Offizieller Startschuss für die Health & Care Network Group
Ganzheitliche Konzepte für das Gesundheitswesen
Nachdem sich die Health & Care Network Group im vergangenen Jahr zunächst im kleineren Kreis vorstellte (Bericht in BTH Heimtex 11/04), hat sich die marktstufenübergreifende Allianz inzwischen auf der Domotex einem breiten Publikum präsentiert und stieß dort auf Anhieb auf "starke Resonanz". Jetzt sollen im nächsten Schritt ein Architekten-Netzwerk installiert, ein Akqusitionssystem entwickelt, Seminare und Events veranstaltet und der Herstellerkreis mit weiteren Produktgruppen ausgebaut werden.
Mit der Health & Care Network Group hat sich im vergangenen Jahr ein für die Branche neues und bis dato einzigartiges Projekt konstituiert: Auf Initiative der Decor Union bilden Faserhersteller Invista, die beiden Bodenbelagsproduzenten Dura und Tarkett, Sonnenschutzanbieter Teba mit der Kooperation ein Netzwerk, das gemeinsam den zukunfts-trächtigen Gesundheitsmarkt bearbeiten will. Inhalt, Instrumente und Vorgehensweise der strategischen Allianz wurden unlängst der Branchenöffentlichkeit präsentiert. "Gerade das Gesundheitswesen verändert sich", konstatiert Herbert Schmitmeier von der Marketingagentur Intermarket, die die Aktivitäten begleitet. Einerseits müssten Krankenhäuser, Kliniken und Praxen künftig effizienter wirtschaften, andererseits erhöhten Lifestyle-Entwicklungen und höhere Ansprüche der Patienten die Anforderungen: "Neben dem traditionellen Care-Bereich entstehen Wellness-Bereiche". Daraus folge, dass gerade bei diesem Marktsegment bei der Innenausstattung zunehmend keine Einzellösungen mehr über das Produkt gefragt seien, sondern ganzheitliche Gestaltungsansätze. "Das Thema liegt also in der Luft und wir haben es als erste übersetzt", betont Decor Union-Geschäftsführer Enno Kramer. Eine ähnlich geartete Kooperation zwischen Handel, Handwerk und Industrie habe es bislang noch nicht gegeben.
Jetzt geht es an die praktische Umsetzung. Im ersten Schritt will die Gruppe Praxen ansprechen. Für diese Zielgruppe wurden in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Hildesheim unter Federführung von Professor Axel Venn und Invista-Design- und Marketingconsultant Stefanie Kerpen-Schwenk durchdachte Einrichtungskonzepte mit Farb- und Kombinationsvorschlägen für vier verschiedene Praxistypen entwickelt. Präsentiert werden sie anhand von aufwendigen Collagenbüchern und Sample-Boxen mit Original-Mustern der verschiedenen Produkte.
Auch draußen an der Front hält die Health & Care Network Group Schulterschluss: Die Außendienstmannschaften der Industrie sowie die in der Decor-Union organisierten Händler und Verarbeiter trachten danach, gemeinsam Aufträge an Land zu ziehen und spielen sich gegenseitig die Bälle zu. "Das ist bisher einmalig", heißt es - und zahlt sich besonders bei kleineren und mittleren Objekten und bei Modernisierungen aus, die immer wichtiger werden.
Auf der Agenda für dieses und das nächste Jahr stehen weitere Maßnahmen zur Intensivierung der Zusammenarbeit. Unter anderem will man Architekten und Planer direkt mit einbinden und sucht in der ersten Phase in 10 bis 15 Regionen entsprechende Kandidaten, die Teil der Gruppe werden sollen. "Der Verarbeiter kann damit jederzeit planerische Hilfe abrufen und erhält kurzfristig professionelle Unterstützung bei der Durchführung gemeinsamer Projekte" , erklärt Schmitmeier. Weiterhin ist vorgesehen, ein Akquisitionssystem für Praxen, Tageskliniken, Ärztehäuser etc. zu entwickeln.
Im Vorfeld sollen Ärzte über lokale bzw. regionale Veranstaltungen mit dem Konzept bekannt gemacht werden. Das erste Event mit dem Münchner Objekteur Böhmler ist bereits in Planung. Ferner sollen Trainings- und Seminarmodule erstellt, ein Informations-System geschaffen, und Special Interest-Messen wie die Medica oder die Altenpflege beschickt werden, um die Idee und das Know-How weiter zu transportieren.
