Mapei SpA

Who ist who in der Anwendungstechnik


Dipl. Chem. Ing. Günther Hermann
Mapei GmbH
Friedrich Ebert Straße 140
46236 Bottrop
Tel.: 02041/20866
Fax: 02041/20917
Internet: www.mapei.de
E-Mail: g.hermann@mapei.de

Beruflicher Werdegang

- Ausbildung zum Modellbauer
- 1976 Studium zum Diplom Chemie Ingenieur an der Technischen Universität Karlsruhe
- 1983 Laborleiter bei einem namhaften Hersteller bauchemischer Produkte in Bayern
- 1989 Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung bei einem bauchemischen Tochterunternehmen der Akzo Nobel AG
- Mitglied in diversen nationalen und europäischen Normungsgremien
- seit 2003 Technical Marketing Manager für den Bereich Fußbodentechnik von Mapei S.p.A. für Europa
- seit 2004 verantwortlich für die Anwendungstechnik in Deutschland

Aufgabenstellung im Unternehmen

- verantwortlich für das Produktprogramm Fußbodentechnik der Mapei S.p.A. für Europa
- Verantwortung für die strategische Produktpositionierung
- Leitung der Fußbodentechnik der Mapei GmbH Deutschland
- Repräsentant der Mapei GmbH in den relevanten nationalen Gremien
- Organisation und Koordination der anwendungstechnischen Beratung
- Organisation interner und externer Produktschulungen
- Erstellung von Fachpublikationen
- Organisation und Verantwortung für die Erstellung von Produktbroschüren und Technischen Merkblättern
- Mitarbeit in Technischen Gremien von Fachverbänden
- Verantwortlich für die Innovationstätigkeit im Unternehmen
- Betreuung der internationalen Produktentwicklung für den Fußbodenbereich

Anwendungstechnischer Service im Unternehmen

Die Mapei S.p.A. ist ein international tätiges Unternehmen der Bauchemie mit Schwerpunkten im Süden von Europa und den USA. Als eines der führenden Unternehmen in diesem Bereich ist neben der Kundenorientierung das Produktsortiment konsequent auf die Lösung anwendungstechnischer Probleme ausgerichtet. Als promovierter Chemiker hat Inhaber Dr. Squinzi die Produktphilosophie auf die Verlegung fast aller Belagsarten ausgerichtet. Bedingt durch den internationalen Erfolg und die Zentralisierung der Produktentwicklung gibt es für nahezu alle Beläge und Belagsarten Produkt- und Verlegempfehlungen. Basis dieser Ausführungen sind die ständigen Untersuchungen im großzügig ausgestatteten Labor in Mailand.

Die Anwendungstechnik Fußboden in Deutschland umfasst fünf Techniker. Neben Diplom-Chemikern sind auch Praktiker wie Parkett- und Bodenleger vertreten. Diese führen neben der üblichen Beratungstätigkeit auch Kundenschulungen, Seminare und Produkteinweisungen durch. Großen Raum nimmt die technische Schulung des Innen- und Außendienstes des Großhandels ein. Neben Aufbauempfehlungen und Verlegeanleitungen wird konsequent an Weiterentwicklungen und Produktverbesserungen gearbeitet. Neuentwicklungen werden vor der Markteinführung durch die Anwendungstechnik auf "Herz und Nieren" geprüft. Verlegetechnische Probleme mit neuen Belägen oder veränderten Untergründen können am schnellsten über den Kontakt mit Kunden an der Baustelle ins Unternehmen getragen werden. Nach hinreichender Prüfung aller zur Verfügung stehenden Verlegeprodukten wird ggf. die Entwicklung eines neuen Produktes in den Entwicklungslabors vorangetrieben. Die Mapei S.p.A. ist weltweit eines der wenigen Unternehmen, welches mit einer Rückwärtsintegration über die Entwicklung und Produktion chemischer Rohstoffe verfügt. So besteht der in der Praxis erprobte Parkettklebstoff Ultrabond Eco P 991 1K überwiegend aus selbst produzierten Rohmaterialien.

Praxisbeispiel

Für die Verlegung von Parkett werden in der Branche immer noch überwiegend (60-70%) lösemittelbasierte Klebstoffe eingesetzt. Neben den dispersionsbasierten Produkten, welche Rohstoffbasiert eine Reihe an Nachteilen haben, gewinnen in der Zwischenzeit die einkomponentigen Reaktionsprodukte immer mehr an Bedeutung. Dies zeigte sich bei der Parkett-Verlegung in einem exquisiten Hotel in Berlin, wo der Bauherr größten Wert auf die schadstofffreie Verlegung der Fußböden legte. Das bis zu diesem Zeitpunkt für solch eine Verlegung geeignete Produkt erfüllte bis auf das Emissionsverhalten alle Anforderungen. Innerhalb kürzester Frist konnte das Produkt in Labor und Produktion so angepasst werden, dass die geforderten Emissionswerte von maximal 500g/m2 deutlich unterschritten wurden. Im selben Objekt wurde ein hochwertiges Ebenholzparkett verlegt. Die ausführende Firma vertraute bei einem Quadratmeterpreis von mehr als 1.000 EUR auf den Verlegewerkstoff von Mapei. Dabei wurde die Baustelle ständig von einem Anwendungstechniker betreut.

Veränderungen in der Branche

Der Markt ist einem ständigen Wandel unterworfen. Neben immer höheren Produktanforderungen durch sich verändernde Verlegematerialien und Untergründe spielt die Preissituation zunehmend eine stärker werdende Rolle. Gefragt sind den Baustellenanforderungen angepasste Lösungen, welche den immer enger werdenden Kostenrahmen des Auftraggebers nicht sprengen. Daneben gilt es, die Bauzeiten immer mehr zu verkürzen. Kürzere Bauzeiten bedeuten fast immer erhöhte Feuchtigkeiten im Objekt. Gefragt sind handwerklich und bauphysikalisch sichere Lösungen. Das Objektgeschäft geht mit zunehmend leerstehenden Büro- und Gewerbeflächen immer mehr zurück und wird deshalb zunehmend stärker umkämpft. Neben erfahrenen Objekteuren treten mit Ich-AGs vermehrt Hasardeure auf den Plan, welche neben zu niedrig kalkulierter Preise auch handwerklich mangelhafte Arbeit abliefern und bei Reklamationen sofort in Insolvenz gehen. Dies verdirbt neben dem Preisgefüge auch das Vertrauen in die Branche.

Auf stabilem Niveau befindet sich die Renovations- und Sanierungstätigkeit. Auch hier spielt der Bau- bzw. Zeitablauf eine wichtige Rolle. Gründe für Beanstandungen sind hier immer wieder unzureichende Untergrundvorbereitungen. Vermeintlich sichere Lösungen, welche angeblich keinen oder nur geringen Vorbereitungsaufwand versprechen, führen immer wieder zu Problemen. Am sichersten ist immer noch die mechanische Vorbereitung bis zum gesunden, tragenden Kern mit anschließend geeigneten auftragenden Verfahren. Nur so hat der Auftraggeber dauerhaft Spaß am Objekt.
aus FussbodenTechnik 06/04 (Personalien)