Initiative pik Parkett im Klebeverbund
Mit Profis auf dem PR-Trip
Wenn Begriffe inflationär um sich greifen, ist das meist gleichbedeutend mit einer Verlustanzeige. Je häufiger sie zu hören sind und je höher sie gehängt werden, desto mehr liegt das darnieder, was sie beschwören: Qualität, Service, Professionalität. PR-Agenturen verwalten dieses Problem "gestaltend", sie können aber auch selber Teil des Problems sein.
Wer Mitglied "im Verband führender PR- Agenturen Deutschlands" ist und über zwei Qualitäts-Zertifizierungen verfügt, darf sich fraglos zu den Professionellen zählen. Und wer mit einem solchen Spitzen-Dienstleister eine PR-Offensive verabredet, darf sich perfekt - will sagen: professionell - beraten und betreut glauben. Wie die Parkettindustrie.
Im Sommer 2000 beschloss die europäische Parkettindustrie FEP eine Marketingkampagne, einige Zeit später vergab die neu gegründete Initiative Parkett im Klebeverband PIK ihre PR-Offensive. Die mit beiden Aufgaben betraute Profi-Agentur sandte inzwischen für die PIK ihren ersten PR-Beitrag an die Fachpresse aus: Soviel fleißig angelesenes und artig in Form gebrachtes Wissen über Parkett, das man kleben und sogar schleifen kann.... Klasse, wenns die Kladdenotizen eines Azubis im 1. Lehrjahr wären.
Bestens informierte Endverbraucher stellen für viele Händler und Handwerker schon längst keine Überraschung mehr dar, sondern eine ernsthafte Herausforderung. Kein Fall für PR "light". Wie aber erreicht und überzeugt man die Ahnungslosen unter den potentiellen Kunden? Man stelle sich eine PR-Aktion der Zigarettenindustrie vor, die mit den mm-Abmessungen des Zigarettenpapiers, der Tabakfüllmenge und der Fülldichte argumentieren würde...
Die Marketingkampagne der FEP steht noch aus. Wenn sie ebenso hilfreich daher kommt wie die erste PIK-Offensive, gibt es nichts mehr zum Lachen. Die FEP-Mitglieder sind - zur Zeit zudem unter erschwerten Bedingungen - Parkett-hersteller, keine PR- und Marketingfachleute. Sie sind deshalb auf professionelle, selbständig und engagiert mitdenkende Dienstleister angewiesen.
Zu denen ist im übrigen irgendwie wohl auch das FEP-Generalsekretariat in Brüssel zu rechnen. Von dort kommt überhaupt nichts, was nach außen erkennbar würde. Damit bestätigt sich die Ahnung, die im schon im Juni 2001 bei der letzten FEP-Generalversammlung da war: Am Ende würde doch wieder alles von A (wie Ankündigung) bis Z (wie Zusicherung) im Sande verlaufen. Was sich unter dem Begriff "Aussendungen" subsummieren ließe, ist bisher jedenfalls nicht angekommen. Aber noch gibt es Hoffnung, n o c h gibt es die FEP.
aus
Parkett Magazin 01/02
(Marketing)