Und nicht zuletzt ist die Gruppierung im Gespräch mit weiteren Interessenten. Kramer: "Der Renovierungsanteil in unserer Branche liegt über 80%, daher ist es sinnvoll, einen Partner für Verlegewerkstoffe zu integrieren. Ebenso sprechen wir mit Herstellern von Stoffen, Möbeloberflächen, Lichttechnik und Akustikwänden." Dura-Geschäftsführer Peter Farber verweist auf Farben und Lacke als weitere Ergänzung, Ivo Schintz, sein Kollege von Tarkett Objekt auf Möbel und Betten. Frank Tovornik von Teba schließlich könnte sich vorstellen, auch das "Patientenfernsehen" Med 1 TV anzukoppeln.
Statements der Beteiligten Health & Care Network-Group: Vorteile, Ziele und Perspektiven
Warum sind Sie Partner der Health & Care Network Group geworden?
Enno Kramer, Decor Union:
"Wir wollen die Decor Union Objekt Group weiter ausbauen. Das verlangt richtungsweisende Konzepte - nicht nur starke Produktideen, sondern auch strategische Allianzen, um Themenfelder schneller als andere ganzheitlich zu besetzen. Die Health & Care Network Group schafft dafür die besten Voraussetzungen."
Peter Farber, Dura
"Es ist heute wichtig, gemeinsam mit starken Marktpartnern zukünftige Wachstumssegmente zu erschließen. Und Health & Care ist ein hochinteressantes Wachstumssegment..."
Ivo Schintz, Tarkett Objekt
"Wir sind traditionell stark im Gesundheitssektor. Das Segment befindet sich im Wandel: Kleinere und mittlere Projekte werden wichtiger. Deshalb haben wir nach neuen Wegen gesucht, um unser Geschäft weiter zu entwickeln und mit dem Health & Care-Network die richtige Plattform gefunden."
Frank Tovornik, Teba
"Partnerschaften versprechen Zukunfts-erfolge. Das haben wir bereits in anderen Partnerschaften wie dem Deco Team erfahren..."
Was sind die besonderen Wettbewerbsvorteile?
Enno Kramer:
"Traditionelle Vorgehensweisen reichen künftig nicht mehr aus, um am Markt zu bestehen. Die zunehmende Marktfragmentierung verlangt spezifische Ideen und mehr Kundenorientierung."
Peter Farber:
"Der Faktor Zeit - denn vernetztes Agieren erhöht die Geschwindigkeit und Besetzung von Themenfeldern mit Konzepten im Markt."
Ivo Schintz:
"Wir können den Kunden überzeugende Angebote machen, weil wir die hochspezielle Einzelkompetenz in jedem Bereich zu einem schlüssigen Ganze fügen."
Frank Tovornik:
"Wir geben Fachhandel und Handwerk ein schlüssiges, ganzheitliches Gestaltungskonzept für seine Objektkunden mit. Damit kann er seine Kompetenz demonstrieren."
Wo steht die Health & Care Network-Group 2008?
Enno Kramer:
"Sie wird die federführende Systemallianz auf dem Weg zu weiteren Markterfolgen sein."
Peter Farber:
"Sie wird ein Verbund von mindestens 8 starken Partnern sein, deren Vertriebsmannschaften im Tagesgeschäft routiniert vernetzt miteinander arbeiten. Die Objektbearbeitung erfolgt gemeinsam und die gemeinsame Projektdatenbank ist ein wertvolles Instrument, das im Markt seinesgleichen sucht".
Ivo Schintz:
"Wir werden die Trends der nächsten Jahre mit definieren. Durchaus denkbar, dass wir als Komplettanbieter in ausgewählten Bereichen des Gesundheitssegments eine namhafte Rolle spielen können."
Frank Tovornik:
"Es wird mehr Produktgattungen geben und wir werden eine Reihe von Referenzobjekten vorweisen, die die Gewinnung neuer Projekte fördern. Und wir werden uns mit der Umsetzung auf weitere Zielgruppen beschäftigen.
aus
BTH Heimtex 03/05
(Marketing)