Polyment-Beschichtungen in Messeparkhaus am Frankfurter Rebstock

Moderner Flächenschutz verhindert Tropfsteinhöhle

Die Bodenflächen des neuen Frankfurter Messeparkhauses am Rebstock erhielten zum Schutz vor mechanischen Belastungen und Salzeinwirkungen ein mehrstufiges Polyment-Beschichtungssystem.

Das vom Architekturbüro J.S.K. entworfene Messeparkhaus am Rebstock in Frankfurt am Main bietet über 5.450 Stellplätze, die sich auf acht Ebenen mit einer Gesamtfläche von rund 138.000 qm verteilen. Der trapezförmige Komplex gliedert sich in drei unterschiedlich große Baukörper: Block A umfasst 24.800 qm, Block B etwa 71.200 qm und Block C rund 42.000 qm. Drei Doppelwendelrampen erschließen das Parkhaus - insgesamt sind also sechs Auf- bzw. Abfahrten vorhanden.

Über den Ein- und Ausfahrten der Shuttle-Busse im Block A fangen stählerne Fachwerkträger die darüber liegenden fünf Parkgeschosse ab und tragen bei Volllast ein Gewicht von rund 60 t in die Stützen ein. Gegründet ist das Parkhaus auf Blockfundamenten. Die Spindeln - reine Stahlbetonkonstruktionen - ruhen unabhängig von den Parkhausblöcken auf Pfählen. Das Tragwerk besteht aus einer Stahlverbundkonstruktion mit Stützen und Trägern aus Stahl sowie Decken aus Beton.

Die Bodenflächen und die Aufgabenstellung

Das Deckensystem besteht aus 16 m frei spannenden Stahlträgern im Verbund mit einer 5 m spannenden, durchlaufenden 16 cm dicken Stahlbetondecke (6 cm dicke Halbfertigteilplatten mit je 9 cm bewährtem B 35-Ortbeton). Die Doppelwendelrampen bestehen aus vor Ort betonierten Stützen und Fahrbahnen.

Die Fahrbahnbreite beträgt 5,30 m. Das Systemmaß der Parkdecks von 15,90 m gliedert sich jeweils in 5,00 m für zwei Stellplätze, eine 5,00 m breite Fahrbahn sowie erneut 5,00 m für zwei Stellplätze und jeweils eine halbe Stützenbreite - die Stellplätze sind also 2,50 m breit.

Wie der Stahl einen Oberflächenschutz benötigt, damit Rost keine Chance hat, so mussten auch die befahrenen Betonflächen vor der Eröffnung der modernen Parkhauskomplexes gegen mechanischen Verschleiß und Chloridangriffe in Form von Tausalzen geschützt werden.

Ansonsten könnte das Parkhaus mit der Zeit bald einer Tropfsteinhöhle gleichen. In Absprache mit den Generalunternehmern Imbau und Philipp Holzmann wurden dafür insgesamt drei Beschichtungssysteme ausgewählt. Für die Bodenflächen des Messeparkhauses entschied man sich für entsprechende Produkte der Heidelberger Bauchemie.

Die Beschichtungsarbeiten

Für die überdachten Parkebenen kam eine OS8-Beschichtung zum Einsatz, die in drei Arbeitsgängen hergestellt wurde. Die Basis bildete eine Untergrundvorbehandlung mittels Kugelstrahlen. Dann folgte die Grundierspachtelung mit vorgefüllter Polyment-Grundierung 1450 P sowie eine Absandung.

Den Abschluss bildete die Polyment-Kopfversiegelung N in dem hellen Grauton RAL 7035. Dieser Versiegelungsfarbton sollte die Fahrbahn auf den teilweise sehr großen überdachten, beleuchteten Parkdecks ausreichend hell erscheinen lassen.

Auf den Freidecks des Block A und in den rissgefährdeten Zonen der Zwischengeschosse bzw. der Einbauten war eine zweischichtige OS11-Beschichtung vorgesehen. Dafür erfolgte zunächst ebenfalls eine Untergrundvorbehandlung durch Kugelstrahlen. Danach wurde auch hier eine ein-, teilweise auch zweilagige Grundierung aus Polyment 1450 aufgetragen und abgesandet. Darüber kam eine rissüberbrückende Polyurethanharz-Schwimmschicht aus der Polyment-Beschichtung 3650 N 4 mit einer abgesandeten Polyurethanharz-Deckschicht aus der Polyment-Beschichtung 3600. Als Abschluss wurde schließlich eine Epoxidharz-Versiegelung im Farbton RAL 7035 (grau) aufgebracht.

Die drei Ortbeton-Spindeltürme erhielten wiederum eine Beschichtung mit einem hoch abriebfesten, starren OS8-Epoxidharzsystem. Auch hier wurde der Untergrund mittels Kugelstrahlen vorbehandelt, dann mit Polyment-Grundierung 1450 P grundiert und abgesandet. Dann folgte eine starre Beschichtung mit vorgefüllter Polyment-Grundierung 1450 P, die mit einer groben Quarzsandkörnung abgestreut wurde. Den oberen Abschluss bildete hier ebenfalls die Polyment-Kopfversiegelung.


Objekt-Telegramm

Objekt: Messeparkhaus am Rebstock, Frankfurt a.M.
Aufgabenstellung: Parkdeckbeschichtung
Umfang: insgesamt rund 138.000 qm
OS8-Beschichtung:
- Grundierung: Polyment1450 P
- Deckschicht: Polyment 1450 P (vorgefüllt)
- Versiegelung: Polyment-Kopfversiegelung N OS11-Beschichtung:
- Grundierung: Polyment 1450
- rissüberbrückende Schwimmschicht: Polyment-Beschichtung 3650 N 4
- Deckschicht: Polyment-Beschichtung 3600
- Versiegelung: Polyment-Kopfversiegelung N
Generalunternehmer: Imbau GmbH und Philipp Holzmann AG, beide Neu Isenburg

Material-Info: Heidelberger Bauchemie GmbH, Marke Polyment
Tel.: 06224/988-03
Fax: 06224/988-522
aus FussbodenTechnik 06/02 (Referenz)