Henkel Thomsit im Düsseldorfer Flughafen
Brandschutz auch am Boden
Am 1. Juli, fünf Jahre nach der schweren Brandkatastrophe am Düsseldorfer Flughafen, hat das neue Zentral-Terminal seine Tore geöffnet. Allein 130 von insgesamt 665 Mio. DM wurden in den Brandschutz investiert. Strenge neue Standards unterbanden den Einsatz von Schadstoffen. Alle Verlegewerkstoffe wurden auf ihre Grundsubstanzen hin untersucht. Auch Marktführer Thomsit musste sich den Sicherheitsanforderungen unterwerfen.
Im Bremer "Büro für integrierten Umweltschutz" wurden die Thomsit-Produkte getestet. Werksgeheimnisse zählten nicht. Weil auf der künftigen Fläche eines Buch- und Zeitschriftengeschäftes ein Verbund-Zement-Estrich mittels Epoxyd-Grundierung gesperrt werden musste, war Thomsit gezwungen, seine diesbezügliche Rezeptur aufs Milligramm genau der vertraulichen Laborprüfung preiszugeben. Für Klebstoffe und Spachtelmassen genügten die Angaben der Technischen Merkblätter und der Thomsit-Zertifizierung.
Die intensive Untersuchung wird dem Hersteller zum Wettbewerbsvorteil gereichen. So sieht es auch Dipl. Ing. Bernhard Kilper vom Planungsbüro "by brübach GmbH" in Witzenhausen, verantwortlich für die Planung der Geschäftsräume der französischen Einzelhandelskette "HDS Retail": "Alle untersuchten Thomsit-Produkte sind auf einer sogenannten Positivliste als unbedenklich eingestuft und können künftig ohne weitere Analysen direkt verarbeitet werden. Denn diese Liste dient den großen Objekten in ganz Europa als Orientierungshilfe."
Nach Abschluss der Materialprüfungen begann Parkettlegermeister Stefan Hildmann aus Hessisch Lichtenau mit seinem Auftrag: zwei Ladengeschäfte der HDS Retail auf dem Flughafen mit Parkett auszulegen.
Der Verbund-Zement-Estrich von zwei Geschäftsräumen wurde zunächst mit Thomsit R 755 Epoxydharz als Dampfsperre versehen, da die Restfeuchte nach Meinung von Stefan Hildmann "unmöglich alle Betondecken verlassen haben konnte". Anschließend wurde die Fläche mit Quarzsand abgestreut und einem 24-Stunden-Aushärtungsprozess überlassen. Nach dieser Phase spachtelten die Parkettleger bis zu einem Zentimeter Thomsit PA 60, versetzt mit Quarzsand, und verklebten nach neuerlicher Trocknungsfrist ein Massivparkett Eiche Natur mit dem Dispersionsklebstoff Thomsit P 618. Hildmann: "Die einzige Schwierigkeit bestand darin, mit den bereits gelegten Fliesen auf Niveau zu kommen."
In einem dritten Ladenlokal mit Blick auf das Rollfeld wurden die Anforderungen anspruchsvoller. Dort verlegten die Parkett-Spezialisten den Eiche-Natur-Stab in Form einer sich diagonal durch den Raum ziehenden Elypse. Den mit Dämmung und Dampfsperre versehenen Zement-Estrich grundierte das Hildmann-Team mit Thomsit R 777, verspachtelte mit Thomsit PA 60 ohne Quarzsandzugabe in Dicken von vier bis fünf Millinetern und verklebte das Parkett mit Thomsit P 618. Am Ende wurde der Belag, wie die vorgenannten Flächen auch, geschliffen und geölt.
aus
Parkett Magazin 05/01
(Referenz)