200. Tapetenseminar bei Marburg
Goldener Nahtroller für Lothar Steinbrecher
Den Namen "Mister Tapete" trägt er zu Recht: Lothar Steinbrecher von der Marburger Tapetenfabrik verfügt in der Branche wohl über das profundeste Tapetenwissen und praktisches Know-How, das er seit 1985 auch in rege frequentierten Seminaren weitergibt. Tausende von Fachleuten aus Handel, Handwerk und Industrie hat er im Laufe der Jahre geschult. In diesem Jahr fand die 200. Veranstaltung statt, auf der Marburg-Chef Ullrich Eitel das Engagement von Steinbrecher mit dem "goldenen Nahtroller" würdigte.
Untrennbar mit dem Namen Marburger Tapetenfabrik ist der von Lothar Steinbrecher verbunden. Seit über 30 Jahren ist der gelernte Malermeister für das renommierte Familienunternehmen tätig, verantwortet die Anwendungstechnik und betreut Reklamationen - und vermittelt zudem seit siebzehn Jahren in rege frequentierten Schulungen, Vorträgen und Büchern umfangreiches Tapetenwissen und praktische Fertigkeiten.
1985 konzipierte er das erste Tapetenfachseminar mit dem Ziel Verfahrenstechnik, Warenkunde und Kundenorientierung bei Verarbeitern, Handel und Industrie zu verbessern. Seitdem finden die Kurse regelmäßig im Seminarcenter der Marburger Tapetenfabrik in Kirchhain statt - jeweils zwei Tage lang, wobei ein Tag der Theorie, der andere der Praxis gewidmet ist. In diesem Jahr konnte ein ungewöhnliches Jubiläum gefeiert werden: das 200. Tapetenseminar, das mit einem Festabend begangen wurde, auf dem die Verdienste von Steinbrecher gewürdigt wurden.
Ullrich Eitel, geschäftsführender Gesellschafter der Marburger Tapetenfabrik, bedankte sich für den jahrzehntelangen Einsatz Steinbrechers mit einem in Handarbeit vergoldeten Nahtroller, zwei Gutscheinen für das Musical "König Ludwig II" und dem Versprechen, den Seminarraum zu renovieren. Dr. Ruprecht Bardt, der Vorsitzende der Industrie- und Handelskammer zu Kassel in Marburg, attestierte den Aktivitäten von Lothar Steinbrecher, sie seien das "Goethe Institut der Firma Marburg Tapeten". Steinbrecher habe darüber hinaus auch zum Aufbau einer Corporate Identity einer der drei bedeutendsten Tapetenfabriken in Deutschland beigetragen. Auch Klaus Kunkel als Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Tapetenindustrie lobte das Engagement des Steinbrechers in Ausschüssen und Verbänden sowie dessen Tätigkeit als Sachverständiger.
Marburg-Personalchef Willibald Preis ließ in einer launigen Rede die berufliche Biografie Steinbrechers Revue passieren. Er sei "immer auf Meisterschaft fixiert gewesen". Bereits mit 24 Jahren schloss er erfolgreich die Meisterprüfung ab, trat bald darauf in Kirchhain an, wo seine "Aktionsbühnen" zunächst die Konzeption von "Beipackzetteln" mit Verarbeitungshinweisen, das Einrichten von Deko- und Schau-Ecken im Handel, die Gestaltung der Messeauftritte, die Entwicklung von Infomaterial und erste Fach-Veröffentlichungen waren. Dazu kamen im Lauf der Zeit Fachvorträge - seit Anfang der 70er Jahre hat er über 1.400 im In- und Ausland gehalten - und Buchveröffentlichungen; so erschien 1999 das Fachbuch "Professionell tapezieren", das inzwischen als Standardwerk gilt. Die Arbeit als Dozent an der Tapetenfachschule in Kassel, die Zusammenarbeit mit Fachverbänden, der Wirtschaftsförderung und der Innung des Maler- und Lackiererhandwerkes gewährte Steinbrecher Einblick in die Leistungsfähigkeit des kreativen Handwerkes, offenbarte allerdings auch die Defizite in Ausbildung und Berufspraxis. Und da setzte er an undd initiierte 1985 die Tapetenfachseminare, die sich an die Arbeit der 1984 geschlossenen Tapetenfachschule in Kassel anschlossen.
aus
BTH Heimtex 04/02
(Personalien)