktion der Verputzmaschine P 13 im sächsischen Dresden anlief.
Pionier in Sachen MörtelmaschinentechnikZusätzlich zu seiner Vertriebstätigkeit war Rolf Bröder bei Putzmeister für Vorträge und Fortbildungen zuständig. Gerade der Bereich Schulungen lag ihm während seiner gesamten Laufbahn besonders am Herzen. Zu den Seminarteilnehmern des zertifizierten Trainers gehörten nicht nur Mitarbeiter und Vertriebsleute von Putzmeister Mörtelmaschinen. Auch Monteure und Techniker von Putzmeister-Kunden profitierten von seinen Fachkenntnissen. Als Referent war er auch in Ausbildungszentren und Meisterschulen gefragt. Renommierte Schulen wie die Bauakademie in Feuchtwangen luden ihn regelmäßig ein, wenn es um Mörtelverarbeitung und maschinelles Verputzen ging. Hier konnte er mit seinem Fachwissen auch den folgenden Generationen das erforderliche Rüstzeug geben.
In den letzten Jahren rückte für ihn die Anwendungstechnik wieder mehr in den Vordergrund. Bröder übernahm im Juni 2006 den Bereich Kundenservice und Gewährleistung der Putzmeister Mörtelmaschinen als verantwortlicher Leiter. Hier stellte er sein Fachwissen und seine Erfahrung Kunden, Handel und Mitarbeitern zur Verfügung.
In über vier Jahrzehnten hat er sich damit in seiner Branche nicht nur einen hervorragenden Ruf als Spezialist in Sachen Verputzmaschinen aufgebaut. In der gesamten Zeit sind neben langjährigen, guten Geschäftskontakten viele persönliche Freundschaften entstanden, die ihn auch über die Zeit bei Putzmeister hinaus begleiten werden.
Für Bröder beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt. Im Dezember 2009 wurde er von Firmengründer Karl Schlecht und seinen langjährigen Mitarbeitern und Kollegen feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Wer Rolf Bröder kennt, weiß jedoch, dass er auch jetzt noch nicht mit dem Thema Mörtelmaschinen abgeschlossen hat. So wird er sicherlich auch in Zukunft den einen oder anderen Fachvortrag über "seine" Verputzmaschinen halten. Vor allem aber widmet er sich jetzt seiner Familie und wird ausgedehnte Reisen unternehmen. Jetzt allerdings ausschließlich zur Erholung.
aus
FussbodenTechnik 02/10
(Personalien)