Thomsit DS 40 in der niederländischen Technischen Universität Delft/Niederlande
Dickschichtausgleich saniert kritischen Untergrund
Der alte Untergrund in der Technischen Universität Delft fiel durchaus in die Kategorie kritisch. Tief schnitten sich Riefen in den Zementestrich - partiell sogar bis zu 40mm. Außerdem hatten sich im Zuge der Untergrundvorbereitung großflächig Bruchstücke herausgelöst. Und in der Waage lag der Boden auch nicht. "Normalerweise würden wir unter solchen Bedingungen zweilagig arbeiten", erläuterte Ab van Etten, Inhaber der Firma Quality Floor in Delft/Niederlande. Mit dem neuen Dickschichtausgleich Thomsit DS 40 erledigte van Etten den Auftrag allerdings in einem Arbeitsgang - noch dazu direkt belegreif nach dem Aushärten.
Entwicklungstechnologisch betrachtet nimmt Thomsit mit dem Dickschichtausgleich eine neue Hürde in der Fußbodentechnik. Gerade große Höhenunterschiede stellen die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen nämlich in der Regel vor die Entscheidung, die jeweilige Formulierung verlaufsfreundlich einzustellen oder sie zum Stehen zu bringen. Thomsit DS 40 gelingt das Kunststück, sich quasi auf die jeweiligen Bedürfnisse des Untergrundes flexibel einzustellen. In der Fläche läuft die Masse beinahe unaufhaltsam, in Riefen, Löchern und Mulden bleibt sie dagegen stehen und sackt auch während des Aushärteprozesses nicht ab. Auf diese Weise bildet sie nach 24 Stunden die selbst für elastische Beläge belegfertige, äußerst glatte Oberfläche aus.
Auf rund 150 qm setzten van Etten und sein Team den Dickschichtausgleich im einstigen Küchentrakt der Delfter Universitätsfakultäten Zivile Technik und Geowissenschaften ein. Der Altbelag war bereits entfernt worden, so dass die Profis den saugfähigen Boden ausschließlich mit der schnell trocknenden Thomsit R 758 Waterpoxy-Grundierung vorstrichen. Neben dem Nivellieren der enormen Höhenunterschiede standen sie zudem vor der Aufgabe, die Masse in Teilbereichen mit Neigung bis zum vorgegebenen Höhenmaß auszuziehen. Konventionelle Dickschichtausgleiche hätten hier angesichts ihres gröberen Mörtels kapituliert. Thomsit DS 40 ist dagegen sieblinienoptimiert eingestellt, so dass die Masse auch bei Schichten von 3 mm uneingeschränkt glatte Oberflächenbilder liefert.
Wie üblich, nivellierte Quality Floor den Untergrund durch Einpumpen der Masse. Diese Arbeitsweise stellt zusätzliche Ansprüche an den Dickschichtausgleich. In den Niederlanden hat sich die ursprünglich in den Vereinigten Staaten entwickelte Pump-Technik schon vor Jahren etabliert. Van Etten: "Pumpen von Ausgleichsmassen ist äußerst rationell. Es ist schnell, die Masse lässt sich leicht handhaben und das Verfahren ist obendrein kostengünstig." Van Etten erläuterte die Kalkulation an folgendem Beispiel: Benötigt ein Verleger durchschnittlich einen Tag um 100qm per Hand auszugleichen, schaffen zehn Bodenleger im Tagesdurchschnitt 1.000qm. Für die gleiche Fläche reicht ein drei- bis vierköpfiges Team aus, wenn die Pump-Technik eingesetzt wird. Bei geringen Dicken bis zu 3 mm favorisiert der Verarbeiter allerdings das händische Auftragen.
Um das Fließpotenzial der Masse auszuschöpfen, stellte das van-Etten-Team vor Pumpbeginn die geforderte Viskosität ein. Dazu ermittelte er mittels Prüfdose das Ausbreitmaß nach einer Minute. 58 cm sollte der Verlauf des Dickschichtausgleichs im Durchmesser während dieser Zeitspanne bei 5 Litern Wasser pro 25 kg Pulver erbringen. Liegt er darüber, ist die Wassermenge zu reduzieren. Ist er kleiner, sollte der Wasseranteil erhöht werden. Zahlreiche Praxisversuche haben gezeigt, dass Thomsit DS 40 für Schichtstärken zwischen 20 und 40 mm mit 4,5 Litern Wasser sowohl einen sehr guten Verlauf aufweist und sich gleichzeitig gut anarbeiten lässt. Wasserzugaben von deutlich mehr als 5 Litern sind nicht zu empfehlen, da dann durchaus unerwünschte Entmischungsprozesse auftreten können.
Rund 30 m schlängelte sich der Schlauch von der Pumpstation über die Baustelle. Die Masse ließ sich einwandfrei pumpen und zeigte auf dem sach- und fachgerecht vorbereitete Untergrund das gewünschte Fließverhalten. In großschichtig aufgebrachten Bereichen zog das Team den Ausgleich zum Erreichen des vorgegebenen Höhenniveaus mit einem Rakel ab. In dünnschichtigen Zonen entlüfteten die Profis zusätzlich mit der Stachelwalze. Bereits tags darauf war der neue Untergrund belegfertig. Dank seiner Ebenheit konnte auf ein weiteres Nachspachteln der Oberfläche getrost verzichtet werden. Damit gewannen die Profis mehr als einen Tag.
Objekt-TelegrammObjekt: TU Delft, Niederlande
Dickschichtausgleich:Thomsit DS 40
Grundierung: Thomsit R 758 Waterpoxy
Umfang: 150 qm
Besonderheit: Pump-Technik
Info:
Henkel - Thomsit
Tel.: 0211/797-0
Fax: 0211/798-4008
aus
FussbodenTechnik 02/07
(Referenz)