PCI-Verlegewerkstoffe machens möglich

Altes Tafelparkett auf neuester Fußbodenheizung

Bei der Sanierung des prächtigen Jagdschlosses Blomenburg in Schleswig-Holstein wurden ungewöhnliche Wege beschritten. Etwa mit der Installation einer Warmwasserfußbodenheizung neuester Bauart unter historischen Tafelparkettböden. Oder der Verfestigung instabiler Unterböden mit Glasfasermatten. Estrich- und Parkettleger setzten dabei auf PCI-Verlegewerkstoffe und auf die begleitende Beratung der PCI-Anwendungstechnik.

Im Herrenhaus und im Kavaliershaus der Blomenburg mussten Pitchpine- und Schlossdielen sowie Tafelparkett ausgebaut, gelagert, restauriert und teilweise ersetzt werden. Im Rittersaal des Herrenhauses waren es rund 100 qm Tafelparkett, die Dielen im Kavaliershaus summierten sich zu 1.200 qm. Die freigelegten Unterböden und Holzbalkenlagen boten in Teilbereichen ein chaotisches Bild. Im Foyer des Herrenhauses fanden sich Eichedielen, Klinker und alte Türschwellen in einträchtigem Verbund. Hier wurde mit Glasfasermatten und selbstverlaufenden Ausgleichs- und Spachtelmassen ein tragfähiger Unterboden hergestellt. Flächig wurde der PCI-Mattentyp GFM eingebaut. Übergänge, Fugen und Spalten sind mit der Version GFS, einer Matte aus Glasfasersträngen, gesichert. Zum Ausgleichen der so verfestigten Bodenfläche kam die PCI-Holzboden-Spachtelmasse HSP 34 zum Einsatz. Geeignete Unterlagen sorgen für eine ausreichende Nivellierung der Holzbalkenlage.

Warmwasserfußbodenheizung im Rittersaal

Die im Rittersaal als Unterboden vorgefundenen Eichedielen erwiesen sich als tragfähig und noch brauchbar. Sie wurden mit 16er Körnung angeschliffen und dann mit dem orangefarbenen PCI Spezial-Vorstrich VG 2 grundiert.

Als nächster Schritt folgte der Einbau der Warmwasserfußbodenheizung. Die hier gewählte Bauart besteht aus 10 mm hohen Folienelementen mit Noppen zur formschlüssigen Aufnahme von PE-Rohren. Die Kunststoffrohre mit einem Durchmesser von etwa 12 mm erfordern laut Hersteller eine Mindestüberdeckung von 5 mm, so dass die gesamte Höhe des beheizten Aufbaus rund 17 mm beträgt. Die notwendige Überdeckung wurde ebenfalls mit der Holzboden-Spachtelmasse HSP 34 hergestellt.

Getreu dem Motto "Ein Boden kann nicht eben genug sein" spachtelten die Parkettleger den Untergrund ein zweites Mal mit HSP 34, bevor sie das zwischenzeitlich restaurierte Tafelparkett wieder im Rittersaal einbauten. Die Tafeln wurden vollflächig mit dem PCI-Pulver-Parkettkleber PAR 362 geklebt. PCI-Fachberater Tom Obermüller hatte die Parkettleger überzeugen können, statt Kunstharzkleber den emissionsarmen Pulverkleber einzusetzen. Abschließend erhielt der Tafelboden umlaufend einen zweireihigen Fries, bestehend aus Ahorn mit eingelegten Mahagoni-Adern.

Aufgrund seiner Gesamtdicke von 25 mm entspricht das historische Tafelparkett nicht den Richtwerten, die für Holzböden auf einer beheizten Fußbodenkonstruktion gelten. Trotzdem gehen die Planer und auch der PCI-Experte Tom Obermüller davon aus, dass der Rittersaal die gewünschte Raumtemperatur erreicht, ohne dass unzulässig hohe Vorlauftemperaturen gefahren werden müssen.

Pitchpine-Dielen genagelt und auch geklebt

Im sanierten Eingangsbereich des Herrenhauses klebten die Parkettleger teils neue, teils aufgearbeitete Pitchpine-Dielen vollflächig auf den gespachtelten Unterboden. Auch hier bewährte sich der Pulver-Parkettkleber PAR 362. Im Turmzimmer des gleichen Gebäudes wurden aufgearbeitete Schlossdielen, im Nebenraum des Turmzimmers aufgearbeitete Pitchpine-Dielen auf vorhandene Balkenlagen genagelt.

Im Kavaliershaus konnten überwiegend die dort ausgebauten Pitchpine-Dielen nach entsprechender Aufarbeitung wiederverwendet werden. Da ein Teil der Dielen zu retten war, mussten auch hier neue Pitchpine-Dielen eingebaut werden. Genagelt wurden die Dielen ausschließlich auf eine vorhandene Balkenlage.

Schleifen in vier Stufen, Versiegeln mit Öl

Die restaurierten sowie neu verlegten Pitchpineböden wurden im ersten Schleifgang mit 24er Körnung bearbeitet. Anschließend folgten Schliffe mit den Körnungen 36 und 60. Mit 100er Körnung wurde der Endschliff ausgeführt. Für die Versiegelung verwendeten die Parkettleger das Trip Trap Meisteröl des dänischen Anbieters TT WoodCare.

Das restaurierte und neu verlegte Tafelparkett wurde fein geschliffen und anschließend mit Trip Trap Weißöl endbehandelt. Für die abschließende Erstpflege aller geölten Flächen wählten die Handwerker das Loba-Polish-Wax.


Objekt-Telegramm

Objekt: Blomenburg, Selent/Kiel
ca. 1.300 qm Holzfußböden: 1.200 qm Pitchpine- und Schlossdielen, 100 qm Tafelparkett Eiche/Mahagoni, umlaufender Ahorn-Fries mit Mahagoni-Ader
Unterböden: Blindböden aus Eichedielen, Balkenlage
Ausgleichsmasse: PCI-Holzboden-Spachtelmasse HSP 34, z. T. armiert mit Glasfasermatten GFM u. GFS
Grundierung: PCI-Spezial-Vorstrich VG 2
Klebstoff: PCI-Pulver-Parkettkleber PAR 362
Oberflächenbehandlung: Trip Trap Weißöl und Trip Trap Meisteröl, Erstpflege mit Loba-Polish-Wax
Verleger: Firma IFS - Ihr Fußboden Studioaus Kühren bei Preetz
Warmwasserfußbodenheizung unter dem Tafelparkett - eingebaut von MR Estrichbau, Neumünster
aus Parkett Magazin 05/06 (Referenz)