Armstrong DLW wieder in die roten Zahlen gerutscht
Massive Einbußen in Deutschland
Armstrong-DLW hatte 2002 mit heftigem Gegenwind zu kämpfen, vor allem in Deutschland: Der rückläufige Markt und der Preisdruck ließen den Konzernumsatz - darin sind die Textilaktivitäten eingeschlossen - von 463,9 auf 425,2 Mio. EUR schrumpfen. Und nicht nur das: Nachdem im Vorjahr noch ein hauchdünnes positives Ergebnis erwirtschaftet worden war, rutschte das Unternehmen 2002 mit einem Verlust von 10,1 Mio. EUR wieder in die roten Zahlen - obgleich die AG einen hohen Jahresüberschuss einfuhr.
Der deutsche Markt erwies sich 2002 als besonders schweres Geläuf für Armstrong-DLW. Die rückläufige Nachfrage, verbunden mit zunehmendem Preisdruck ließen den Umsatz im größten Einzelmarkt der Europa-Tochter des US-Konzerns Armstrong von 181 auf 171,5 Mio. EUR zusammenschmelzen. Auch in Großbritannien und anderen Ländern mussten Einbußen hingenommen werden, die nicht durch Zuwächse in den romanischen Ländern und bei den Lieferungen in die USA kompensiert werden konnten, so dass der Umsatz insgesamt von 463,9 auf 425,2 Mio. schrumpfte.
Sorge bereiteten dem Unternehmen weiterhin die textilen Beläge, die von 285,7 auf 257,2 Mio. EUR regelrecht einbrachen, aber auch bei PVC mussten deutliche Verluste hingenommen werden und sogar Linoleum blieb hinter dem Vorjahr zurück. Das wirkte sich trotz Rationalisierungsmaßnahmen und Kostensenkungen
negativ auf das Ergebnis aus; nachdem im Jahr zuvor mit 0,1 Mio. EUR gerade noch ein hauchdünner Jahresüberschuss erwirtschaftet worden war, wird für 2002 ein Jahresfehlbetrag von -10,1 Mio. EUR ausgewiesen. Und das obgleich die Armstrong DLW AG, in der die elastische Belagsaktivitäten ohne Desseaux DLW-Gruppe geführt werden, einen hohen Jahresüberschuss von 53,8 Mio. EUR einfuhr, verglichen mit 0,8 Mio. EUR im Vorjahr. Diese enorme Ergebnisverbesserung resultiert wohl zum Teil aus rigoroser Kostenreduzierung. 35 Mio. EUR sind allerdings außerordentliche Erträge aus dem Verkauf von bisher nicht aktivierten Patenten, Handelswaren und technischem Know-How an die Armstrong DLW Licensing Gmbh, weitere 10,6 Mio. EUR wurden aus der Veräußerung von Produktionsanlagen und Kundenstamm des textilen Bodenbelagsgeschäfts an die Desso DLW Textil GmbH eingenommen. Hier sind also nur Gelder innerhalb der Gruppe bewegt worden.
Dennoch ist die positive Ergebnisentwicklung in der AG nicht zu unterschätzen, zumal der Umsatz 2002 drastisch gefallen ist: von 220,1 auf 172,9 Mio. EUR. Das ist vor allem auf die starken Verluste in Deutschland zurückzuführen, wo die Erlöse von 137,2 auf 90,6 Mio. EUR sanken. Zweistellige Zuwächse im Exportgeschäft nach Nordamerika und Asien reichten als Ausgleich nicht aus. Dabei mussten bei allen Produktgruppen Einbußen hingenommen werden, selbst bei Linoleum, dessen Umsatz von 111,5 auf 102,7 Mio. EUR nachgab. Aber: man habe in Deutschland Marktanteile in diesem Segment gewinnen können, heißt es im Geschäftsbericht. Die Linoleumproduktion im Werk Delmenhorst wird auf 12,5 Mio. qm beziffert. Umsatzmindernd wirkte sich zudem die Verlagerung der textilen Bodenbelagsfertigung der AG in die Desso DLW Textil GmbH aus.
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BTH Heimtex 11/03
(Wirtschaft)