Lanxess Deutschland GmbH

Who is who in der Anwendungstechnik


Michael Witte

Bayer AG
Geschäftsbereich Chemikalien
51368 Leverkusen
Tel.: 0214/3042980
Fax: 021473061229
E-Mail: michael.witte.mw@bayerchemicals.com
Internet: www.anhydrit.de

Beruflicher Werdegang

1987: Hochschulabschluss TH Fachrichtung "Bauingenieurwesen"
1987: Berufseinstieg als Anwendungstechniker für Zementestriche und Stahlfaserbeton in der Betonindustrie
1990 Einstieg bei der Bayer-Tochtergesellschaft BAVG als Leiter der Anwendungstechnik für Anhydritestriche und Estrichzusatzmittel
ab 1993: Technischer Leiter der Bayer Anhydrit Vertriebsgesellschaft BAVG
ab 1998: Marktbereichsleiter Anhydrit innerhalb des Geschäftsfeldes Chemikalien, nach Integration der BAVG in den Bayer-Konzern
1998: öffentliche Bestellung zum Sachverständigen für Estriche im Bauwesen durch die IHK Köln
ab Juli 2002: Marktbereichsleiter Anhydrit bei Bayer Chemicals

Aufgabenstellung im Unternehmen / anwendungstechnisches Serviceangebot

* Leitung des Marktbereiches Anhydrit innerhalb der Bayer Chemicals
* Leitung und Koordination der Anwendungstechnik sowie fachliche Betreuung des Anhydrit-Außendienstes der Bayer Industrieprodukte
* Beratungsservice: technische Beratung von Estrichfachfirmen und Industriekunden in Bezug auf die Herstellung von anhydritgebundenen Estrichen sowie die Verwendung von Estrichzusatzmitteln
* Weiterbildung:
- Durchführung von Kundenschulungen und Vorstellung der Bayer-Produktpalette für die Estrichindustrie und den Estrichfachbetrieb
- zusätzliche Schulungsmaßnahmen für Kunden hinsichtlich der kommenden europäischen Estrichnormung und der anstehenden Zertifizierung von Estrichen
- Seminar- und Referententätigkeit bei Fachseminaren und Verbandsveranstaltungen
* Produktentwicklung: ständige Marktbeobachtung und enger Kundenkontakt als Voraussetzung für die Neu- und Weiterentwicklung von Produkten im Bereich der Bindemittel und Zusatzmittel für Estrichanwendungen
* Reklamationsbearbeitung: Bearbeitung und Auswertung von Schadensfällen in Zusammenarbeit mit Außendienst und Anwendungstechnik
* Kontaktpflege:
- Kontakte mit der gesamten Estrichbranche (Bindemittelhersteller, Mörtel- und Zusatzmittelhersteller, Estrichfachverleger)
- weitere Kontakte zu Herstellern von Hilfsstoffen (Klebstoffe, Spachtelmassen etc.) für Anhydrit- und Zementestriche
* Normungs- und Verbandstätigkeit:
- Mitglied in deutschen und europäischen Normungsausschüssen auf den Gebieten der Bindemittel- und Estrichnormung
- langjährige Mitarbeit in den Arbeitskreisen "Calciumsulfatestrich" und "Heizestriche" des Bundesverbandes Estrich und Belag (BEB)
- Mitglied der "Industriegruppe Estrichstoffe auf Calciumsulfatbasis" (IGE)

Praxisbeispiel

Immer wieder stehen unsere Kunden im Estrichlegerhandwerk vor dem Problem, dass bei beheizten Estrichkonstruktionen keine ausreichenden Höhen zur Verfügung stehen. Die Folge sind unzureichende Estrichüberdeckungen über den Heizrohren und damit verbundene Reklamationen. Als Problemlösung haben wir sowohl für Anhydritestriche als auch für Zementestriche zwei Zusatzstoffe entwickelt, die eine Dickenreduzierung der Estriche um bis zu 30 % ermöglichen. Durch Prüfzeugnisse wird belegt, dass hinsichtlich der Festigkeiten und der Durchbiegung keine Nachteile gegenüber einem Estrich mit einer Rohrüberdeckung von 45 mm entstehen und diese Estriche in vollem Umfang der Estrichnorm DIN 18560 entsprechen.

Das Beispiel zeigt, dass wir als Hersteller von Anhydritbinder auch über den Tellerrand hinaus schauen und immer ein offenes Ohr für die Probleme der Estrichfachbetriebe haben. Wie wollten nicht nur eine Problemlösung für die Verarbeiter von Anhydritestrichen bieten, sondern ebenso für Zementestriche. Erste Erfahrungen nach der Produkteinführung zeigen, dass wir den richtigen Riecher hatten. Die Zusatzstoffe Anhymix (für Anhydritestriche) und Mebomix (für Zementestriche) helfen, einen Teil der täglichen Probleme der Estrichfachbetriebe zu lösen.

Wie hat sich die Branche in den letzten Jahren verändert?

Noch vor 10 Jahren sind wir davon ausgegangen, dass konventionell verlegte Estriche (Anhydrit- und Zementestriche) im Jahr 2000 nur noch eine untergeordnete Rolle spielen werden. Calciumsulfatfließestrichen wurde ein Marktanteil von über 50 % vorhergesagt. Die Entwicklung des Fließestrichmarktes ging dann auch zunächst stetig voran. 1999 lagen die Marktanteile calciumsulfatgebundener Fließestriche in einer Größenordnung von 30 %. Einbrüche in der Baukonjunktur stoppten dann diese Entwicklung.

Immer mehr Estrichbetriebe versuchen heute, ihren Personalbestand dadurch zu halten, dass sie wieder zur traditionellen Estrichverlegung greifen. Derzeit sind in Deutschland einfach nicht mehr genügend Objekte mit großen Estrichflächen vorhanden, die in der Vergangenheit bevorzugt mit Fließestrichen ausgestattet wurden. Überkapazitäten bei Bindemittelproduzenten und Herstellern von Calciumsulfatfließestrichen führen zu ruinösen Preisen. Insolvenzen und Schließungen von Mörtelwerken und Estrichbetrieben sind die Folge.

Wie wünschen uns, dass es zu einer spürbaren Erholung der Baukonjunktur kommt und die Estrichpreise wieder auf ein vernünftiges Niveau steigen. Nur so wird das Thema "Estrichqualität" wieder im Mittelpunkt stehen und nicht der "Estrichpreis".
aus FussbodenTechnik 06/02 (Personalien)