Amashaufer bei Büromöbelhersteller Werndl
1.000 qm Parkett in einer Fläche ohne Dehnfuge verlegt
Objekte wie dieses sind - fachlich betrachtet - eine kleine Sensation: In einem Ausstellungsgebäude, das der Büromöbelhersteller Werndl in Rosenheim errichten ließ, verlegte der Meisterbetrieb für Parkett- und Fußbodentechnik Werner Leuthe auf rund 1.000 qm einen Holzfußboden aus Bergland Parkett ohne jede Dehnfuge. Die Werndl Büromöbel AG produziert seit 1895 am traditionellen Standort in Rosenheim. Seit Jahrzehnten gehört das Unternehmen zu den führenden Herstellern von System-Büromöbeln in Deutschland. Durch den Anschluss an die amerikanische Steelcase-Gruppe 1998 hat sich die Firma erfolgreich auf dem internationalen Markt positioniert. Zusammen mit den beiden deutschen Steelcase-Töchtern Waiko und Pohlschröder bildet Werndl seit vorigem Jahr die Steelcase Germany.
Für das repräsentative neue Showroom-Gebäude in Rosenheim, wurde - um die Werndl-Produkte optimal zur Geltung zu bringen - eine großzügige Raumwirkung angestrebt. Das bedeutete, dass von vornherein die planerischen und baulichen Voraussetzungen dafür geschaffen wurden, um den Fußbodenbelag auf 42 m Länge und 25 m Breite nicht durch störende Dehnfugen unterbrechen zu müssen. Trotzdem zog Werner Leuthe, der mit der Verlegung eines Parkettfußbodens beauftragt wurde, Fachleute zu Rate. Als der Sachverständige Gert F. Hausmann und Markus Krieg vom Klebstoffhersteller Uzin keine Hinderungsgründe für die Verlegung "im Stück" sahen, konnte es losgehen.
Verlegt wurde auf einer Doppelbodenplatte auf Fließanhydritestrich. Nach der Überprüfung des Estrichs nach DIN 18 356, Anschleifen der Fläche mit Körnung 16 und Absaugen der Fläche wurde mit der Universalgrundierung Uzin PE 360 vorgestrichen. Über Nacht trocknete der Boden ab, danach konnte mit dem Kleben begonnen werden. Der Auftraggeber hatte sich für das Schiffsbodenparkett in Ahorn Klassik mit "Bärenversiegelung" von Bergland-Parkett (Holzindustrie Amashaufer, Österreich) entschieden.
Mit ausschlaggebend für diese Wahl war die Sicherheit, die die längs- und stirnseitige Verleimung der Einzellamellen beim Bergland-Schiffsboden bietet, und zwar sowohl in der Decklage als auch im gleichstarken Gegenzug. Beim dreischichtig aufgebauten Bergland-Parkett sind alle drei Lagen jeweils 5 mm dick und der Gegenzug fast ausnahmslos aus derselben Hartholzart und in derselben Weise hergestellt wie die Decklage.
Durch die allseitige Verleimung der Deckschicht-Lamellen wird nicht nur Stabilität erreicht, sondern überdies beim Versiegeln auch ein Absacken des Lackes in den empfindlichen Kopfstößen ausgeschlossen.
Für die Verklebung der Schiffsboden-Elemente wurde der Pulverkleber Uzin MK 55 verwendet und mit Zahnung 23/48 aufgetragen. Nach drei Tagen waren die Verlegearbeiten beendet. Die Raumwirkung ist perfekt.
Dass in dem großflächigen, hellen Fußboden eine Dehnfuge stören würde, versteht sich von selbst. Nicht selbstverständlich ist, dass sie trotz einer Raumlänge von 42 m, aber unter Beachtung aller Erfordernisse offenbar tatsächlich entbehrlich war.
aus
Parkett Magazin 04/01
(Referenz)