Balta Industries NV

Balta hat über 30 Mio. EUR investiert


Die belgische Balta-Gruppe hat auch 2002 ihre dynamische Umsatzentwicklung der letzten Jahre fortgesetzt und weitere 10% auf 619 Mio. EUR zugelegt. Die Mitarbeiterzahl ist auf 3.500 gestiegen.

Balta-Lenker Filiep Balcan hat seinen Konzern auch auf weiteres Wachstum getrimmt: er investierte im vergangenen Jahr über 30 Mio. EUR in Produktivitätsverbesserungen und Kapazitätserweiterungen der einzelnen Unternehmen. Sie flossen unter anderem in neue Tuftmaschinen und Webstühle, eine neue Polyamid-Extrusion und den Ausbau der Thermofixierungs- und Kablierungskapazitäten, die Konfektion abgepasster Teppiche, eine neue Vinylanlage für die Tapetenaktivitäten und eine neue Säge für die Laminattochter Balterio.

Außerdem ist Balta seit September 2002 auch mit einer eigenen Tochter in den USA präsent. Die Neugründung residiert in Dalton im US-Bundesstaat Georgia und soll als amerikanisches Distributionszentrum für das gesamte Bodenbelags-Portfolio der Belger fungieren. Perspektiven sieht Balta-Marketingdirektor Gert vanden Bossche in erster Linie für Wolle und Webware, auch mit dem blauen Ultratex-Vliesrücken von Tufting-Tochter ITC glaubt man einen interessantes Ansatzpunkt zu haben.

Im laufenden Jahr sind wieder "große Investitionen" geplant, die vornehmlich für die HDF- und Laminatproduktion bestimmt sind.

Balta Broadloom, die Teppichboden-Sparte hat 2002 ein Umsatzplus von 9 % eingefahren, das auf guten Zahlen in Großbritannien, Frankreich und den Ostblockländern basiert. In Deutschland musste zwar ein einstelliger Rückgang hingenommen werden, dennoch gelang es, den Marktanteil zu vergrößern. Die Bedeutung des Unternehmens und seiner Schwester ITC hierzulande werde häufig unterschätzt, konstatiert vanden Bossche. Die Belgier schätzen den deutschen Markt für Teppichboden für den privaten Wohnbereich auf ca. 80 Mio. qm. "Daran halten Balta und ITC einen Anteil von gut 20% und sind damit Marktführer in diesem Bereich."

Für 2003 strebt Balta Broadloom wieder einen Umsatzzuwachs um 8% an und baut dabei auf weiteren Schub in Großbritannien, Frankreich und Osteuropa. Die Konzentration und Strukturbereinigung im europäischen Handel, die im vergangenen Jahr mit der Frick-Insolvenz und der Übernahme von Carpetland Benelux durch den britischen Marktführer Carpetright massiv an Fahrt gewonnen hat, begreift man in Sint-Baafs-Vivje durchaus als Chance. Als einen wichtigen Vorteil nennt vanden Bossche die vertikale Integration in Polyamid, Polypropylen und Wolle: "Dadurch können wir marktorientierte Qualitätsprodukte zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten".

In Deutschland unterstützt Balta die neue Qualitäts-Strategie der ETG und will zudem in den Objektbereich investieren. Das Programm soll "kräftig erweitert" werden, dazu ist ein neues Marketingkonzept inklusive Präsentation und Kommunikation in Vorbereitung.
aus BTH Heimtex 02/03 (Wirtschaft)