Umweltfreundlichkeit von Parkett und Holzfußböden wissenschaftlich untermauert
Mit der Ökobilanz "die Nase vorn"
Es reicht heute nicht mehr aus, ökologische Qualität zu behaupten - sie muss hieb- und stichfest beweisbar sein. Anbieter von Parkett und Holzfußböden sind dazu jetzt in der Lage: Die Sach-Ökobilanz für Parkett und andere Holzfußböden ist fertig. Herstellern, Händlern und dem Handwerk verhilft sie nicht nur zu guten Verkaufsargumenten, sondern auch zu Glaubwürdigkeit.
Die Ökobilanz Holzfußböden wurde anlässlich der Jahresversammlung des Verbandes der deutschen Parkettindustrie in Würzburg vorgestellt. Als Kurzfassung steht eine 24 Seiten starke Informationsbroschüre zur Verfügung; eingehend dargestellt werden die Untersuchung und ihre Ergebnisse in einem 200 Seiten umfassenden Sachbuch. Deren Verfasserin, Dipl.-Forstwirtin Barbara Nebel, hat die Studie beim Institut für Holzforschung an der Uni München unter Leitung von Prof. Dr. G. Wegener erarbeitet. Der Auftrag wurde 1998 über die Deutsche Gesellschaft für Holzforschung (DGFH) vergeben.
Prof. Wegener lobte die Initiative des VdP. Mit der Ökobilanz Holzfußböden habe die gesamte Branche nun "die Nase vorn". Sie wirke engagiert und konstruktiv. Um die Fakten als Botschaft nach draußen zu vermitteln und für ein positives Image zu nutzen, bedürfe es allerdings geschickter Aufarbeitung: "Bitte keine Vernebelungstaktik!" mahnte Prof. Wegener. Auch der VdP-Vorsitzende Ralph Plessmann sah die Notwendigkeit, die von der Ökobilanz gestützte "gute Position der Branche klar herauszuarbeiten".
Die repräsentative Untersuchung erfasst den gesamten Lebensweg von massiven Holzfußböden und Mehrschichtparkett (nach den Normen ISO 14040 - 14043) vom Forst über das Sägewerk, die Fußbodenproduktion, die Verlegung und Renovierung bis hin zur thermischen Verwertung am Ende der Nutzungsdauer. Dabei wurden auch unterschiedliche Verfahrensweisen gewürdigt. Zwischen schwimmender Verlegung und vollflächig geklebten Böden, verschiedenen Klebertypen und Oberflächenbehandlungen wie Lackieren oder Ölen wurde unterschieden. Um eine einheitliche Bewertungsbasis für alle Produkte und Verlegevarianten zu schaffen, legte man eine Fläche von jeweils 1 qm und eine Nutzungsdauer von je 50 Jahren zugrunde. Während dieser Zeit werden auch mehrere Renovierungen hinsichtlich ihrer ökologischen Folgen bilanziert. Vor allem der Zeitrahmen von 50 Jahren ist bei den Aussagen der Studie zwingend zu beachten, weil sonst falsche Eindrücke entstehen und falsche Schlussfolgerungen gezogen werden können.
Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen, dass negative Umweltwirkungen von Parkett und anderen Holzfußböden sehr gering sind. Wie nicht anders zu erwarten, bringen es Massivböden unter Ökobilanz-Aspekten zu optimalen Ergebnissen. Aber auch Mehrschichtparkett ist - gemessen daran, dass es sich um ein hoch entwickeltes Industrieprodukt handelt - ökologisch akzeptabel. Prinzipiell profitieren alle Produkte von dem Rohstoff Holz und seinen naturgegebenen Eigenschaften. Beispiel: Rechnet man die Primärenergie, die während des gesamten Lebenslaufes benötigt wird, gegen die Energie auf, die bei der thermischen Verwertung eines ausgedienten Holzfußbodens erzeugt wird, kommt man zu dem Ergebnis, dass bis zu zwei Drittel des Energieaufwandes am Ende ausgeglichen sein können. Nur ein Drittel verbleibt als "verlorener" Energieaufwand.
Die Informationsbroschüre und das Mitte des Jahres erscheinende Sachbuch sind beim Herbert Utz Verlag GmbH, Zieblandstrasse 7, in 80799 München erhältlich.
aus
Parkett Magazin 03/02
(Marketing)