Technisch anspruchsvoll - Die Entstehung der Raumskulptur Nice Place

4 Probleme und wie man sie löst

Nice Place ist eine exklusiv für Freudenberg Bausysteme konzipierte und realisierte Raumskulptur, die bei der feierlichen Vorstellung der neuen Nora-Kollektion als Kulisse diente; 46 m lang, 20 m breit und 9 m hoch. Verwendeter Bodenbelag Norament 925-Fliesen. FussbodenTechnik zeigt exklusiv, wie diese beeindruckende Raumskulptur entstanden ist und welche Probleme bewältigt werden mussten.

Problem 1: Starke Krümmung

An der starken Rundung entschied man sich für drei Lagen aus Spanplatten, um die starke Krümmung gewährleisten zu können: Die Schicht besteht aus zwei Spanplatten mit 10 mm und einer dunklen Hartfaserplatte mit 5 mm. Und so kommt man in der Dicke auf die 25 mm, die an den anderen Stellen verlegt wurden. Die 25 mm waren wichtig, da die Skulptur ja begehbar sein sollte. An den vertikalen und horizontalen Stellen sind die Spanplatten mit Metallkrampen "geschossen" und in der Krümmung wegen der besonderen Belastung geschraubt worden.

Problem 2: Von oben nach unten arbeiten

Die Verlegung wurde entgegen der üblichen Reihenfolge durchgeführt. Normalerweise fängt man in großen Flächen von der Mitte aus an und geht dann in die Seiten raus. Hier musste man bedingt durch die Konstruktion von oben nach unten arbeiten, um das vorgegebene Muster einhalten zu können. Dazu wurde per Laser die Mitte ausgerechnet und mit einem Holzstreifen markiert. Sie gab den Anschlag für eine gerade Verlegung nach außen. Die obere Kante eignete sich nicht als Anschlag. Schon geringe Abweichungen der oberen Kante hätten gereicht, damit das Muster zu den Seiten ungleich verlaufen wäre.

Problem 3: Verlegung per Steiglifter

Beim Aufbau der Holzkonstruktion und der Verlegung der Beläge musste besonderer Wert auf den zeitlichen Ablauf gelegt werden. Zuerst wurde der rückwärtige Teil verlegt, weil man ohne Steiglifter die Bodenbeläge nicht hätte verlegen können. Parallel wurde an der unteren Konstruktion gearbeitet. Nach Abschluss des oberen Abschnittes konnten die Steiger entfernt und der Zwischenraum geschlossen werden. Schließlich konnte kontinuierlich nach vorne verlegt werden.


Problem 4: Klebstoff für vertikale Flächen

Der Klebstoffauftrag an den steilen Stellen erfolgte mit einer Strukturrolle. Dort wurde ein Kleber gebraucht, der besonders schnell anzog und die Beläge sich nicht verschieben konnten. Man entschied sich für Aqualine U 51. Außerdem kamen auf der horizontalen Fläche die Klebstoffe Thomsit K 150, Uzin KE 66 Ökoline und Uzin KE 22 Ökoline zum Einsatz.

Verleger Rudolf Greiner erinnert sich: "Uns haben vorher viele Fachleute erzählt, dass man eine Bodenfliese mit Dispersionsklebstoff nicht an der Wand festmachen kann." Und auch an der Arbeitsabfolge gab es Kritik: "Viele zweifelten an, dass man so völlig unüblich von oben nach unten arbeiten könnte."

Das Team um Rudolf Greiner vom Technischen Service hat bewiesen, was mit Norament-Belägen möglich ist - auch wenn diese Art der Verlegung von Freudenberg nicht zur Nachahmung empfohlen wird. Bei der Verlegung des Kunstwerks waren folgende Techniker beteiligt: Rudolf Greiner, John Reedijk, Stefan Nickel, Frank Morgenthaler und Walter Martens. Sie alle sind stolz auf das Ergebnis und doch ein wenig traurig, weil das Ende der Raumskulptur unausweichlich ist: Da der Platz in der Halle dringend wieder benötigt wird, muss sie weichen.

Nice Place:

Bodenbelag
Norament 925, Kautschukbelag
- Größe: Fliesen 50 x 50 cm
- Dicke nach Prüfnorm EN 428: 4 mm

Klebstoff: Quartett
für Kautschukfliesen

Thomsit K 150: Dispersionsklebstoff für Kautschuk-Fliesen mit glatter, geschliffener Rückseite bis 4 mm Dicke
Collano Aqualine U 51: Sehr emissionsarmer Universalklebstoff mit hoher Klebkraft und gutem Nachklebeeffekt
Uzin KE 66 ÖkoLine: Sehr emissionsarmer, faserarmierter Dispersionsklebstoff für elastische und textile Bodenbeläge.
Uzin KE 22 ÖkoLine: Sehr emissionsarmer, universeller Dispersionsklebstoff für elastische und textile Bodenbeläge. Verwendbar als Nass- und Haftklebstoff, auch im Kontaktverfahren.
aus FussbodenTechnik 03/04 (Marketing)