Kiskan Teppichveredelung GmbH & Co. KG
Heimtex Orient persönlich
Digran Kiskan, Inhaber der Hamburger Firma Kiskan Process Veredlungstechnik, blickt auf 53 erfolgreiche Geschäftsjahre zurück. Die berufliche Laufbahn begann im väterlichen Unternehmen in Wien, das sich mit der Veredlung von Teppichen und Pelzen befasste und schon damals zu den leistungsstärksten Betrieben Europas auf diesem Gebiet gehörte. Auf eine fundierte schulische wie technische Ausbildung folgten Praktika bei namhaften bundesdeutschen Textilhilfsmittelherstellen. Mit umfassendem theoretischem und praktischem Wissen ausgestattet, baute er dann 1951 mit viel Engagement sein Hamburger Unternehmen auf. Er gab der Teppichveredlung einen eigenen Namen: Kiskan Process ist ein von ihm in den 60er Jahren entwickeltes Spezialverfahren, mit dem er sich weltweit einen Namen gemacht hat. Ebenso mit Rofix, einem faserschonenden, umweltfreundlichen Veredlungsverfahren für Teppiche aus Wolle, das er als "eine Art Lebenswerk" bezeichnet.
Teppiche sind ein emotionales Produkt. Haben sie einen Lieblingsteppich?
Eindeutig der Turkmen Bockhara Teppich, daneben die klassischen iranischen Teppiche, und da vor allem die echten Heriz- und älteren Täbriz, sowie großflächig gemusterte Teppiche.
Die Teppichbranche hat viele Facetten. Was mögen Sie ....
Seriosität und ehrliche Beratung.
... und was ärgert Sie an ihr?
Das von einigen Großverteilern minderwertige Teppiche unter dem Begriff "Orientteppich" und "handgeknüpft" zu Schleuderpreisen verramscht werden.
Wie definieren Sie den Begriff Erfolg?
Wenn man immer einen Schritt voraus sein kann und zufriedene Kunden hat.
Wie gehen Sie mit Stress um?
Auf Grund meiner langjährigen Tätigkeit kann mich nichts so leicht aus der Ruhe bringen - außer, wenn ich im Restaurant für schlechtes Essen viel Geld bezahlen muss.
Wie sehen Ihre beruflichen Ziele aus?
Weitermachen wie bisher und so lange wie möglich meine Teppichveredelung und die erfolgreichen Filmstudios weiter zu betreiben.
Was war das bisher beeindruckenste Ereignis in Ihrem Leben?
Die Erfindung der Florbeschichtung: das "Rofix-Verfahren" aus dem Jahre 1955, die erste Patentanmeldung und die Patenterteilung der modifizierten Technik im Jahre 1961.
Welche menschlichen Eigenschaften schätzen Sie, über welche ärgern Sie sich?
Ein faires Miteinander und ein gutes Verhältnis mit netten Leuten; die anderen vergesse ich total.
Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Das niemand behaupten kann durch mich irgendwie geschädigt worden zu sein.
Wir leben in einer hektischen Zeit. Wie schalten Sie nach einem anstrengenden Tag am besten ab?
In meinem Studiovorführraum einen guten Film anschauen und dazu ein oder mehrere Gläser grünen Veltliner aus Österreich zu genießen.
Ein gutes Essen hält Leib und Seele zusammen, heißt es. Was ist Ihr Lieblingsgericht?
Gemüse, Fisch und Salat.
Wo auf der Welt möchten Sie am liebsten leben und warum?
In Wien bei meiner Familie, aber auch in Hamburg, der Stadt, der ich sehr verbunden bin.
Welchen Jugendtraum konnten Sie sich erfüllen?
Die Teppichveredelung war schon immer mein Jugendtraum. Das aus meinem väterlichen Betrieb in Wien überlieferte Wissen zu übernehmen und mit meinen neuen Methoden zu bereichern.
Wenn Sie ein Talkmaster wären, wen würden Sie in Ihre Sendung einladen?
Marlene Dietrich, Harald Juhnke und Karl Valentin
aus
Heimtex Orient 06/05
(Personalien)