Aquafil S.p.A
Aquafil konnte 2002 nicht an starkes Vorjahr anknüpfen
Aquafil (Arco) musste 2002 an zwei Fronten kämpfen: In Europa war der italienische Faserhersteller von der Krise des Teppichbodenmarktes betroffen, die sich in einem Nachfrage-Rückgang von 6 bis 7% manifestierte, das USA-Geschäft litt unter dem teuren Euro, der Aquafil schmerzhafte Währungsverluste bescherte. Damit blieb der BCF-Spezialist sowohl im Umsatz wie auch in der Absatzmenge hinter dem Vorjahr zurück. Das sei allerdings ein ausgesprochen gutes Jahr gewesen und hätte eine hohe Messlatte gelegt, gibt Geschäftsführer Bruno Torresani zu bedenken.
2003 will Aquafil die Menge konsolidieren und dabei die Marge verbessern. Dazu soll der Produktmix verändert werden: weg von Commodities, hin zu veredelten Produkten bzw. Spezialitäten mit Zusatznutzen, besonders Solution-dyed- und Heat-Set-Garnen. "Lieber stellen wir Maschinen ab, als zu viele Commodities zu produzieren".
Im Objektbereich bauen die Italiener weiter auf ihr Solution-dyed Alto Chroma, nach dem die Nachfrage stetig steige. Das rohweiße Alto Garn behaupte seinen Marktanteil. Im privaten Wohnbereich will Aquafil seine BCF-Garne verstärkt als Alternative zu Stapelfasern positionieren. Die Polypropylen-Tochter Aqualys will sich ebenfalls von Standardprodukten absetzen und bringt unter anderem hochentwickelte Effektgarne, die sich für die Kombination mit PP oder Nylon eignen. "Erhebliche Fortschritte" hat man im Automobilbereich gemacht. Dieses "strategische Segment" soll auch weiterhin intensiv bearbeitet - sowohl mit solution-dyed als auch mit rohweißen Garnen, die auf einem speziellen Polymer basieren, dass hohe thermische Stabilität und Farbechtheit gewährleistet.
Wohin der Weg bei Teppichboden gehen kann, illustrierten auf der Domotex wieder interessante Ideen aus dem Entwicklungscenter in Arco für die verschiedensten Konstruktionen vom Velours über Saxony und Frisé bis zur Schlinge. Wichtige Themen dabei: Glanz und Struktur. "Tiefmatt ist vorbei, es wieder mehr Lüster, mehr Leben, Veloure dürfen wieder schreiben". Die hochaktuellen Metall-Effekte sieht man hauptsächlich im Objekt. Strukturen bleiben, aber in reduzierter, feingliedriger Optik.
aus
BTH Heimtex 02/03
(Wirtschaft)