11. Homag-Treff in Schopfloch

"Das Thema Fußboden ist für uns sehr wichtig"

Homag hält den Boom bei Fußböden aus Holzwerkstoffen weiterhin für ungebrochen. Mit 70 % ist das Unternehmen nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Anlagen für die Laminatbodenfertigung. Jetzt soll mehr Gewicht auf die Parkettproduktion gelegt werden.

Das Thema Fußboden ist für uns sehr wichtig", lautet eine der Kernaussagen des Anlagenbauers.

Auf dem 11. Homag-Treff am Standort Schopfloch fand der Begriff Parkett in der Überschrift erneut seinen Platz. Während der Homag-Treff 2001 unter dem Motto "Fußboden" und 2002 unter dem Titel "CNC-Tecnologie" veranstaltet worden war, gab es diesmal eine ganze Handvoll von Schwerpunkten: Vertriebsoffensive mit Optimaten, CNC, Parkettbereich, Service als Produktgruppe - darunter Beratung, Auftragsbearbeitung bis After-Sales-Bereich und Verwertung von Gebrauchtmaschinen.

Hochleistung-Profilierer und wirtschaftliche Lösung

Zum Thema Fußböden wollte Homag drei Aspekte herausstellen:
- Möglichkeiten der Schmalteilebearbeitung im Parkettbereich mit Riemen ab einem Minimum von 57 mm Breite
- Oberflächeninspektion bei Laminatfußböden
- Lackauftrag auf die Fase im Anwendungsbereich Laminat-Landhausdielen.

Es wurden zwei Winkelanlagen für den Herstellungsprozess bei Massivholz gezeigt: Zum einen die Hochleistungsanlage Profiline FL 20, die sowohl für das Profilieren von Parkett mit Normal- oder Klickprofil, aber auch für das Profilieren von Laminatfußböden mit einer Leistung von 8 Mio. qm/Jahr eingesetzt werden kann.

Als preisgünstige Anlage (FPL 225, 226), wie sie in neuen Märkten oder als Einstiegsmaschine Verwendung findet, war der Optimat Doppelendprofiler FPR 225/FPR 226 aufgebaut.

Dieses Gerät ist als Einzelmaschine oder Teil einer Fertigungsstraße einsetzbar. In der Standardversion zur Längs- und Querbearbeitung profiliert es Parkett in der Dicke 10-22 mm und der Breite 138-250 mm sowie Laminat in der Dicke 6-15 mm und Breite 170-400 mm.

In Form einer Längsmaschine werden nur Parkett-Schmalteile von 57-250 mm Breite aufgenommen. Der Vorschub beträgt 60 m/min., die maximale Taktzahl 45 Teile/min., bei Schmalteilen sogar 60 Stück.

Drittes Gerät im Blickpunkt des Homag-Treffs in der Abteilung Fußbodenbearbeitung war die automatische Oberflächeninspektion von Laminatdielen. Colour-Brain, aus der Kooperation von Homag und Massen entstanden, überwacht die Qualität der Lamiantdekore, erkennt Fehler und schleust schadhafte Dielen aus. Die Takt-leistung liegt bei 120 Teilen/min..

Handwerker-Marke etablieren

Noch etwas Mühe hat Homag, seine Handwerker- Marke "Practive" in der Branche zu etablieren. Rund 10 % der Homag-Produkte fallen in diesen Bereich. Auf der Ligna war der Verbund von acht Gruppen-Mitgliedern (Brandt, Bütfering, Friz, Holzma, Homag, Homag Sawtech, Ligmatech, Weeke) erstmals vorgestellt worden. Alle zusammen wollen sie mit ihren Maschinen maßgeschneiderte und komplette Lösungen für die Betriebs-Werkstatt bieten. Maschinelles High Tech ist die eine Seite, gebündelte Dienstleistungs- und Serviceangebote sind die andere. Unter dem neuen Marketingleiter Handwerk, Alexander Prokisch, soll "Practive" zusätzlichen Schwung erhalten.

Gute Zeit für Käufer

Etwas mehr Besucher als 2002 erwartete Homag zu seinem diesjährigen September-Treff. Damals waren es 1.800 Gäste gewesen.

Jetzt freute man sich vor allem über die Qualität der Kunden - festgemacht an Aufträgen, die vereinbart wurden.

Aus Malaysia, Japan und den USA waren Gruppen angereist.

"Alle verhandeln nach und bekommen gute Preise. Es ist derzeit eine ideale Zeit für Käufer", bekennt der Homag-Vertrieb freimütig.

Trotz leicht besserer Stimmung in der Wirtschaft wird derzeit noch kein Wandel dieser Situation erwartet.
Werk und Mensch

Weltweit tätig sein heißt, nicht anonym zu bleiben. Ziel der Homag-Treffs, die dezentral in verschiedenen Werken stattfinden, ist es, dem internationalen Gast eine Verbindung zum Unternehmen, zur Herstellung und zu den dort beschäftigten Menschen zu schaffen. Marketingleiter Gerhard Engelen: "Der Kunde soll sehen, wer und welches Know How hinter den Unternehmen steht. Wir möchten aufzeigen, worin wir uns vom Wettbewerb unterscheiden."

Die Frage, ob Kunden kurz nach der Ligna mit einer Hausmesse überfordert werden, musste angesichts der Besucherzahl nicht beantwortet werden. Gerhard Engelen: "Hier im Werk haben wir ja mehr Demonstrationsmöglichkeiten als auf Ligna."

55% seines Umsatzes macht Homag mit dem Verkauf standardisierter Maschinen. Etwa 30 % der Aufträge entfallen auf maßgeschneiderte Lösungen im Profiline-Bereich. Mit intelligenten Baukastensystemen versucht der Hersteller, Wünsche der Branche vorweg zu nehmen, um die Anpassung an einzelne Kunden im wirtschaftlichen Rahmen zu halten. Der Rest von etwa 15 % sind sehr spezielle Konfigurationen von Anlagen im Hinblick auf gesonderte Kundenbedürfnisse.
aus Parkett Magazin 05/03 (Marketing)