PCI-Verlegewerkstoffe im Düsseldorfer "Phönix-Haus"
Mit kreativen Aufbauten kritische Altuntergründe saniert
Das Objekt und die Aufgabenstellung
Im Objekt "Phönix-Haus" am Rande der Düsseldorfer Altstadt waren Fachleute gefragt - denn hier ging es tatsächlich um eine "Wiedererweckung" eigentlich fast schon abgeschriebener Bausubstanz. Der Komplex war zwischen 1922 und 1926 zunächst als industrielles Verwaltungsgebäude errichtet worden. In den 50er Jahren erfolgte im Zuge des Wiederaufbaus eine Aufstockung und ein Nutzungswechsel als Landesarbeitsamt. Nach dem Auszug des Arbeitsamtes 1994 standen die 16.000 qm schließlich bis zum Erwerb durch die Landesentwicklungsgesellschaft LEG leer. Die LEG entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Architekturbüro HPP und dem Projektentwickler Dieter Lensing ein neues Nutzungskonzept als Bürogebäude für die rund 600 Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft der Rheinmetropole. Insgesamt 35 Mio. EUR wurden für die Komplettsanierungen bereitgestellt.
Die bewegte Geschichte des Objektes spiegelte sich auch in den Fußböden wieder: Die zahlreichen Umbauten hatten unterschiedlichste Verlegeuntergründe hinterlassen - unter anderem alte Magnesia- und Gussasphaltestriche, die teilweise mit erheblichen Mengen alter Kleberreste verunreinigt waren. Hinzu kamen neuere Estrichflächen sowie alte Oberbeläge aus keramischen Platten und Bodenklinkern. Vereinzelt fanden sich auch Magnesia-Spachtelschichten ohne Haftverbund zum Untergrund. Erhebliche Verschmutzungen durch andere Gewerke sorgten schließlich für zusätzliche Oberflächen-Mängel. Auf diesen Flächen sollten nun kurzfristig neue Textilbeläge sowie ein Kautschuk-Bodenbelag von Freudenberg verlegt werden - wobei der Einzugstermin der Staatsanwälte fest fixiert war.
Die Auftragnehmer und die Bodenbelagarbeiten
Den Auftrag für die anspruchsvolle Bodensanierung übernahm der Fachbetrieb Hoops aus Velbert, der sich bei der Planung der Arbeiten von der anwendungstechnischen Abteilung und den Fachberatern des Verlegewerkstoff-Herstellers PCI Augsburg unterstützen ließ. Zunächst stand eine gründliche Reinigung der Flächen sowie eine Sanierung der zahlreichen Risse in den Estrichen an, die die Handwerker mit einem Gießharz-Reparaturset vornahmen.
Nach Abschluss der Vorarbeiten konnte der flächenmäßig größte Bereich mit einem farbigen Vorstrich grundiert werden. Das lösemittelfreie Produkt gemäß TRGS 610 ermöglichte durch die orange Einfärbung eine gute Flächenkontrolle. Zur Grundierung der Flächen mit bituminösen Keberresten wurde ein speziell für diesen Anwendungsbereich entwickeltes Epoxidharz-Produkt eingesetzt. Damit ließ sich der Untergrund verfestigen und zugleich eine hohe Haftsicherheit für die nachfolgenden Spachtelmasse gewährleisten.
Anschließend glichen die Bodenleger mit einer standfesten Spachtelmasse die zahlreichen Vertiefungen und Unebenheiten im Untergrund aus. Für extrem tiefe Ausbruch- und Fehlstellen sowie zum Egalisieren starker Höhenversätze setzten sie parallel einen Schnellestrichmörtel ein, der Schichtdicken bis 60 mm erlaubte. Die flächendeckende Spachtelung des vorbereiteten Untergrundes erfolgte schließlich mit einer Universal-Spachtelmasse. Das chromat- und sehr emissionsarm eingestellte EC1-Produkt ließ sich dank guter Verlaufseigenschaffen im rationellen Rakelverfahren verarbeiten.
Für die Flächen mit der Magnesiaspachtelmasse mussten sich die Fußboden-Fachleute vor Ort etwas besonders einfallen lassen: Diese Bereiche wiesen zwar keinen einwandfreien Haftverbund zum Untergrund auf - ein kompletter Ausbau wäre allerdings zu zeitaufwändig gewesen. Daher entschied man sich, die Teilflächen mit einer eigentlich für Holzböden entwickelten Spachtelmasse zu spachteln und zur zusätzlichen Stabilisierung ein Armierungsgewebe einzubauen. Durch diesen anwendungstechnischen Kniff ließen sich auf dem maroden Untergrund stabile und planebne Verlegeflächen herstellen.
Auf dem ausgeglichenen Untergrund konnten schließlich die textilen und elastischen Bodenbeläge verlegt werden. Für die Verklebung des anthrazit-weißen Kautschukbelags kam der lösemittelfreie Gummibelagskleber GKL 354 von PCI zum Einsatz. Die Teppichböden verlegten die Bodenleger mit dem ebenfalls lösemittelfreien Textilbelagskleber TKL 315 von PCI. Dank der durchdachten und teilweise kreativen Systemaufbauten konnte das Hoops-Team die sanierten Bodenflächen zur vollen Zufriedenheit des Auftraggebers termingerecht übergeben.
Objekt - Telegramm
Objekt: "Phönix-Haus", Düsseldorf
Aufgabenstellung: komplette Fußbodensanierung
Umfang: 16.000 qm
Bodenbeläge: Textilbeläge und Kautschukbelag von Freudenberg
Untergründe:
- Magnesia- und Gussasphaltestriche mit alten Kleberresten
- alte Oberbeläge aus keramischen Platten und Bodenklinkern
- Magnesia-Spachtelschichten ohne Haftverbund zum Untergrund
- neuere Estrichflächen
Systemaufbau/Verlegewerkstoffe:
- Rissesanierung: PCI-Reperaturset RRS 47
- Grundierung: Spezial-Vorstrich PCI VG 2
- Absperrung alter Kleberreste: Epoxi-Vorstrich PCI VG 7
- Höhenausgleich: standfeste Spachtelmasse PCI STS 35 sowie Schnellestrich-Fertigmörtel PCI SES 36
- Spachtelmassen: Universal-Spachtelmasse PCI USP 32 sowie Holzboden-Spachtelmasse PCI HSP 34 in Kombination mit Armierungsgewebe PCI AG 934
- Klebstoffe: Gummibelagskleber PCI GKL 354 und Textilbelagskleber PCI TKL 315
Objekteur: Hoops, Velbert
Architekt: Büro HPP Hentrich-Petschnigg & Partner, Düsseldorf
Projektentwickler: Dieter Lensing
Verlegewerkstoff-Anbieter: PCI Augsburg GmbH
Piccardstraße 11
86159 Augsburg
Tel.: 0821/5901-0
Fax: 0821/5901-372
aus
Parkett Magazin 03/02
(Referenz)