Zementestrich von Maxit in der "World of Living"

Mit ungewöhnlichem Aufbau Zeit gespart


Das Objekt und die Aufgabenstellung

Europas erster "Infotainmentpark" zum Thema Bauen und Wohnen präsentiert sich seit kurzem in Rheinau-Linx nahe Offenbach. Hier hat das Unternehmen Weber-Haus - einer der größten deutschen Fertighaushersteller - unter dem Titel "World of Living" für rund 20 Mio. Euro eine Mischung aus Verkaufsausstellung und Freizeitpark geschaffen, die Besuchern eine Zeitreise durch 20.000 Jahre menschlicher Siedlungsgeschichte bietet: Man kann erleben, wie Kaiser Nero singend das alte Rom abfackeln ließ, wie Cleopatra gebadet hat, und wie Robinson Crusoe auf seiner Insel hauste.

Das verlangte natürlich nach einer entsprechend historischen Fußbodenausstattung: So hatte der Bauherr im Hauptgebäude unter anderem eine 800 qm große Natursteinfläche aus schwarzem Schiefer vorgesehen. Das Team des beauftragten Fliesenleger-Fachbetriebs Wertheimer aus Baden-Baden musste jedoch einräumen, dass ein solcher Boden mit herkömmlichen Verlegemethoden im Mörtelbett im vorgesehenen Zeitrahmen nicht fertigzustellen war. Was tun?

Die Auftragnehmer und die Estricharbeiten

Der verantwortliche Projektleiter suchte mit der Wertheimer-Bauleitung nach einer funktionierenden Alternative und fand diese schließlich in Zusammenarbeit mit dem Estrich-Fachbetrieb Maier aus Bühl-Weitenung: Durch den Einbau eines zementgebundenen Fließestrichs im Verbund wollte man den Einsatz eines Spezialklebers ermöglichen. Der vorgesehene Estrich Maxitplan 440 versprach als fließfähiger Mörtel eine rationelle Verarbeitung und als zementgebundenes Material zudem kurze Trocknungszeiten - also einen deutlichen Zeitvorsprung gegenüber der traditionellen Dickbettverlegung.

Das Maier-Team bereitete zunächst die Beton-Randzone durch Kugelstrahlen mit dem Blastrac-Gerät zur Aufnahme des Verbundestrichs vor. Einen Tag vor dem Estricheinbau wurde die Fläche zudem gut vorgenässt. Am Einbautag brachten die Estrichleger dann eine zementäre Haftschlämme auf, auf die sie "frisch in frisch" den Fließestrich gossen. Das zementäre Material wurde mit zwei Silo-Mischpumpen verarbeitet, die zusammen rund 13 Kubikmeter Estrichmörtel bis zum Einbauort lieferten. Nach dem Verteilen mit dem Förderschlauch brauchte die Fläche lediglich mit der Schwabbelstange nivelliert werden.

Vom Beginn der Strahlarbeiten bis zum Abschluss des Estricheinbaus vergingen lediglich zweieinhalb Arbeitstage. Am vierten Tag konnte die Fläche bereits wieder für den Baustellenverkehr freigegeben werden. Nach einer Woche Trocknungszeit startete bei einer Restfeuchte von etwa 4 CM-% schließlich die Verlegung des Natursteinbelags. Sie erfolgte im so genannten "Buttering-Floating-Verfahren": Dabei wurde ein Spezialkleber gleichzeitig auf die Rückseite der Schieferplatten und auf den Estrich aufgezogen - eine arbeitsaufwendige Methode, die jedoch auch ohne Mörtelbett eine sichere Verlegung des wertvollen Natursteinbelags gewährleistete. So ließ sich durch die Zusammenarbeit von Estrich- und Fliesenleger der eigentlich völlige unrealistische Zeitplan dennoch einhalten.


Objekt - Telegramm

Objekt: Infotainmentpark "World of Living", Rheinau-Linx
Aufgabenstellung: Einbau eines Zement-Fließestrichs im Verbund als Untergrund für einen Schieferbelag
Umfang: 800 qm
Untergrund: Betonplatte
Material: Zement-Fließestrich Maxitplan 440
Misch- und Fördertechnik: Silo-Mischpumpe SMP
Estrichleger: Fachbetrieb Maier, Bühl-Weitenung
Fliesenleger: Fachbetrieb Wertheimer, Baden-Baden
Bauherr: Weber-Haus
Material-Info: Heidelberger Maxit GmbH
Tel.: 07668/711-133
Fax: 07668/711-138
aus FussbodenTechnik 02/02 (Referenz)