EPLF zieht zufriedenstellende Bilanz 2002
Laminat-Absatz steigt weiter auf 334 Mio. qm, aber schrumpfende Margen
Rein auf den Absatz bezogen, zieht der EPLF (Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller) eine absolut positive Bilanz 2002: Die wichtigen Märkte entwickelten sich positiv, wobei sich Osteuropa am dynamischten darstellt, aber auch in Westeuropa deutlich zugelegt werden konnte. Aber: die rückläufige Weltkonjunktur, Überkapazitäten und verstärkter internationaler Wettbewerb fordern ihren Tribut - die Margen schrumpfen.
Auf den ersten Blick sieht die Marktstatistik 2002 des EPLF (Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller) rundum gut aus: Danach haben die 21 Mitglieder im vergangenen Jahr weltweit 334 Mio. qm abgesetzt (2001: 274 Mio. qm von 20 Mitgliedern), was einen Zuwachs um 60 Mio. qm bzw. fast 22% bedeutet. Bei detaillierter Betrachtung offenbart sich jedoch, dass die einzelnen Märkte differenziert beurteilt werden müssen. Marktwachstum finde derzeit nur in einzelnen Regionen statt, räumt der EPLF ein.
Besonders vielversprechend stellt sich Osteuropa dar, auch einzelne westeuropäische Länder entwickelten sich positiv, und auch der nordamerikanische Markt biete gute Perspektiven, obgleich er 2002 nur leicht über dem Vorjahresniveau dahindümpelt. Aber es werden weltweit immer mehr Kapazitäten aufgebaut - vor allem in China, wo europäische Produkte 2002 weiter an Boden verloren haben - der internationale Wettbewerb nimmt zu. Folge: Die Margen schrumpfen. "Für die europäischen Laminatbodenhersteller kommt es also mehr denn je darauf an, sich durch geschicktes Marketing und unternehmensspezifisches Know- How zu behaupten", betont der EPLF, differenzierte Marktbearbeitung werde in Zukunft mehr gefragt sein als je zuvor.
Ihre Stellung noch weiter ausbauen konnten die EPLF-Mitglieder in Westeuropa, das mit 202 Mio. qm (2001: 166 Mio. qm) stärkster Markt blieb. Die Position als nicht nur westeuropäischer, sondern weltweit größter Einzelmarkt eroberte Deutschland wieder mit 59 Mio. qm. (50 Mio. qm), in Großbritannien hat sich mit 45 Mio. qm (42,5 Mio. qm) das Wachstumstempo deutlich verlangsamt, dafür hat Frankreich mit 29 Mio. (23,5 Mio. qm) wieder leicht an Fahrt gewonnen. Die Niederlande haben mit 16 Mio. qm die Scharte des Vorjahres (10,5 Mio. qm) mehr als ausgewetzt. Zusammen kommen diese vier Länder auf 74% des westeuropäischen EPLF-Absatzes.
"Außerordentlich positiv" hat sich Osteuropa entwickelt. Hier erhöhte sich der Absatz der EPLF-Mitglieder auf 46 Mio. qm (28 Mio. qm). Insbesondere in kleineren Märkten wie Ungarn, Rumänien und Tschechien wurden zum Teil hohe Zuwachsraten erzielt. "Da schlummern offenbar noch erhebliche Absatzpotenziale".
Nordamerika hat sich mit 58 Mio. qm (55 Mio. qm) "auf dem hohen Vorjahresniveau konsolidiert ". In der Region Asien-Pazifik konnte der EPLF entgegen der Erwartungen und mittelfristigen Trendprognosen wieder leicht zugewinnen auf 20 Mio. qm (18 Mio. qm) und zwar durch die Erschließung neuer Märkte wie der Türkei oder Südkorea. In China ging der Absatz europäischer Produkte dagegen wie bereits erwähnt weiter zurück. Dort entstehen immer mehr Produktionsstätten vor Ort, darunter auch welche als Joint-Ventures von EPLF-Mitgliedern, deren Output in der EPLF-Absatzstatistik nicht erfasst werden. In den Großregionen Afrika, Australien und Südamerika, die als sonstige Märkte geführt werden, verdoppelte sich der Absatz auf 8 Mio. qm.
EPLF plant Branchenabend auf der Domotex 2004
Im Fokus des EPLF-Arbeitskreises Marketing stehen weiterhin die internationalen Messeaktivitäten. In diesem Jahr war der Verband nicht auf der Domotex präsent, plant stattdessen zur nächsten Veranstaltung 2004 einen internationalen Branchenabend für alle EPLF-Mitgliedsfirmen und deren Kunden, die interessierten Fachkreise sowie die Fachpresse. Darüber hinaus ist man 2003 auf der Swiss Bau in Basel, der Construmat in Barcelona und der Bygg-Reis-Deg in Oslo präsent.
Der Arbeitskreis Technik erarbeitete 2002 Messkriterien und Prüfverfahren zur Bestimmung des Raumschalls. Der Normenentwurf wird beim zuständigen ISO-Gremium in Wien eingereicht. Alle EPLF-Mitglieder haben sich darauf verständigt, das Raumschallverhalten ihres Laminatfußbodens künftig nach dieser festgelegten Methode zu messen und die Werbung darauf abzustellen. Widersprüchliche Werbeaussagen auf Produktverpackungen, Broschüren und Prospekten sollen so verhindert werden. Der Normentwurf in englischer Sprache kann unter info@eplf.com angefordert werden.
Arbeitsgruppe Zug- und Druckkräfte
Eine separate Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den Zug- und Druckkräften, die auf die Nut-Federverbindung beim verlegten Laminatboden einwirken. Ziel ist es, das Produkt weiter zu optimieren. Mit den Ergebnissen der Untersuchungen will man unter anderem den Einfluss von Klimaschwankungen auf den Boden besser in den Griff bekommen.
Inzwischen wurde eine Prüfmethode entwickelt, nach der in Zusammenarbeit mit dem IHD Dresden und der C.T.B.A. ein Ringversuch läuft.
Nachdem die EN 13329 in Kraft getreten ist, beschäftigt man sich im Rahmen eines ISO-Komitees unter Vorsitz des Schweden Peter Ringö außerdem mit einem Weltstandard für Laminatfußböden. Behandelt wird derzeit die Entwicklung einheitlicher Richtlinien für die Themenkomplexe Schlagfestigkeit, Passgenauigkeit, Abriebfestigkeit, Dickenquellung und Dimensionsstabilität.
Auf europäischer Ebene geht es um eine Harmonisierungsnorm für den Einsatz von Produkten im Baubereich. Dazu zählen auch Fußböden. Im CEN-Gremium TC 134 wurden Prüfmethoden und Messkriterien für fußbodenspezifische Produkteigenschaften festgelegt.
Das sind unter anderem Wärmedurchlässigkeit, statische Aufladung der Oberfläche, Rutschfestigkeit und die Formaldehydemission. Auch Brandschutzklassen müssen vereinheitlicht werden, da es im Exportgeschäft vereinzelt Schwierigkeiten mit den unterschiedlichen Bestimmungen gegeben hat.
Die angestrebte Harmonisierung schafft eine Vergleichbarkeit der Produkte und dient der Vereinfachung des Geschäfts. Mit der Verabschiedung des Normentwurfs prEN 14041 wird im kommenden Jahr gerechnet.
aus
BTH Heimtex 04/03
(Wirtschaft)